Einige Gedanken ..... anlässlich des Todes von Rosemarie Fliess

Stop Zwangsräumungen

Rosemarie - für kapitalistische Interessen in den Tod getrieben?

Erschütterung und große Wut packte uns, als wir die Nachricht erhielten, dass Rosemarie am Donnerstag dem 11.4.2013 an den Folgen ihrer Zwangsräumung vom 9.4.2013 verstorben ist. Ohne Sie persönlich gekannt zu haben, war Sie uns plötzlich sehr nah.

 

Dieses Gefühl der Ohnmacht, wenn die herrschenden Kapitalisten mit Hilfe von Behörden, Justiz und hunderten bewaffneter Polizisten eine fast 70 jährige Frau mit schweren gesundheitlichen Einschränkungen einfach auf die Straße schmeißen und ihre Verelendung bzw. sogar den Tod in Kauf nehmen, nur damit ein Vermieter für den eigenen Reibach wieder ein paar Euro mehr in der Tasche hat.

 

Das zeigt doch wieder einmal ganz deutlich, was wir von dieser herrschenden Kaste, die sich mal CDU, SPD, Die Linke, Grüne oder sonst wie nennt, zu erwarten haben.

 

Das ist Gewalt gegen die eigene Bevölkerung zur Durchsetzung Ihrer Interessen.

Da verwundert es dann auch nicht mehr weiter, dass mindestens 2 Hundertschaften Polizei in voller Kampfmontur aufgefahren werden, wenn anlässlich des Todes von Rosemarie am 12.4.2013 eine Trauerkundgebung vor ihrer Wohnung organisiert wird. Erst durch massive Proteste mussten dann die aufgestellten Absperrgitter in Richtung des Hauses teilweise geöffnet werden.

 

Die Verachtung der Herrschenden gegenüber Teilen der Bevölkerung wird auch hier wieder einmal überdeutlich.

 

Das grundsätzliche Problem sind nicht die Hausbesitzer oder andere Specker, auch wenn diese übel genug sind, sondern das politische System, was solch eine Brut hervorruft und

darauf ausgerichtet ist, die Bevölkerung auszunehmen. Für jeden Scheiß sollen wir hier aufkommen, ohne gefragt zu werden, ob es in unserem Interesse ist. Wie z.B. dieser ganze Ökomist, mit dem hier Häuser aufgemotzt werden, den wir dann über unsere gestiegene Miete wieder bezahlen dürfen, obwohl die Spekulanten schon enorme Zuschüsse vom Staat dafür bekommen haben.

 

Wohnen ist ein Grundrecht, das es zu erkämpfen gilt.

 

In diversen Pressemitteilungen wurde verbreitet, dass Rosemarie u.a. ihre Nachbarn terrorisiert haben soll. Wieso sollte ein Mensch der sich solidarisch zu anderen Menschen verhält (z.B. Teilnahme an Kundgebungen gegen Zwangsräumung in der Lausitzerstr. oder Reuterstr.), also Interesse an seinen Mitmenschen hat, seine Nachbarn terrorisieren?

Da passt doch ganz offensichtlich etwas nicht zusammen. Auffällig ist weiterhin, dass in diversen Foren wie z.B. den Kommentaren von Indymedia bzw. Linksunten, einige üble Statements auftauchen. Eventuell ist die Angst der Herrschenden ziemlich groß, da sie die Brisanz der aktuellen Situation durch den Tod von Rosemarie schon ahnen. Die Wut der Menschen war auf der Demonstration nach der Trauerkundgebung am 11.4.2013 klar zu spüren. Von daher würde es gar nicht verwundern, wenn weitere Lügen über Rosemarie verbreitet werden.

 

Dieser Drecksstaat weiß auch, dass sich die Wohnungssituation für große Teile der Bevölkerung noch weiter verschärfen wird (alleine schon durch die Verteuerung der Energie – noch so ein Ökowahnsinn) und bereitet sich scheinbar auch schon darauf vor.

 

Wie sollen wir uns sonst erklären, dass es plötzlich Notwendigkeiten für das Üben von Hubschraubereinsätzen der Polizei in der Innenstadt geben soll. Wohl kaum wegen einer Hand voll Hooligans. Auch der SEK Einsatz gegen Flüchtlinge vom 7.4.2013 wirft da Fragen auf. Nein das sind eher Antworten auf vorstellbare Szenarien, wenn der Bevölkerung hier mal endgültig der Kragen platzt, wie z.B. in Bulgarien aufgrund der Strompreise.

 

Es wird höchste Zeit dass sich unsere sogenannten Interessenvertreter, wie Gewerkschaften oder Mietervereine etc. zu diesen Dingen endlich positionieren und den notwendigen Widerstand organisieren anstatt hier nur rumzuschwafeln.

 

Dieser Staat zeigt uns seine Zähne – also ist es unsere Aufgabe endlich für Zahnausfall zu sorgen.

 

Berlin, den 13.4.2013

Tom Klare

 

 

P.S.: Dieser Apparat gibt sich wirklich große Mühe dieses Statement zu bestätigen:

 

Heute am 14.4.2013 wurde eine Demonstration von Kreuzberg nach Neukölln unter dem Motto „Trauer-Wut-Widerstand. Rosemarie geht uns alle an!“ von der Polizei angegriffen und mindestens ein Mensch ohnmächtig geprügelt. Dies geschah ohne Vorwarnung und ersichtlichen Grund. Die Demo wurde dann von den Veranstaltern aus Sicherheitsgründen abgebrochen.

 

In der Abendschau vom 14.4.2013 wurde sich dann auch gleich größte Mühe gegeben, die Verantwortlichen Spekulanten zu Wort kommen zu lassen, um weiter ein übles Bild von Rosemarie zu malen.

 

Ergänzungen vom 14.4.2013

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Die heutige Demonstration anlässlich der Zwangsräumungen und des Todes von Rosemarie wurde unerwartet und brutal angegriffen. Direkt auf Höhe des U-Bahnhof Schönleinstraße ist ein Trupp Demobullen in den (völlig friedlichen) Frontblock gestürmt. Eine Person wurde direkt von den Bullen bewusstlos geschlagen, mehrere Umstehende mit Schlagstöcken und Tritten auseinandergeprügelt. Keine 60 Sekunden nach der ersten Attacke wurden aus plötzlich herbeigeeilten Wannen dutzende behelmte Bullen ausgeladen welche dann sofort Pfefferspray einsetzten um den bereits bewusstlosen aus der Menge zu ziehen. Im weiteren Verlauf wurden wohl noch weitere Festnahmen hinter einer Bullenkette gemacht, auch mindestens ein Krankenwagen kam hinzu.

 

Ich hoffe allen Verletzten geht es schnell wieder besser. Lasst euch nicht unterkriegen durch die Prügelknaben von Kapital und Senat. Sie wollen gezielt den Widerstand gegen Zwagsräumungen brechen. Das lassen wir uns nicht bieten.

 

Kommt zur nächsten Blockade am Montag den 29.4. // 07:00 Uhr
Hermannstr. 208 in Berlin - Neukölln!!!

 Ehepaar droht Zwangsräumung  in -Reinickendorf-  http://www.youtube.com/watch?v=31xU6zEtsZc&feature=player_embedded