Zur Kritik des Künstlers Hisztory

Vor gut einem Monat, am 24.2.2013 waren wir in Berlin bei dem Konzert mit Hisztory (ehemals Fidel Kunterbunt) im Tommy Weisbecker Haus. Hisztory war der erste Auftretende und stellte bereits vor seinem ersten Lied klar, dass er sich neu gefunden habe und nun nicht mehr Fidel sei. Er wolle mit einem Lied über ein "Freudenmädchen, einen Mann und seine Frau" beginnen, bei dem er versuche alle möglichst gut weg kommen zu lassen. Wir könnten ihn ja danach rausschmeißen, wenn wir wollten.

 

Leider haben wir den Liedtext im Netz noch nicht gefunden und können ihn daher nicht wörtlich wieder geben. Er sang aus der Perspektive des Freiers ohne sich in irgend einer Form zu distanzieren. Das Lied war voller sexistischer Begriffe und Formulierungen. So hatte es beispielsweise eine Zeile die in etwa so lautete, das Leben außerhalb ihrer Schenkel habe keinen Sinn mehr für ihn... Dem sexy "Freudenmädchen" wurde das langweilige "Mauerblümchen" zuhause gegenüber gestellt. Dabei grunzte er Wörterdie sich auf den Körper der Prostituierten, oder in den folgenden Liedern,und auf die Körper anderer weiblich definierter Menschen bezogen lüstern wirkend ins Mikro.

 

In (wir glauben) allen "Hisztory" Liedern gab es sexistische Begriffe er reproduzierte patriachale, heterosexistische Bewertungen von "Frauen"körpern und/oder "Frauen"verhalten. Als er am Ende des letzten Liedes (eins aus seiner Fidl Phase) sang, von seiner Clique sei nur er übrig geblieben und alle anderen seien politisch tot gab es den Zwischenruf, dass er auch tot sei. Hiztory reagierte mit einem Grinsen. Sein Rücken, seine Hutkasse und sein Gitarrenkoffer wurden bestickert. Bei einer Begegnung direkt nach seinem Auftritt wurde er mit "Na, lebt es sich bequem wenn mann sich wieder im Patriarchat eingerichtet hat?" angesprochen worauf er ausschließlich mit 2 Stinkefingern und einem lauten "Du Arschloch" antwortete.

 

Mogli von Revolte Springen/ Früchte des Zorns distanzierte sich zwar im persönlichen Gespräch wollte das aber nicht auf der Bühne tun, was auch Hannez, Konny, 2 Menschen von Revolte Springen und King Muff, oder die Veranstalter_innen* nicht taten. Mogli erzählte uns dann noch er fände viel schlimmer, dass der Typ am Mischpult als er den Gitarrenstecker nicht eingestöpselt bekam dazu einen sehr krass sexistischen Spruch gemacht habe. *

Ein Konzert-Besuchs-Zusammenhang

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Habt ihr ihn vor der Veröffentlichung dieser Kritik darauf angesprochen? (Ich meine, mal abgesehen von eurem Spruch nach dem Konzert, der ja erstmal nur einen Vorwurf ausspricht, ohne ihn zu begründen. Und der sicher auch keine gute Eröffnung ist, wenn man mit einer Kritik an jemanden herantritt.)

Gerade vor dem Hintergrund, dass ihr ja selbst zugebt, ihn nicht wirklich zitieren zu können, weil ihr die Texte nicht habt, wäre das wohl sinnvoll gewesen.

Ich war bei dem Konzert ebenfalls anwesend (und es war auch nicht mein erstes Fidl/Hisztory-Konzert) und habe nichts Sexistisches wahrgenommen, erst recht nicht "in allen Liedern", auch wenn das ja nicht heißen muss, dass es nichts gegeben haben kann und ich kann auch einfach etwas nicht mitbekommen haben. Oder aber wir haben keinen Konsens, was wir als sexistisch einstufen. Leider bleibt eure Kritik da ziemlich unkonkret. Was ja durchaus eure Absicht gewesen sein kann, es aber auch unmöglich macht, sich damit auseinanderzusetzen. (Weil es dafür Kontexte bräuchte, ganze Liedtexte, wörtliche Zitate, etc. Erst Recht, wenn ihr zum Beispiel beklagt, dass Hisztory aus der Perspektive eines Freiers singe, ohne sich davon zu distanzieren. Ihr könnt natürlich der Ansicht sein, dass man sowas allgemein nicht machen dürfe, aber gerade hier wäre es doch wichtig, ob der Songtext nicht selbst schon genug implizite Ablehnung transportiert. Schließlich kann den Anwesenden auch ein Mindestmaß an Auffassungsgabe zugetraut werden. Oder aber es geht euch gar nicht um eine Distanzierung, sondern darum, dass so ein Text aus der Perspektive eines Freiers - ob man sich nun davon distanziert oder nicht - überhaupt nicht gesungen werden sollte. Aber dann müsste eure Kritik eine andere sein. Und das ist sie teils ja auch, wenn ihr sagt, Hisztory reproduziere "patriachale, heterosexistische Bewertungen", aber außer den grob erinnerten Parts in dem besagten Lied bleibt ihr da eben leider schrecklich schwammig. Und zu dem "wir könnten ihn ja danach rausschmeißen, wenn wir wollten": Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Hisztory damit nicht auf einen von ihm selbst als strittig angesehenen Songtext bezog. Viel mehr sagt er sowas häufiger und meint damit seine musikalischen Fähigkeiten, derer er sich selbst nicht allzu sicher zu fühlen scheint, weshalb er sie dauernd schlechtredet und sich kleiner macht. Wenn ihr wirklich an einer fundierten Kritik interessiert seid, die auch für andere nachvollziehbar sein soll, dann schreibt doch vielleicht wirklich Hisztory einfach mal an (falls ihr das noch nicht getan habt) und fragt ihn nach den Texten. Ich schätze, er würde sie euch geben und auf der Grundlage ließe sich dann auch mehr dazu und zu eurer Kritik sagen.

Hallo!

 

Also das Problem sieht folgendermaßen aus:

 

Hätten wir die Liedtexte (gäbe es die schon oder lieder imnetz,wir haben ihn aber jetzt auch angeschrieben) hätten wir sie rausgesucht und zitiert.Wir denken aber auch das Menschen erstmal hellhörig werden sollten, denn so anschuldigungen erheben macht auch uns keinen spaß!

 

Uns ging es erstmal darum Menschen zu Warnen damit sie nicht unvorbereitet auf ein Konzert von Hisztory gehen)

 

Wenn in Liedtexten so sachen vor kommen das der A**** der Engelin genauso hübsch oder wars geil? sein muss wie der der Frau auf Erden sonst wolle mensch (in dem fall "mann") nicht in den Himmel dann stimmt mich das mindestens sehr sehr nachdenklich.Vor allem wenn vergleichbares auftaucht.

 

 

Und wieso z.B. die Gegenüberstellung des "Mauerblümchens" zuhause mit dem "sexy" "Freudenmädchen" nicht sexistisch und stereotype reproduzierend ist erklär mir bitte mal.Denn ich fühle mich grad leider nicht in der Lage dir meine Position hier so auseinanderzusetzen,vielleicht kann ichs besser wenn du mir da vorangehst.

Ich schrieb ja nicht, dass die besagte Gegenüberstellung nicht sexistisch sei. Ich wies lediglich, ähnlich wie TC in seinem Kommentar, darauf hin, dass es in dem Lied ein Lyrisches Ich gibt (das stellt ihr ja auch selbst fest), dass also die Perspektive eines Freiers besungen wird und nicht die Hisztorys. Die Frage wäre dementsprechend grundsätzlicher, ob es ok ist, zum Beispiel sexistische (oder auch rassistische, homophobe) Positionen wiederzugeben, selbst wenn eine eindeutige Distanzierung des Musikers_der Musikerin erkennbar ist. Aber dann geht es nicht mehr um einen Sexismus, den ihr Hisztory ja persönlich ankreidet ("lebt es sich bequem [...] im Patriarchat"), sondern um die Frage, ob man Antisexismus auf diese Weise zum Ausdruck bringen kann, also als Zuspitzung eines kritisierten Standpunkts mit Hilfe eines Lyrischen Ichs. Ansonsten finde ich es ehrlich gesagt ziemlich mies, dass ihr anscheinend wirklich nicht mal das Gespräch gesucht habt. Ihr habt "ihn jetzt aber auch angeschrieben", sagt ihr, also nach der Veröffentlichung. Jemandem, wie ihr es tut, öffentlich einen solchen Vorwurf zu machen, kann für den Menschen einfach krasse Konsequezen haben, aber das scheint ihr hier nicht ernstzunehmen. (Womit ich nicht sagen will, dass man auf die Befindlichkeiten anderer immer Rücksicht nehmen muss, wenn nunmal Kritik angebracht ist. Aber ihm noch nicht mal die Gelegenheit zu geben, sich zu äußern, und sich noch nicht mal die Mühe zu machen, vor so einer Veröffentlichung sich die Texte zu besorgen und nochmal reinzuschauen, damit man seine Kritik unterfüttern kann - nein, geht einfach gar nicht, so funktioniert keine Kritik und konstruktive erst recht nicht. (Falls man die Absicht hat, konstruktiv zu sein, was ja nicht immer Sinn macht, aber eure Kritik ist wirklich so schwammig, da wäre eine nicht-öffentliche Auseinandersetzung mit Hisztory und seinen genauen Texten sicher sinnvoll gewesen.)

Bevor du dich auf linksunten drüber aufregst würde ich mich einerseits informieren, auf der Homepage von Hisztory findet sich ein Statements zu den Sexismusvorwürfen. Und andererseits solltest du, wenn du immernoch Probleme mit den Inhalten seiner Lieder hast, vielleicht mit ihm Persönlich in Kontakt treten...

Wie ist denn der Link zu hisztorys Seite, bzw. konkret zur Seite mit den Sexismusvorwürfen?

Wie ist denn der Link zu hisztorys Seite

Google ist dein Freund: hisztory.blogsport.de

ist schwammiger als dieser artikel.......

 

ernsthaft.

Habt ihr doch schon drauf gewartet auf so eine (vermeintliche) Gelegenheit.

Wir würden uns glaub ich einstimmig als antiimps mit anarchistischer Perspektive verstehen, also eher das Gegenteil von Antid!

Aber ne Fragwürdige Diskussionskultur ist das schon erstmal den politisch nicht gewünschten (weil er erzählt von dingen die ich nicht hören will) klar zu labeln und zu verorten und ihn damit zum totalen kriiklosen abschuss freizugeben!Hab ich früher auch so gemacht,is aber doch eher uncool!

 

Und wieso Bannstrahl???

 

Feministische Konsequenz.

...zu denen auch der/die AutorInnen dieser völlig misslungenen Schrott-Kritik zu gehören scheint. Hier das Statement...(Vielleicht vorher besser recherchieren, evtl. mal nachfragen bevor ihr so eine diffamierende Scheiße veröffentlicht.

stay true)

 

 

Aus gegebenem Anlass.

Da es einige Missverständnisse gab, möchte ich hier mal ein paar Dinge klar stellen bzw. genauer erklären.

Welche Art von Musik machen ich?!

Ich erzähle Geschichten, die ich für erzählenswert, spannend oder sonst wie interessant halte.
Dass einige meiner Geschichten nicht mich widerspiegeln, liegt im Sinn der Sache eines Songwriters und Storytellers – auch wenn Songs aus einer Ich-Perspektive erzählt werden.
Ich habe den Anspruch mit meiner Musik keine Plattitüden oder verkürzten Parolen zu produzieren, besonders weil ich nicht als Lehrer mit einem erhobenen Zeigefinger verstanden werden möchte. Meiner Verantwortung bin ich mir trotzdem und besonders aus diesem Grund sehr bewusst. Nein, ich bin als Hisztory eben nicht im Patriarchat angekommen und wer in meinen Songs Sexismus, positive Bezüge zu Prostitution oder sexualisierte Herabwürdigung von Menschen heraus lesen will, wird dies auch in Zukunft tun. Für mich sind eben diese Erscheinungsformen einer sexistischen Gesellschaft auch der Grund für meine Geschichten. Ich singe über Menschen aus eben jener Gesellschaft, Menschen mit all ihren Fehlern, Problemen und dem aus ihrer Sozialisierung resultierendem Wesen. Dabei versuche ich mich auch in einen anderen Mikrokosmos zu begeben um die Kollisionen von Lebenswelten darzustellen und die Differenzen zwischen kulturellen Welten und auch Subkulturen zu veranschaulichen.
Mir ist, aller spätestens seit gestern Abend, bewusst, dass meine Songs auch in einer anderen Lesart verstanden werden können, als sie von mir beim Schreiben der Songs im Vordergrund stand.

In solchen Fällen wäre ich gern der Adressat der Kritik in Form von konstruktiver Auseinandersetzung. Ich bin mir meiner politisch und moralischen Verantwortung durchaus bewusst und auch bereit mich ihrer zu stellen. Nach all den Jahren meiner Musik versuche ich als Hisztory neue Wege zu gehen und Probleme wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie auch durch ganz alltägliche Themen statt polarisierender Plattitüden in Form der Geschichten meiner Protagonisten transparent zu machen.

Ein dickes Sorry an alle, die mich falsch verstanden haben. Ich hoffe, ihr versteht mich jetzt etwas besser.

Venceremos und Stay Rebell…

… euer Hisztory

DIESER ARTIKEL IST NICHT VON PROFIJOURNALISTEN SONDERN VON MENSCHEN DIE ANDERE MENSCHEN WARNEN WOLLTEN!!!

 

Was soll denn dieser Blech.....hast du dir seine neuen Texte angehört?Und du findest sie dann nicht zumindest textlich sehr fragwürdig?

Dann weiss ich leider auch nicht weiter weil ich hier nicht als lehrer auftreten will.Ich finde sie sexistisch und somit auch patriachal.

 

Oder hat er bei dir nur vorschusslorbeeren für die lieder von früher?Weildie hatte er vor dem Konzert auch von mir!

 

Und seine Rechtfertigung die ja  (wie in seinem eigenem Text zu lesen ist) auf unsere Intervention hin entstanden ist, fällt ja doch sehr dürftig aus.

Wir haben ihn nicht kontaktiert weil wir nie vorhatten uns diesem Kampf zustellen sondern nur um ihn anzuregen.Ich werde vorschlagen das zu tun kann aber nicht für alle reden also mal schaun.

Hallo,

dass Hisztory die Perspektive eines Freiers einnimmt und somit als lyrisches Ich eine Sichtweise darstellt, mit der er als Küntler nicht einfach so identifiziert werden kann, verlangt von Euch mehr, als bloß das Auffinden von sexistischen Stereotypen, die in einem Song eben auch nur dargestellt oder mit anderen Vorstellungen in Konstellation gebracht werden können.

Auch wenn Ihr "nur" warnen wollt, fällt Ihr ja schon ein Urteil, nämlich, dass seine Texte tatsächlich sexistisch seien und man deswegen vor ihm gewarnt werden müsse.

Inwiefern die Sichtweise des lyrischen Ichs, das Ihr in Hisztorys Songtexten vernommen habt, affirmiert wird, müsstet Ihr schon darstellen. Es wäre übrigens auch eine Kritik der Sichtweise des lyrischen Ichs selbst notwendig, die nicht einfach, wenn das lyrische Ich Auskunft über die eigenen Empfindungen/Eindrücke gibt, diese mit dem Begriff Sexismus identifiziert, sondern die Sichtweise des lyrischen Ichs selbst als sexistisches Problem darstellt.

Auch wenn Ihr die Texte nicht habt, gab es bei Euch offenbar gar nicht das Interesse das Verhältnis von lyrischem Ich und dem Werk (dem Song) darzustellen, sonst hättet Ihr ja dazu eine Bemerkung gemacht.

Ihr habt aber einfach das lyrische Ich mit dem Künstler identifiziert und brauchtet deshalb auch gar keine Texte von ihm, weil das Urteil schon fest stand und damit auch Euer Urteilsspruch, durch den Ihr Euch ins Recht gesetzt seht, den Künstler hier zu denunzieren, also Leute ohne ausgeführte Kritik dazu zu bewegen, seine Konzerte zu meiden, oder was auch immer man aus dieser Warnung für Schlüsse ziehen soll.

Ich kenne die Texte von Hisztory nicht, kann aber dennoch sagen, dass, auch wenn sich herausstellen sollte, dass die Texte wirklich sexistisch sind, Ihr hier schon der Form nach üble Nachrede betreibt, weil das eben keine Kritik ist, sondern eine formale Subsumption unter den Sexismusbegriff, ohne Ansehen des ästhetischen Charakters des Werkes und ohne Darstellung dessen, inwiefern sich im Werk Sexismus als Problem äußert.

 

Berreits einen Tag nach dem besagten Konzert im Thommy Haus, gab es auf der Startseite von Hisztory´s Blog folgenden Text. Anfangs verwies dieser Text in der Einleitung noch auf das Konzert im Tommy Haus, mit weiterer zeitlicher Distanz wurde er dann in die Rubrik "über mich" verschoben und zu einem allgemeinen Statement gemacht.

Dieser Text entstand  augenscheinlich völlig frei von Druck oder ähnlichen Notwendigkeiten Hisztory`s sich mit dem Thema Sexismus auseinander zu setzen. Berreits einen Tag nach dem Konzert begann er den Abend zu reflektieren und mit diesen Zeilen an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich denke, dass dies zumindest zeigt, dass es ihm durchaus wichtig ist das er mit der Thematik Sexismus nicht falsch verstanden wird. Darüber hinaus verschweigt ihr in eurem Text eben diesen wichtigen Fakt das Hisztory lange vor euch eine selbstkritische Analyse dieses Abends abgegeben hat. Wenn ihr schreibt, dass ihr Texte von Ihm gesucht hab, hättet ihr auf seiner Seite landen müssen und damit auch Kenntnis von seinem Statement gehabt.

Entweder wolltet ihr nichts von seinem Statement sagen, dann seit ihr unehrlich oder ihr wußtet nichts davon dann war eure Recherche einfach unsauber. Beides sollte bei soetwas schwerwiegendem wie einem Sexismusvorwurf eigentlich nicht vorkommen.

Nun das Statement:

 

Seit dem 25.02.13 unter http://hisztory.blogsport.de/ueber-mich/ zu finden

 

Aus gegebenem Anlass.


Da es einige Missverständnisse gab, möchte ich hier mal ein paar Dinge klar stellen bzw. genauer erklären.

Welche Art von Musik machen ich?!

Ich erzähle Geschichten, die ich für erzählenswert, spannend oder sonst wie interessant halte.
Dass einige meiner Geschichten nicht mich widerspiegeln, liegt im Sinn der Sache eines Songwriters und Storytellers – auch wenn Songs aus einer Ich-Perspektive erzählt werden.


Ich habe den Anspruch mit meiner Musik keine Plattitüden oder verkürzten Parolen zu produzieren, besonders weil ich nicht als Lehrer mit einem erhobenen Zeigefinger verstanden werden möchte. Meiner Verantwortung bin ich mir trotzdem und besonders aus diesem Grund sehr bewusst. Nein, ich bin als Hisztory eben nicht im Patriarchat angekommen und wer in meinen Songs Sexismus, positive Bezüge zu Prostitution oder sexualisierte Herabwürdigung von Menschen heraus lesen will, wird dies auch in Zukunft tun. Für mich sind eben diese Erscheinungsformen einer sexistischen Gesellschaft auch der Grund für meine Geschichten. Ich singe über Menschen aus eben jener Gesellschaft, Menschen mit all ihren Fehlern, Problemen und dem aus ihrer Sozialisierung resultierendem Wesen. Dabei versuche ich mich auch in einen anderen Mikrokosmos zu begeben um die Kollisionen von Lebenswelten darzustellen und die Differenzen zwischen kulturellen Welten und auch Subkulturen zu veranschaulichen.

 
Mir ist, aller spätestens seit gestern Abend, bewusst, dass meine Songs auch in einer anderen Lesart verstanden werden können, als sie von mir beim Schreiben der Songs im Vordergrund stand.

In solchen Fällen wäre ich gern der Adressat der Kritik in Form von konstruktiver Auseinandersetzung. Ich bin mir meiner politisch und moralischen Verantwortung durchaus bewusst und auch bereit mich ihrer zu stellen. Nach all den Jahren meiner Musik versuche ich als Hisztory neue Wege zu gehen und Probleme wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie auch durch ganz alltägliche Themen statt polarisierender Plattitüden in Form der Geschichten meiner Protagonisten transparent zu machen.

 

Ein dickes Sorry an alle, die mich falsch verstanden haben. Ich hoffe, ihr versteht mich jetzt etwas besser.

 

Venceremos und Stay Rebell…

… euer Hisztory

 

 

 

 

zu Hisztorys erklärung schreiben sie dann auch nur: "Und seine Rechtfertigung die ja  (wie in seinem eigenem Text zu lesen ist) auf unsere Intervention hin entstanden ist, fällt ja doch sehr dürftig aus." das wird dann gar nicht mehr weiter begründet. mehr argumente oder inhaltliche auseinandersetzung wird von denen nicht mehr kommen. ihr urteil steht fest. auf argumente werden sie sich nicht mehr einlassen, "weil wir nie vorhatten uns diesem Kampf zustellen sondern nur um ihn anzuregen".

fidl kunterbunt hat 2010 aufgehört auch weil er keinen bock mehr auf die ganze pathos scheiße hatte und im laufe der jahre auch politisch hinter einigen seinen eigenen songs wie  zum beispiel dem "antideutschlied" etc. inhaltlich nicht mehr stehen konnte. jetzt geht er andere wege und ist eben nicht mehr euer vorsinger der einem "die welt für dummis" vor singt  sondern macht mucke wo vieleicht auch mal nachgedacht oder kritisch hinterfragt werden muß.

für einige von euch scheint spiegelschrift eine zu intelektuelle herausforderung zu sein was?

Je, weiter das Gesichtsfeld desto mehr Möglichkeiten zu gerechtem Verstehen. Wenn man Hisztorys Aussagen sich mal aus einer anderen Sicht sieht,nämlich die des sich Hereinversetzens, und Realität mit Worten aufdeckt...versteht man vielleicht auch Manche(r) meint wahrscheinlich er/sie wären objektiv,weil sie mit dem linken und rechten Ohr das selbe hören...! Und wieviele Trugschlüsse und Irrtümer gehen auf kosten der Wörter und ihrer unsicheren oder missverstandenen Bedeutung? Er ist ein toller Mensch mit Verantwortung und Verstand , vielleicht wäre eigene Kritik an manchen Stellen auch ma angebracht. MfG

Kritik und Auseinandersetzung sind wichtig. Wir tragen ALLE jede Menge Dreck, Ressentiments und merkwürdige Dinge mit uns herum. Hört einfach auf, zu denken, dass bestimmte Menschen davon frei wären. Wir sind voll davon! Wer das kapiert hat, reißt die Fresse auch nicht mehr ganz so weit auf, sondern sucht stattdessen den direkten Weg, um die Dinge zu hinterfragen, um Songs, Ansagen, Verhalten zu kritisieren und/oder direkt zu reagieren. Fidl hat sich nicht gerechtfertigt, sondern versucht, seinen Ansatz zu erklären. Das ist mehr als okay. Der Rest wurde hier schon gut und teilweise angenehm unaufgeregt auseinandergenommen.

 

Klick das:
http://www.youtube.com/watch?v=mkB4Dg3Qh0c

ich schließ mich mal an, an bereits gesagtes... die disskusion scheint ja eh weitestgehend "durch" zu sein...

will nur nochmal hinzufügen, dass ne gruppe wie Revolte Springen, die ja im eröffnungstext auch erwähnt wird, in dem song "verlierer" auch worte benutzen

wie z.b. schwuchteln... das wird denen sicherlich auch nicht so "einfach" über die lippen kommen... den antisexistischen background würdet ihr da sicherlich auch nicht hinterfragen?! der fidl hat da auch schon viel text in den mikrokosmus geblasen in dem er ne sehr klare haltung dazu geäußert hat... (bsp. "liebt ein mann einen mann")

ein schönes ende für die ganze kiste wäre, wenn ihr euch auch noch mal zu wort meldet... die disskusion wars ja allemal wert die ihr damit angestoßen habt...

 

miauz!