Diskussionsveranstaltung anlässlich des Erscheinens des Sammelbands "Verfassungsfeinde? Wie die Hüter von Denk- und Gewaltmonopolen mit dem Linksextremismus umgehen" (VSA Verlag Hamburg 2013)
Zu Gast der Mitherausgeber Tom Strohschneider (Chefredakteur Neues Deutschland), die Autorin Andrea Hübler und der Autor Robert Feustel
Brennende Autos, Vermummte hinter Barrikaden: Wenn in der
Öffentlichkeit von "Linksextremismus" die Rede ist, wird das Thema meist
mit Bildern gewalttätiger Bedrohung illustriert. Doch für den Staat und
einen Teil der Wissenschaft beginnt "Linksextremismus" nicht erst in
wenn das Gewaltmonopol wirklich einmal herausgefordert wird, sondern
weit vorher: bei so genannten Gesinnungstaten, beim bloßen Nachdenken
über Alternativen zum herrschenden Konsens. Der Begriff
"Linksextremismus" diskreditiert und kriminalisiert einen ganzen Zweig
der politischen Debatte. "Linksextremisten" sollen als Gefahr für eine
als "gut" apostrophierte Mitte aus dem demokratischen Spiel herausgelöst
werden. Wer nicht bereit ist, sich einem so rituellen wie fragwürdigen
Bekenntnis zur "freiheitlich demokratischen Grundordnung"
anzuschließen, bekommt schnell ein Problem und wird als Verfassungsfeind
gebrandmarkt Warum ist das so? Wie konnte ein derart ideologisch
imprägnierter Begriff wie "Linksextremismus" zur weithin akzeptierten
Leitidee politisch-polizeilicher Praxis werden? Und wie funktioniert das
Ensemble aus repressiver Kontrolle, wissenschaftlichen Thesen und
medialer Inszenierung?
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