Über den 16.Februar in Kreuzberg

Still not loving police!
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Mit der Demonstration am 16. Februar sollte zum Einen eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Arbeit der beim Polizeikongress versammelten TeilnehmerInnen angeschoben werden. Gleichzeitig sollte der Handlungsspielraum einer antiautoritären Bewegung auf der Straße erweitert werden, bzw. überhaupt erstmal festgestellt werden, in welchem Zustand sich diese Bewegung eigentlich befindet.

 

Der Diskurs zu den Absichten der beim Kongress versammelten Bullen und Firmen verlief leidenschaftslos. Obwohl es in den dazu veröffentlichten Texten hauptsächlich um Überwachung, Verlust des Privaten, Mord, Folter und Knast ging, gab es weder besondere Empörung noch Kritiken über die von verschiedenen Gruppen verfassten Texte. Lediglich die CAMOVER Kampagne erreichte mediale Aufmerksamkeit über die Szenegrenzen hienaus.


Nicht erreicht wurde eine genaue Analyse von Aufstandsbekämpfung oder ein theoretisches Zerlegen der Ideologie vom Polizeikongress, sowie den dahinter stehenden Logiken des Systems.

 

Trotz Aufforderung sich an Vorbereitungen zur Demonstration eigenverantwortlich zu beteiligen, war das Interesse eher schleppend. Es wäre alles, was im Nachhinein kritisiert wird möglich gewesen, wenn Menschen es vorbereitet hätten. Genauso wäre eine angemeldete legalistische Demonstration ohne Ausschreitungen bzw. stundenlange Straßenschlachten mit den Bullen möglich.


Wir, die diese Demo vorbereitet haben, wollten möglichst vielen Einzelpersonen, Kleingruppen oder Strukturen die Möglichkeit bieten, sich gemeinsam mit uns die Straße ohne staatliche Kontrolle zu nehmen oder ihre jeweilige Protestform einzubringen.
Es hat sich bestätigt, dass es nötig ist den Leuten hinterher zu rennen, wenn eine Aktion nicht von einem kleinen Kreis dominiert werden soll, das gefällt uns nicht.

 

Zum Schluß haben sich die Zusammenhänge beteiligt, die sich unter der Bezeichnung „eigenverantwortlicher Widerstand“ etwas vorstellen können und auf das ständige Delegieren von Verantwortung verzichten. So gab es im Vergleich zu anderen Demos viele verschiedene Aufrufe, Plakate und Mobiaktionen, die von Gruppen unterzeichnet waren, die unterschiedliche Strömungen der linksradikalen oder autonomen Bewegung repräsentieren.

 

Im Vorfeld der Demonstration gab es nächtliche Kleingruppenaktionen, von denen wir nicht glauben, dass sie ausreichen, um eine Veranstaltung, wie den Polizeikongress zu versenken, von denen wir uns aber auch keinesfalls distanzieren. Wir finden es legitim und in der Kombination absolut begrüßenswert, wenn die einen nachts losziehen und andere offene Kundgebungen und Veranstaltungen machen. Unser Beitrag, war eine unangemeldete Demonstration, in deren Vorbereitung wir einige Szenarien veröffentlichten und einige Sicherheitsaspekte ansprachen.

 

Von dem erwarteten Mobilisierungspotential her, erschien uns ein längerer Schlagabtausch mit den Bullen als unrealistisch. Wir wollten die DemonstrantInnen in keine wirklich harte Auseinandersetzung treiben; die Absicht war sich für einen gewissen Zeitraum einen Teil vom Kiez zu nehmen, um dort auf den Polizeikongress aufmerksam zu machen unabhängig von einer staatlichen Legitimation.

 

Gut war, das alle Interessierten den Startpunkt auf dem Mariannenplatz problemlos erreichen konnten. Dieses ‚Einknicken‘ der Staatsmacht verbuchen wir als Erfolg des Konzepts von unangemeldeten Demonstrationen. Als Routenziele hatten wir die von Flüchtlingen besetzte Schule in der Ohlauer Straße und das BCC angegeben.

 

Leider hatte das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz erklärt, dass sie keine Demonstration am O-platz vorbeiziehen, starten oder enden sehen wollten, egal zu welchem Anlaß. Ein Schlag ins Gesicht aller, die sich mit dem Kampf der Flüchtlinge solidarisieren und eine Funktion, die dem Myfest gleichkommt. Noch nie hat es wer gewagt, ein Demonstrationsverbot mitten im 36 Kiez zu fordern!

 

Wir hatten den Wunsch geäußert, dass die Demonstration den Bullen keinen Vorwand liefert, um in die besetzte Schule einzudringen, womit klar war, dass von uns auf dem Weg dorthin keine Eskalation ausgeht.

Der Start, laut Polizeifunk 1000 Menschen, verlief am Mariannenplatz problemlos, dynamisch und pünktlich um kurz nach 20 Uhr. Das Entzünden von Bengalos am Mariannenplatz sehen wir nicht als den Beginn der von der Presse herbei halluzinierten Randale.

Nachdem unsere Demo am Görlitzer Bahnhof von den Bullen angegriffen wurde, hat sie sich aufgelöst und das vorher angekündigte dezentrale Konzept wurde von einigen umgesetzt. An dem schnellen Ende gab es einige Kritik, teilweise eindeutiger ‚Counter Müll‘ von Behörden die Indymedia vollgespamt haben, teilweise aber auch fundierte Kritik. Die Menschen, die an dieser Demo teilgenommen haben, hatten teilweise wenig Erfahrung mit solchen Zusammenstößen, teilweise auch Angst (was übrigens nicht schlimm ist, weil sie uns vor falschen Entscheidungen warnen kann) und die organisierten Leute hatten nicht die Absicht einer längeren Auseinandersetzung. Dafür hatte es schon im Vorfeld an der Bereitschaft gefehlt, hierfür Verantwortung zu übernehmen, wozu in den Vorbereitungstexten aufgerufen wurde.


Sollte es Strukturen geben, die die Bullen in dieser Stadt richtig stellen wollen, so sind wir dabei. Jedoch hat es weder alternative Konzepte nochVorschläge für andere Routen gegeben. Die Stärke einer Demonstration misst sich nicht an der Anzahl der geworfenen Steine, sondern an ihrer Wirkung in den Köpfen und Herzen der Menschen, die sie erreicht.

 

Zerstört wurden meistens Sachen, die die Welt nicht braucht: Firmen- und Bullenautos, Nobelkarossen und Loftneubauten, BVG-Bushaltestellen mit ihrer Werbung und Banken. Zu den beschädigten Kleinautos können wir nur sagen, dass die bei Indymedia hochstilisierte Disskussion von einigen KommentatorInnen, bedeutungslos ist, im Vergleich zu Bullen, die öffentlich Menschen hinrichten oder mordenden GSG9 Bullen, die eine Blutspur im Irak und Afghanistan hinterlassen. Diese ewigen Diskussionen einiger finden wir nicht sinvoll, die Beschränkung der ganzen Ereignissberichte darauf lächerlich. Was nicht heissen soll, das man sich nicht Gedanken machen soll, welche Ziele vielleicht von strategischer Bedeutung sind. Beschädigt wurden kleine Autos, weil Bullen davor standen oder weil Leute eben auch unreflektiert ihre Wut rausgelassen haben, Scheiß drauf.


Die Empörung über Scherben in Kombination mit einer Gleichgültigkeit gegenüber staatlichem Morden wirft ein bezeichnendes Licht auf diese Verfechter des heiligen Privateigentums.

 

Bewiesen wurde, das der Verzicht auf eine Anmeldung sich nicht negativ auf die Zahl der TeilnehmerInnen auswirkt. Die Bullen bzw. der Berliner Senat wollten diese Demo nicht, sie wurde genauso auseinander geschlagen, wie viele angemeldete Proteste davor. Die Zeit für Vorkontrollen, Stress wegen Transpilänge und deren Aufschrift, V.i.S.d.P. auf Postern und Flyern sowie das geflissentliche Übergeben von Belegexemplaren an die Einsatzleitung oder Diskussionen über die Kleidung der DemonstrantInnen, ist abgelaufen. Auf sämtliche Schikanen, die nur die Psyche auf die Moral der Herrschenden abrichten soll, mussten die Bullen verzichten.

 

Eines unserer wichtigsten Ziele wurde nur teilweise realisiert, nämlich die Konsumhaltung zu Demonstrationen aufzuheben. Wer mit der Erwartung zu einer Demonstration erscheint, hier ein vom Zentralkommitee gesteuertes Widerstandsereignis mitspielen zu können, hat grundlegendes nichts verstanden. Wir sind nicht der DGB, wir schreiben kein Verhalten auf Demos vor, sondern machen höchstens Vorschläge. Erwarte keine Anweisungen, wann du dich vermummst, ob du Steine ausgräbst oder dich zurück ziehst. Auch das dezentrale Konzept kann dir nicht als Auftrag übergeben werden, du musst es selbst entwickeln. Deshalb sind wir auch froh über die Kritiken an dieser Demo, denn warum hast du es nicht besser gemacht?

 

Unsere Perspektive für den Widerstand in Berlin ist das selbstständige Agieren von größeren und kleineren Gruppen und auch von Einzelpersonen, die auf der Straße beweglicher sind als die Bullen, weil sie nicht auf Befehle warten. Demonstrationen von assoziierten Zusammenhängen mit einem Grundverständnis von verantwortlicher Militanz. Wenn wir den Staat ablehnen, brauchen wir nicht seine Genehmigung um das zu zeigen.

 

Ein Ende haben sollte auch der Partycharakter mancher Demonstrationen. Ein Lautsprecherwagen kann bei sehr großen Demos Sinn machen aber eigentlich nimmt er Dynamik raus und bindet Strukturen. Musik kann am Auftaktort ruhig laufen, mit einer wandernden Party steigt jedoch nicht unsere Durchsetzungsfähigkeit. Darum sind wir für den Verzicht auf Soundsysteme, hundert Menschen können sehr viel lauter sein.


Grundsätzlich halten wir es für problematisch, in Aufrufen oder dem Erscheinungsbild der Demo das Gewaltmonopol des Staates in Frage zu stellen, dann aber aus taktischen Gründen diesem Gewaltmonopol bis zur völligen Verbiegung entgegen zu kommen.
Bei der Frage ob wir uns auf Spielchen mit Verbindungsbeamten, Anmeldung und Kooperationsgesprächen einlassen sollen, ist der Zweck der Demo genauer zu definieren. Kommt es darauf an unbedingt eine lange Strecke zurück zu legen oder wird mehr durch eine kurze knallige Strecke vermittelt? Besonders am 1.Mai, wo die Demo das Wort „revolutionär“ im Namen trägt, müsste mehr auf ein authentisches Auftreten geachtet werden.

 

Der Polizeikongress ist ein undankbares Event für Proteste, die Bullen geniessen in der Bevölkerung immer noch ein gewisses Vertrauen, das Wetter ist Scheiße und die linke Szene lehnt zwar vielleicht das kapitalistische System ab, kann sich den völligen Verzicht auf eine Ordnungsmacht im Alltag aber nicht vorstellen. Deshalb darf die Arbeit gegen den Polizeikongress auch nicht auf dieses Datum beschränkt bleiben sondern muss kontinuierlich betrieben werden. Es wäre Schade, wenn dieser Kampagne das gleiche Schicksal blühen würde wie den Protesten gegen das WEF in Davos oder die SIKO in München, nämlich ein ritualisierter Protest, der sich polizeilich zerschlagen lässt weil er sich weder inhaltlich noch in seiner praktischen Umsetzung weiter entwickelt hat.

 

Bei einigen Details ist uns Verbesserungsbedarf aufgefallen. Bei der Mobilisierung und Informationsverbreitung haben wir Techniken benutzt, denen wir eigentlich kritisch gegenüber stehen, z.B. Twitter und andere haben sogar Facebook eingesetzt. Leider konsumieren viele AktivistInnen Informationen nur statt sie, je nach Relevanz klandestin oder offen, weiterzugeben. Grade für B oder C Pläne und dem schnellen reagieren auf Bullenbewegungen müssten sichere Wege der Kommunikation entwickelt werden. Uns ist aufgefallen das noch immer zu viele Hirarchien durch Zugang zu Infos bestehen. Informationen müssen rechtzeitig und sicher weitergegeben werden und nicht nach dem persönlichen Befinden. Auch Pläne an denen man/frau nicht teilnimmt sollten mitmobilisiert werden, auch an Leute die man/frau nicht mag, die aber zuverlässig sind.

 

Die Wahl von Orten für solche Sachen wie am 16.Februar sind immer stark umstritten. Wir haben uns für den 36 Kiez entschieden weil wir dort noch eine Zustimmung in der Nachbarschaft spüren können, weil wir durch den leidigen Tourismus hier eine grössere Aufmerksamkeit erreichen und weil wir es wichtig finden in einer Gegend, die seit über 30 Jahren befriedet werden soll, weiterhin für Unruhe zu sorgen. Weder halten wir die Straßen um den Heinrichplatz für jeden Protest geeignet und würden für ähnliche Demos auch andere Viertel nutzen wollen, noch glauben wir das die Nachbarschaft grundsätzlich die Schnauze voll hat von uns (auch wenn das immer in jedem Medienbericht als erstes behauptet wird).
Vor diesem Hintergrund begrüssen wir auch die Initiative einer anderen Gruppe gegen die Befriedung von SO 36.

 

Das Filmen und Fotografieren wollen wir noch ganz kurz ansprechen. Alle Fakten der letzten Jahre sprechen dafür, dass überwiegend unverantwortlich auf Demos gefilmt wird, meistens die Fotos nicht sicher aufbewahrt werden und mindestens ein Teil der FilmerInnen dienstlich unterwegs ist. Wir werden das in Zukunft verstärkt unterbinden. Unterschätzt uns nicht – viele Leute sehen das so wie wir, wer mit Randalefotos Geld verdienen will oder unbedingt Eindrücke verbreiten will, die ihn/sie eigentlich völlig kalt lassen aber Hauptsache es gibt etwas zum Erinnern für das leere Hirn – wir greifen Paparazzi an!


Zwei Beispiel was wir meinen:
Das ist in Ordnung: Dokumentation bei der niemand identifiziert werden kann. Manchmal vermittelt auch die Geräuschkulisse etwas.
Das ist nicht in Ordnung: Fotos für Behörden- und Nazikarteien.
Diese Fotos sind ok, diese Fotos sind total Scheiße und diese sind kommerzieller Dreck.

Wir freuen uns auf weitere Nachbereitungen, Kritik und Anpöbeleien.

 

Pressesammlung zum Kongress: http://polizeikongress2013.blogsport.de/presse/

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Thema Filmen und Fotografieren: Öffentlichkeitswirksamkeit ist das A&O jeder politischen Aktion. Ohne Videos und Fotos würde die - in den meisten Fällen eh äußerst beschränkte - öffentliche Resonanz linksradikaler Aktionen komplett verschwinden. Und darum geht es schließlich: Wenn wir gesellschaftliche Veränderung, gerade radikale Veränderung, wollen, müssen wir als Bewegung größer werden, offensiv in die Gesellschaft intervenieren und radikale Kritik verbreiten. Grundsätzlich gilt deswegen: Die Presse ist nicht der Feind. Im Gegenteil müssen wir bewusst kalkulieren, wie die Presse auf bestimmte Aktionsformen in ihrem jeweiligen politischen Kontext reagiert und diese Überlegungen in unsere politische Praxis einfließen lassen (nicht falsch verstehen: das ist kein Argument gegen militante Praxis; nur der Apell, sich im Vorfeld bewusst zu machen, wie diese oder jene Aktion von den verschiedenen Spektren der bürgerlichen Öffentlichkeit aufgenommen wird und mit dieser Erkenntnis zu arbeiten). An linke Fotograf_innen muss apelliert werden, dass Fotos anonymisiert auf verschlüsselten Datenträgern aufbewahrt werden (das sollte Standart sein). Allen anderen Fotograf_innen können wir nichts vorschreiben - und brauchen sie dennoch für Öffentlichkeitswirksamkeit über die Szenegrenzen hinaus. Bei strafrechtlich relevanten Aktionen sind deren Akteure und nicht die bürgerliche Presse dafür verantwortlich, sich unkenntlich zu machen (Vermummung) und so Repression zu verhindern. Sollten die Verfasser_innen des Textes oben in Zukunft Vertreter_innen der Presse körperlich angehen, werden wir dazwischen gehen.

 

Zu den Kämpfen der Flüchtlinge: Wenn die Leute vom O-Platz aus Angst vor Repression keinerlei illegale Aktionen (dazu gehört eine unangemeldete Demo definitiv) in ihrem unmittelbaren Umfeld haben möchten, muss das respektiert werden. Die Bedrohung der dort Kämpfenden durch den Staat ist existenziell - in dieser Hinsicht besteht ein großer Unterschied zu z.B. den Organisator_innen der Polizeikongress-Demo.

 

Ganz kurz zu eurem impliziten Verständnis von radikalem Kampf: Ihr überbewertet direkte Angriffe auf Bullen, den Staat etc. Militante Praxis gegen Staat und Kapital kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur symbolischen Charakter haben, d.h. es handelt sich in jedem Fall "nur" um öffentlichkeitswirksame Aktionen, die zum Ziel haben, radikale Gesellschaftskritik zu verbreiten. Der 1. Mai ist genausowenig die Revolution wie nächtliche Kleingruppenaktionen. Ein effektiver Kampf gegen Staat, Kapital und Ideologie kann derzeit nur so aussehen, möglichst viele Menschen vom menschenfeindlichen Charakter der bestehenden Ordnung zu überzeugen, sei es durch Demos/Kundgebungen, Diskussionen, Veranstaltungen oder militante Aktionen. Wir müssen als linksradikale Bewegung gesellschaftliche Relevanz gewinnen, möglichst viele Menschen von unseren Inhalten überzeugen, als Bewegung größer werden und dann können wir irgendwann vielleicht tatsächlich losschlagen.

Thema Filmen und Fotografieren:

Eure Argumentation zielt sehr wohl darauf ab, militanter Praxis entgegenzuwirken. Danke auch für die Unterstellung, wir alle, die auf der Demo waren, hätten uns im Vorfeld keine Gedanken über unsere Öffentlichkeitswirkung gemacht. Haben wir aber. Und deshalb lehnen wir es ab, uns die Aktionsformen von der bürgerlichen und damit grundsätzlich Herrschaftstreuen Presse und Öffentlichkeit vorschreiben zu lassen. Wenn du Angst davor hast, dass der Polizeiticker uns in schlechtes Licht rücken könnte, was er gewiss immer und sehr erfolgreich tut, dann halt die Füße weiter still. Offenbar hast du dich nicht im geringsten mit staatskritischer Ideologie auseinandergesetzt.

Deutlich zu sehen auch, dass du dir offenbar noch nie Gedanken zur durchführung militanter Aktionen machen musstest. Vermummung reicht nicht, um die Idendität einer Person zu verschleiern. Wenn ein Fotograf mit seinem Iphone oder seiner 3000 Euro Kamera direkt jemanden filmt, der Steine wirft, dann hat diese Person ernsthafte Probleme. Deshalb haben Fotografen darauf zu achten, mindestens eine Wurfweite abstand zu halten, wenn es zu Sache geht. Sonst wird es gefährlich. Und irgendwelche Helferlein, die denken, dass wäre der Augenblick, das erstemal in ihrem Leben militant zu agieren und dabei Aktivist_innen angreifen riskieren noch einiges mehr.

 

Zu den Kämpfen der Flüchtlinge:

Die meisten Menschen waren auf der Demo, um genau diese existenzielle Bedrohung kollektiv anzugreifen. Wir sind solidarisch mit den Opfern von staatlicher Gewalt. Wir sind nicht nur "Autonome", was hier unterstellt wird, sondern ebenso Flüchtlinge und Illegalisierte.

 

Ganz kurz zu "unserem" Verständnis von radikalem Kampf:

Wir überbewerten direkte Angriffe auf Bullen und Staat nicht, sondern wir finden sie grundsätzlich sehr wichtig. Zu jedem Zeitpunkt haben diese Aktionen symbolischen Charakter, sind aber genauso ein Akt der individuellen und kollektiven Freiheit. Teile der Öffentlichkeit, die sich fern des medialen Mainstream befinden, haben die Aktionen auf der Demonstration mitgemacht und gut gefunden. Außerdem hatte die Demo, wie der Text schon sagt, noch wesentlich mehr Inhalte als Militanz. Diese zu ignorieren ist ignorant.

guter text und eine schöne reflexion der szene.

und auch der verweis den 1mai nicht anzumelden ist gut und richtig.

 

(A)

Zunächst einmal ist die Analyse und Kritik gut formuliert und richtig.

 

Ihr solltet bloss nicht soviel über die ganzen Strukturen und Internas etc. im einzelnen schreiben. Der VS und andere Schnüffler lesen im Internet alles mit. Sie sind für jedes öffentliche Material dankbar und dürfen es per gesetzlichen Auftrag völlig "legal" verwenden (BVerfSchG und viele andere Gesetze). Die meisten Informationen beziehen die Geheimdienste etc. nur aus öffentlichen Quellen. Deswegen sollte nichtsoviel im Internet diskutiert werden, sondern höchstens ganz allgemein Informationen ausgetauscht werden. Wen interessiert den was für Probleme es hier und da gab? Ob die von XY diesen oder jenes nicht wollten?? Das muss man nicht veröffentlichen! Auch die Ansage mit den Fotos ist richtig, aber warum hier bequatschen..

Deswegen einfach mal alle die Fresse halten!!

Der Diskurs zu den Absichten der beim Kongress versammelten Bullen und Firmen verlief leidenschaftslos

 

Warum wohl? Wenn ihr indirekt sogar selbst zugibt das die Inhalte fehlten, dann muss es doch irgendwann auch bei euch mal *Klick* machen:

Nicht erreicht wurde eine genaue Analyse [...] sowie den dahinter stehenden Logiken des Systems.

 

So gab es im Vergleich zu anderen Demos viele verschiedene Aufrufe, Plakate und Mobiaktionen, die von Gruppen unterzeichnet waren, die unterschiedliche Strömungen der linksradikalen oder autonomen Bewegung repräsentieren.

 

Schön wärs, doch genau das gab es fast nicht. 75 Prozent (und nächstes Jahr vermutlich 99Prozent wenn weiterhin jede Reflexion und Selbstkritik ausbleibt) der Teilnehmenden waren Leute die sich selbst als die Obercoolen Insurrektionalisten halten, die glauben sie könnten eine Revolution  ohne Überzeugung der Massen herbeiführen. Mal abgesehen davon, dass das naiver Irrglaube ist, ist dies einfach autoritär.

 

Demonstrationsverbot mitten im 36 Kiez gefordert

 

Hat keiner, doch ist es legitim wenn die Flüchtlinge nicht 1:1 mit der Polizeikongressdemo in einen Topf geworfen werden wollen. Und wenn ihr das nicht so seht und meint diese Demo dem Flüchtlingsprotesten aufzwingen zu wollen ist das wohl eher ein Schlag ins Gesicht der Flüchtlinge.

(Anmerkung: Ja, man sollte den Begriff Flüchtling kritisch betrachten, verwende ihn hier dennoch mangels Begrifflicher Alternativen)

 

Counter-Müll von Behörden

 

Wenn so also euer Umgang mit Kritik aussieht, dann Gute Nacht. Aber klar, für Kritiken, die man nicht rational entkräften kann ist es immer am einfachsten, wenn man diese zu einer Verschwörung macht. So entledigen sich ja nun auch schon seit einigen Jahren manche Teile antiimperialistischer sowie antideutscher Strömungen jeglicher Kritik.

 

die organisierten Leute hatten nicht die Absicht einer längeren Auseinandersetzung

 

Statt dies mit angeblich mangelndem Verantwortungsbewusstsein zu entledigen zu versuchen, solltet ihr euch lieber mal fragen warum. Aber klar, dann müsste man ja auch Selbstkritik üben und das euch das ja irgendwie schwer fällt sieht man ja.

Ist mehr als verständlich, dass die Organisierten nicht ihren Kopf für 16-jährige Riotkiddies hinhalten wollen, sondern lieber ernsthafte Aktionen machen wollen statt sich bei blindem Aktionismus zu verheizen.

 

Die Stärke einer Demonstration misst sich nicht an der Anzahl geworfener Steine, sondern an ihrer Wirkung in den Köpfen und Herzen der Menschen, die sie erreicht

 

Dieser Satz von euch ist ausnahmsweise mal Punktrichtig! Nur warum verwendet ihr diesen Satz nicht als Leitsatz eurer "Nachbereitung" sondern stellt ihn in die Hinterste Ecke???? Und warum folgt auf diesen sooo richtigen Satz ein erbärmliches "Scheiß drauf"? Wenn das alles ist, was euch dazu einfehlt, sollte man eher auf euch scheißen.

 

Die Erkenntnis das Militanz nicht per se schlecht ist, heißt nicht dass sie per se gut ist.

 

Partycharakter mancher Demonstrationen 

Wart ihr überhaupt auf eurer eigenen Demo? Gut 1/2 der Leute schien es  von vornherein ob bewusst oder unbewusst in erster Linie um Action, um etwas zu erleben zu gehen. Um das rauszufinden muss man kein Mopo-Redakteur sein, sondern musste sich nur mit den Teilnehmenden unterhalten. Ist traurig, aber leider war. Klar es gab keine Partylieder, doch es war wohl unschwer zu erkennen, dass für viele Leute dort die Demo eine Art Partyersatz darstellte.
 Ein Lautsprecherwagen hätte, selbst wenn man nur Musik (mit vernünftiger Liedauswahl) abgespielt hätte, unweigerlich zur Transportation von wenigstens etwas Inhalt gesorgt. Parolen transportieren (im Idealfall) Losungen, aber keine wirklichen Inhalte. Gute Flyer und gute Redebeiträge sind ein muss, auch bzw gerade bei diesem Thema. Zu sagen das die Polizei Scheisse ist, ist kein Inhalt, vielmehr sollte eher vermittelt werden warum die Polizei Scheisse ist und dazu bedarf es nunmal auch Analysen. Mag vielleicht nicht einfach sein, doch dass verweigern jeglicher Inhalte ist nunmal regressiv.

 

ritualisierter Protest

 

Sollte nicht mal ernsthaft eurerseits Selbstkritik geübt werden, wird aber genau das der Fall sein, den auch eure Kampagne ereilen wird.

 

 

So und zum Thema Fotograf_Innen geh ich lieber garnicht erst ein. Nur soviel: Wenn euch Selbstinszenierung bei gleichzeitigem Fehlen jeglicher Aussenwahrnehmung so gefällt, geht doch lieber zum Fussball und gründet eine Hooligangruppe. Mit ernsthafter politischer Arbeit die auf eine (positive) gesamtgesellschaftliche Veränderung abzielt, hat das ganze leider nicht viel am Hut.

ja kritik an der demo und teilen des textes ist angebracht. allerdings versteh ich nicht wo denn die ganzen herld_innen der kommentarspalte im wahren leben sind??

warum fängst DU nicht einfach an selber was zuorganisieren oder tritts mit den vorbereitenden gruppen in kontakt??

warum machst DU nicht selbst aufrufe plakate etc??

warum??

 

und 75% der demo zu unterstellen sie seien nur am partycharakter interresiert und seien "eh nur" insurrektionalisten. ist zum einem schlichtweg falsch und dumm. und zum zweiten nicht minder platt als das was du zum teil kritisierst!!

Lieber Mopo-Redakteur,

wenn du es nicht schaffst diesen Text und vielleicht noch weitere Hintergrundtexte genau zu lesen. Wenn du aus dem Kontext gerissene Fragmente und "Headlines“ nimmst, um es als selbstinszenierend und unreflektiert zu degradieren,  dann tut es uns leid aber unser Ziel ist nicht Leuten wie dir zu gefallen – es wäre auf jeden Fall bei uns der Hopfen und das Malz verloren, wenn wir es versuchen würden.

 

Warum wohl? Wenn ihr indirekt sogar selbst zugibt das die Inhalte fehlten, dann muss es doch irgendwann auch bei euch mal *Klick* machen:

 

*Klick* Es haben nie Inhalte gefehlt! Höchstens Menschen die diese aufnehmen, verbreiten, sich damit auseinander setzen und eben diese auch LESEN.

 

Schön wärs, doch genau das gab es fast nicht. 75 Prozent (und nächstes Jahr vermutlich 99Prozent wenn weiterhin jede Reflexion und Selbstkritik ausbleibt) ...

 

 Sorry, dass wir dir keine Pressemitteilung von jeder Gruppe und jedem Aufruf zukommen ließen. Die 99% sahen vielleicht für dich wie ein Einheitsbrei aus, weil für dich die Farbe schwarz (ja und es war dunkel) „Gleich“ eine obercoole Hooligan-Gruppe und 16-jährige Riotkiddies signalisiert. Es haben aber aus unterschiedlichen Beweggründen, die verschiedensten Menschen sich auf die unterschiedlichste Art beteiligt. Auch wenn wir uns mehr emanzipatorische Vorbereitung auf die Demo und den Kongress gewünscht hätten

 

Hat keiner, doch ist es legitim wenn die Flüchtlinge nicht 1:1 mit der Polizeikongressdemo in einen Topf geworfen werden wollen. Und wenn ihr das nicht so seht und meint diese Demo dem Flüchtlingsprotesten aufzwingen zu wollen ist das wohl eher ein Schlag ins Gesicht der Flüchtlinge.

 

Doch! Und auch wenn es für die Polizeikongressdemo zu akzeptieren war, dass genau diese nicht am O-Platz vorbeigeht, anfängt oder aufhört, wurde auch für die Köpi-Wagenplatz Demo ein „Verbot“ ausgesprochen und das geht nicht klar!

 

(Anmerkung: Ja, man sollte den Begriff Flüchtling kritisch betrachten, verwende ihn hier dennoch mangels Begrifflicher Alternativen)

 

Schade, wobei den Ausdruck „Geflüchtete“ zu kennen und ihn auch bewusst anzuwenden einen etwas tieferen Einblick beinhaltet, den wir dir einfach mal nicht unterstellen wollen.

 

Wenn so also euer Umgang mit Kritik aussieht, dann Gute Nacht ...

 

Blablabla

(Wobei es auch interessant ist, wo die jeweiligen Texte, Kommentare und Kritiken auftauchen, nicht nur in welcher Form.)

 

Statt dies mit angeblich mangelndem Verantwortungsbewusstsein zu entledigen zu versuchen, solltet ihr euch lieber mal fragen warum. ...

 

Was an der Aufforderung sich zu beteiligen und auch Kritik mit einzubringen, die nicht nur ein „selber“ und „ihr seid schuld“ bedeutet, verstehst du denn hier nicht. Ok, beantwortet sich von selbst. Wir wollen auf jeden Fall vorankommen und etwas ändern, das kann dann auch mal das bequeme, festgefahrene „Vertraute“ sein.

 

Dieser Satz von euch ist ausnahmsweise mal Punktrichtig! Nur warum verwendet ihr diesen Satz nicht als Leitsatz eurer "Nachbereitung" sondern stellt ihn in die Hinterste Ecke???? Und warum folgt auf diesen sooo richtigen Satz ein erbärmliches "Scheiß drauf"? ...

 

Warum entkräftest du diesen Satz, in dem Du ihn in die „Hinterste Ecke“ gedrängt siehst?

Texte bestehen nicht nur aus Überschriften und Leitsätzen! (Auch wenn vielleicht einige Andere noch viele weitere aus dem gesamten Text nehmen könnten) Wie schon gesagt, Texte bestehen nicht aus Leitsätzen und deswegen folgt auch kein „scheiß drauf“, sondern noch weitere Textpassagen als Einleitung für das „scheiß drauf“.

 

Die Erkenntnis das Militanz nicht per se schlecht ist, heißt nicht dass sie per se gut ist.

 

Und?

 

Wart ihr überhaupt auf eurer eigenen Demo? Gut 1/2 der Leute schien es  von vornherein ob bewusst oder unbewusst in erster Linie um Action, um etwas zu erleben zu gehen. Um das rauszufinden muss man kein Mopo-Redakteur sein, ... Gute Flyer und gute Redebeiträge sind ein muss, auch bzw gerade bei diesem Thema. Zu sagen das die Polizei Scheisse ist, ist kein Inhalt, vielmehr sollte eher vermittelt werden warum die Polizei Scheisse ist ...

 

Dir das jetzt zu erklären würde bedeuten, dass du dich mit dem Thema Bullen und Repression aber auch mit dem Thema Demos noch mal auseinander setzen müsstest. Nur soviel: auf welchen Demos warst du denn überhaupt Berichterstatter, dass die tollen Lautsprecheransagen und Redebeiträge mehr als die Demoteilnehmer_innen erreicht haben, die ja aus guten Grund eh schon zur jeweiligen Demo gegangen sind. Es gibt meistens im Rahmen einer Mobilisierung zu Demos auch so was wie Aufrufe, Texte/Berichte, Interviews, Videos etc., die sollten den Inhalt schon eindeutig vermitteln. Wenn dir das in diesem Fall nicht gereicht hat, dann noch mal ein sorry, dass wir dir keine Pressemappe zukommen ließen. Es gibt solche und solche Demos, wo das Flyern an die Anwohner_innen auch Zeit und Platz hat, aber sich in diesem Rahmen zu beschweren, das die Vermittelbarkeit fehlte ist regressiv.

 

Sollte nicht mal ernsthaft eurerseits Selbstkritik geübt werden, wird aber genau das der Fall sein, den auch eure Kampagne ereilen wird. 

 

Ist das mühselig hier. DAS IST DOCH DIE AUFFORDERUNG AN ALLE, sich mit den Erfolgen und Misserfolgen auseinander zu setzen, um sich zum Beispiel nicht im festgefahrenen eigenen- und Bullenkonzept kesseln zu lassen.

 

So und zum Thema Fotograf_Innen geh ich lieber garnicht erst ein. Nur soviel: ...

 

Ok wir revidieren, lieber Mopo-Fotograf, mach du doch Sportberichterstattung, wenn dir die Grenzen anderer egal sind. Mehr als BILDLICHE Beispiele von „geht“ und „geht nicht„ können wir auch nicht machen.

Auf den Fotos vom Kietzmann, die als "kommerzielle Scheiße" eingestuft wurden, erkenne ich keine Personen. Keine Gesichter, keine Merkmale an der Kleidung. Eine anonyme Gruppe, die Dynamik ausstrahlt. Wo ist das Problem? Beispiele schön und gut, aber hier bedarf es wohl einiger Erklärungen, wenn Fotos, die die Anonymität der PErsonen wahren, auf einmal doch nicht Ok sein sollen.

Es wurde schon einmal in einem anderen Kommentar oder Text darauf eingegangen, dass in einer stressigen und aufgeheitzten Stimmung, die Demoteilnehmer_innen nicht wissen welche Blende oder Perspektive genau verwendet wird, sondern nur eine Kamera direkt in ihre Fresse gehalten wahrnehmen (am besten noch mit Blitz). Die "scheiß kommerz" Beispielfotos von Kiezmann sind eindeuig aus nächster Nähe geschossen worden (hauptsache Mittendrin, verkauft sich besser). Ist doch nicht so schwer das zu differenzieren. Und wie auch schon öfters erwähnt, verkaufen sich Sachbeschädigungs-Resultate bombe, dafür müssen keine Menschen auf dem Bild sein, die stören sogar eher (von wegen Stillleben).

Natürlich fotografieren verantwortungsvolle Fotograf_innen aus der Nähe. So werden  sie von Teilnehmer_innen gesehen und können darauf reagieren. Aber gut, wenn Du es besser findest, sich demnächst mit Teleobjektiv 100 Meter entfernt zu verschanzen. Dieser und andere Kommentare zeigen nur sehr deutlich, dass Ihr Euch nie mit Eurem Verhältnis zur Presse auseinandergesetzt habt und offenbar bei jeder Kamera gleich die Hosen voll habt. Aber gut, wenn man noch  jung ist und sich die meiste Zeit in seinem Leben auf seinen weißen  Privilegien ausruhen kann, kann ich das verstehen. Es gibt Menschen auf dieser Welt, die sind nicht privilegiert und permanent Opfer von Repressionen. Ihr fordert hier etwas ein, was auf weißer Vormachtstellung basiert: nämlich es sich aussuchen zu können, ob man Repressionen  erleidet oder gesehen wird. Ein reinster Hohn. Und nein, ich erwarte nicht, dass Du Dich schon einmal reflektiert mit den eigenen Privilegien auseinandergesetzt hast.

Was heißt denn hier aus der Nähe fotografieren? Wenn du von Portraits redest, sind die einfach trotzdem Fehl am Platz, ganz einfach. Das kannste bei Bürger_innen Demos machen am Brandenburger Tor.

Aus der Nähe heißt höchstens bei einer Demo z.B. vor der Demo Bilder zu machen, also Frontal, so dass sich die Beteiligten auch darauf einstellen können und Du so das Fronttranspi mit auf dem Foto hast, denn da steht ja meist auch das Motto drauf, nicht? Was willst du denn sonnst mit deiner Bildsprache ausdrücken?

Daran stören sich dann auch die Wenigsten, denn das war jahrelang so gängige Praxis, aber mittlerweile springen einige Kolleg_innen fast schon im Block mit rum.

Sobald es Action gibt, solltest du dann deinen Arsch wegbewegen und Abstand gewinnen! (ja macht nicht besonders Sinn für einen Fotografen, aber dein Verhalten bremst sonnst mitunter die Leute, denn es ist quasi unmöglich geworden überhaupt etwas zu machen, ohne in vier Linsen gleichzeitig zu blicken. das nervt alle!)

 

Letztendlich ist das aber auch egal! Du musst dich halt fragen, ob du "Fotograf" bist, oder du dich einer Sache zugehörig fühlst, die Entscheidung sollte dann klar sein.

Wenn du aber bei solcher Diskussion mit "Verhältnis zur Presse" kommst, solltest du als "Fotograf" auch bei der "Presse" Platz nehmen, also in Wurfweite und mit Abstand.

Es muss so etwas wie Vertrauen zwischen Szene und Fotograf_innen geben, als Grundbasis. Und das ist momentan halt einfach weg.

Es ist nun aber nicht an der Szene einen Schritt zu machen, denn wir, und damit meine ich auch ich mich als Fotograf, müssen einen Schritt machen. Wir könnten z.B. Veranstaltungen machen "mit der Szene" um überhaupt wieder eine Basis aufzubauen. So lange das aber nicht passiert, gibts halt Camover, dass find ich dann auch eine logische Konsequenz.

 

Zum Thema Reflektion und "weiße Privilegien", solltest du "real" auch wirklich so existieren wie du es hier vorgibst, also Fotograf sein, der angeblich öfter in Berlin zu sehen ist. Dann können wir ja mal beim "vor der Demo laufen" darüber diskutieren, (das sollte ja dann klappen, denn Mensch kennt sich ja). Dann würde ich gerne mal von "weißen Privilegien" reden, so unter "Fotografen" mit Kameras im vier stelligen Euro Bereich, nicht!

Portraits sind IMMER ein NoGo, auch bei einer "bürgerlichen" Demo, nicht zulässig. Da reißt den Fotograf_innen jedes Gericht den Arsch auf - zurecht.

Bei der Fotoreihe vom Kietzmann gibt es keine Portraits. Wir reden hier von dynamischen Gruppenaufanahmen, bei denen keine Personen erkennbar sind oder hervorgehoben werden. Von rechtlich zulässigen Aufnahmen, in diesem konkreten Fall sogar von Aufnahmen, die unabhängig von der rechtlichen Situation dem angekündigten Konsens einer nicht angemeldeten Demo entsprachen (da bei nichtangemeldeten Demos eine Duldung erfolgt, verbietet sich sowieso ein erkennbares Fotografieren -> im weiteren Sinne "Informantenschutz"). Wenn es nun aber soweit geht, dass nicht mehr die Frage ist, ob Fotos angefertigt werden, die nicht nur rechtlich sauber sind, sondern auch den Anforderungen entsprechen, sondern es maßgebend wird, ob irgendein Teilnehmer X beim Anblick einer Kamera kollabiert, sind wir bei Willkür gegen Pressefreiheit.

Aus der Nähe heißt: nicht 60 Meter entfernt im Busch lauern, sondern Aufnahmen so machen, dass man den Teilnehmer_innen klar erkennbar ist. Und ein Feedback möglich. Also so, wie Du es auch schon gut beschrieben hast. Was Du beschreibst, trifft es aber ganz gut. Wer vorne läuft, sollte Fotos einkalkulieren. Im Block fotografieren: NoGo. 

Statt ein Misstrauen als logische Konsequenz fände ich es sehr viel konsequenter, wenn sich die Militanten aus den bürgerlichen Protesten, die  Öffentlichkeit über Bewegungsgrenzen hinaus brauchen, zurückziehen und sich auf nicht angemeldete, eigene Aktionen konzentrieren. Bei allen Aktionen, die nicht in das Spektrum "angemeldete öffentliche Veranstaltung" gehören, funktioniert es eindeutig auf Basis gegenseitiges Vertrauen. Bei "öffentlichen Protesten" hat die Presse den Auftrag, öffentlichkeit zu schaffen und öffentlich zu dokumentieren. Und bei so Typen wie dem VICE Fotografen, wissen wir wohl beide, dass er es provoziert hat, wenn es Aktionen gegen ihn gab (ohne das gut heißen zu wollen).

Weiße Privilegien sollte man immer reflektieren.

Wo seid Ihr "Radikalen" denn am Refugeecamp am Pariser Platz gewesen?

 

Da haben wir die Nachtschichten mit 3 - 5 Leuten geschoben. Vermisst habe ich die angeblich radikale Szene. Dort hättet Ihr Solidarität zeigen und die Menschen unterstützen können. War allerdings mehr Arbeit als auf einer Demo abzufeiern.  Eure Protestkultur ist nicht nur ohne Inhalte, sie meidet Solidarität auch da, wo es anstrengend wird. 

 ja klar keiner der "radikalen linken" hat je eine Nachtschicht am O-platz  , Pariser platz oder in der schule gemacht , ne ja is klar weist du wie oft ich mir da den arsch abgefroren hab und mir die sexistische -( gefährtinen von mir wurden sogar begrabscht)

,teils homophobe scheiße ,bis hin zu komplettem antisemtismus und shoa verharmlosung

zitat "Die Gaskammern waren ja nur eine vorstufe und probe anstaltt für die chemo therapie und im allgemein muss noch viel an der vermeintlichen Judenvernichtung aufgearbeitet werden"

anhören musste wo ich keinerlei unterstützung von den leuten vorort bekommen habe abgesehn von den die mit mir zusammen gekommen sind ?

Und ein wunder das man da keinen bock mehr hat sich da hinzustellen und die Nacht durchzumachen weil die 4 uhr schicht zum 8ten mal wieder nicht kommt ?

Ich streiten dem Refugee protest keinesfalls meine Solidarität ab , aber unter diesen umständen stell ich mich für den auch nicht mehr stundenlang in die kälte!

Und ausserdem war die aussage nicht ,dass sie nicht nur die Polizeikongress Demo dort nicht entlangziehen lassen wollen sondern garkeine Demo oder sponti .

...weißt Du, wie wenige vor Ort waren. 

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ach und mehr hast du dazu nicht zu sagen ?

 

und wer sind den für dich bitte die "radikaleszene" und woran erkennst du die müssen die alle 30mm tunnel den kompletten arm mit A im kreis zugehackt haben und dazu klamotten die bis auf den letzten mm mit aufnähern welche molli würde zeigen bespickt sind ? woher nimmst du dir das recht bzw mit welcher wissengrundlage glaubst du beurteilen zu können das DIE "radikaleszene" nicht da war ?

ich bin nicht der vorredner, aber das dort gefühlte 90% piraten und/oder aus dem occupy-umfeld waren, ist nicht wirklich strittig. das vielleicht genau darum wieder wenige leute aus "der szene" da waren, ist ja ne andere frage

Du warst nie da.