[B] Übersicht zur Demo gegen den Bullenkongress

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Am 16. Februar 2013 um 20 Uhr wird wieder eine Demonstration gegen den Europäischen Polizeikongress stattfinden. Im Vorfeld berichten wir hier über den Ticker über alle aktuellen Geschehnisse, um euch auf dem Laufenden zu halten. Am 16. Februar selbst werden wir euch über ein umfangreiches Ticker-System informieren, was in Kreuzberg/vor Ort los sein wird, damit ihr einen Überblick bekommt und handlungsfähig bleibt. Informiert euch, kommt pünktlich, denn wir wollen eine dynamische Demo, die die Initiative nicht den Bullen überlässt!

 

Nach intensiven Beratungen über die Durchführung von anschlussfähigen Protesten gegen den internationalen Polizeikongress, haben wir festgestellt, dass kein Mensch die Demonstration am 16. Februar anmelden wird. Es erscheint uns untragbar, nach den Vorfällen der letzten Zeit einen Protest gegen die Zerstörung der Freiheit und die todbringende Repression ausgerechnet von einer Behörde legitimieren zu lassen, die dafür verantwortlich ist.

 

- Aufrufe: 123 | 4 | 5 | (polnisch) 6 | (english) 7 | (spanisch) 8 | (französisch) 9

 

- Aktionen im Vorfeld: Anschlag auf Optimal Systems | Anschlag auf DEGEWOTelekom markiertSchlag gegen Berliner OrdnungsamtAnschlag auf Bundeswehrfahrzeug in FFM | Mobiaktion zum Polizeikongress (mit Video) | Brandanschlag auf ThyssenKrupp Auto

 

- Erklärung zur Nicht-Anmeldung

 

- Informationen und Texte zum Kongress

 

 

Szenarien:

 

Für diese Demo ohne Anmeldung gibt es mehrere Szenarien:

 

a) Auf polizeilicher Seite regiert Vernunft und sie lassen uns in Ruhe demonstrieren.

a2) Die Bullen lassen uns sammeln, um dann auf eine Anmeldung zu bestehen – wir werden uns dann durchsetzen.

b) Die Bullen riegeln den Mariannenplatz ab oder verhindern mit Gewalt unseren Start – in diesem Fall treffen wir uns um 20:30 auf dem Lausitzer Platz und starten von dort Richtung Ohlauer Straße.

c) Die Bullen zerstören unsere Demo, wir können uns weder sammeln noch größere Spontis im Kiez durchsetzen – für diesen Fall sind alle aufgefordert ein dezentrales Aktionskonzept umzusetzen, wie es schon bei der Räumung der Liebig 14 praktiziert wurde.

 

 

Treffpunkt:  

 

20 Uhr PÜNKTLICH!  Mariannenplatz Berlin-Kreuzberg

 

Mariannenplatz Berlin



Camover:

 

Im Rahmen der "Kampagne gegen den Polizeikongress" hat die "Camover" Kampagne und das Video, mit Anleitungen für die Zerstörung von Überwachungskameras im öffentlichen Raum, für große internationale Aufmerksamkeit gesorgt.
Diese scheiß Kameras, die jeden Menschen als "Staatsfeind Nummer Eins"-Hauptdarsteller_in werden lassen, können mittels simplen und nachahmungsfähigen Mitteln demontiert oder einfach zerstört werden.
Ausführungsbeispiele werden anschaulich im Mobivideo gezeigt:
http://youtu.be/9GCsd2TJKjQ


Der Aktionszeitraum für dieses Spiel begann am 1. Januar 2013 und endet pünktlich zum Polizeikongress in Berlin. Kann aber auch darüber hinaus gehen, dann gibt es aber keine Gewinne mehr:
Hauptgewinn ist ein Ehrenplatz in der ersten Reihe der Demo gegen den europäischen Polizeikongress; Trostpreis für alle anderen ist ein Freiwurf mit und pro erbeuteter Kamera aus der zweiten Reihe.
http://camover.noblogs.org

 

 

Bullenstress?

Falls du am 16. Februar von Maßnahmen der Bullen betroffen bist oder diese beobachtest; eine Anzeige bekommen hast oder  Festgenommen wurdest, dann melde dich bitte beim Ermittlungsausschuss Berlin unter der Telefonnummer: 030 / 69 22222.

 

 

No Photo:
Nicht nur auf Grund der jüngsten Vorfälle wollen wir nicht das Aktionen oder Demo Teilnehmer_innen fotografiert oder gefilmt werden. Camover wird auch am Samstag praktiziert!

 

 

Handelt entschlossen und bleibt zusammen!

 

Seid pünktlich!!!

 

16.02.2013 | 20 Uhr | Mariannenplatz Berlin-Kreuzberg

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"No Photo:
Nicht nur auf Grund der jüngsten Vorfälle wollen wir nicht das Aktionen oder Demo Teilnehmer_innen fotografiert oder gefilmt werden. Camover wird auch am Samstag praktiziert!"

 

--> warum erlaubt ihr dann Björn Kietzmann Fotos von der Sponti für den Tagesspiegel zu machen?

 

http://www.tagesspiegel.de/berlin/heprodimagesfotos83120130217kietzmann_...

und wir verbieten nichts. Wir verhindern nur unverantwortliches Handeln. Auf die Anwesenheit von Kietzmann hätten wir gerne verzichtet.

wo ist denn bei dem foto im tsp das problem? warum wird sich hier so auf kietzmann eingeschossen? Wegen der Weihnachtskarte von den Bullen?

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Sachbeschädigungen und Angriffe auf Polizisten in Kreuzberg und Friedrichshain

Friedrichshain-Kreuzberg

# 0467

Diverse Sachbeschädigungen, ein brennendes Auto sowie acht verletzte Polizisten und 25 festgenommene Straftäter sind die Bilanz eines Internetaufrufs zu einer Demonstration in Kreuzberg gegen einen in der nächsten Woche stattfindenden Polizeikongress. Ab 20 Uhr versammelten sich rund 200 Personen in der Köpenicker Straße und mehrere hundert im Bereich des Mariannenplatzes. Beide Personengruppen schlossen sich zusammen, so daß insgesamt schließlich rund 650, teilweise vermummte Personen vom Mariannenplatz in Richtung Heinrichplatz liefen. Hierbei zündeten sie immer wieder bengalische Feuer an. Polizeibeamte, die daraufhin versuchten, den nicht angemeldeten Aufzug anzuhalten um zunächst mit einem Verantwortlichen sprechen zu können, wurden teilweise mit Steinen beworfen. In der Mariannenstraße wurde ein „Mercedes“ eines 76-jährigen Mannes zerkratzt und in Brand gesetzt, der jedoch wenig später gelöscht werden konnte. Den eingesetzten Polizeibeamten gelang es, den geschlossenen, aggressiven Aufzug zu unterteilen, woraufhin sich die Personen in kleineren Gruppen sowie einer größeren Gruppe von rund 300 Personen in verschiedene Richtungen entfernten. Die größere Gruppe bewegte sich in Richtung eines Autohauses in der Skalitzer Straße und versuchte dort, eine von der Polizei errichtete Absperrung zu durchbrechen, was nur durch den Einsatz von Pfefferspray und Rettungsmehrzweckstöcken verhindert werden konnte.

Im Nachgang kam es in Kreuzberg zu diversen Sachbeschädigungen. Dabei wurden unter anderem Scheiben der Bundesdruckerei und zweier Bankfilialen mit Steinen und Farbbeuteln beworfen. Außerdem wurden Hindernisse auf Fahrbahnen gelegt und die Glasscheiben von Bushaltestellen zerschlagen. Weiterhin wurden Autos von Anwohnern und eines kleinen Handwerksbetriebs beschädigt indem Scheiben eingeschlagen und Spiegel abgetreten wurden. Gegen 22 Uhr 30 waren im Bereich des Mariannenplatzes noch rund 80 ehemalige Teilnehmer des nicht angemeldeten Aufzugs anwesend, denen Platzverweise erteilt wurden.

Bis in die frühen Morgenstunden versuchten teilweise vermummte Personen immer wieder sich in Kreuzberg und Friedrichshain zu Spontanaufzügen zusammenzuschließen, was jedoch von den rund 1000 eingesetzten Polizisten konsequent verhindert werden konnte.

Gegen 1 Uhr 50 bewarf ein 17-Jähriger in der Rüdersdorfer Straße in Friedrichshain einen fahrenden Einsatzwagen der Polizei zweimal mit Gegenständen und beschädigte hierdurch die Frontscheibe des Autos. Der alkoholisierte 17-Jährige wurde festgenommen.

Radiobericht über Demo gegen Polizei Kongreß

http://www.freie-radios.net/53777

Mit der Berliner Anti-Polizei Demo gestern Abend sind die Grenzen autonomer Mobilisierung zu Tage getreten. Ca. 1000 bis 2000 Menschen trafen sich in Kreuzberg, um gemeinsam die Konfrontation mit der Staatsgewalt zu suchen.
Um pünktlich 8 Uhr abends liefen zwei kleine Demonstrationszüge von unterschiedlichen Richtungen auf dem Mariannenplatz ein und vereinten sich mit vielen hundert Menschen zwischen Waldemarstraße und Heinrichplatz. Die Polizei wagte es nicht, den Sammlungsprozess zu unterbinden und so ging es mit Feuerwerk und kämpferisch auf der Oranienstraße

Richtung Skalitzer Straße. Die Polizei war mit mindestens 8 normalen und einer technischen Hundertschaft inklusive zwei Wasserwerfern sowie mit größeren Gruppen an Zivilkräften auf einige Stellen in Kreuzberg und Neukölln verteilt. Mit mehreren hundert Riotcops erfolgte auf der Skalitzer Straße der frontale Angriff auf die Demospitze, an der es zu einem kurzen aber heftigen Schlagabtausch kam, der mehrere Verletzte zur Folge hatte. Die Masse der Demonstration wich zurück und verteilte sich über mehrere Straßen und zog Richtung Kottbusser Tor sowie auf den Mariannenplatz. Es kam zu wehrhaften Versuchen mit Wurfgeschossen und Pyrotechnik, die Bullen zurückzuschlagen.
Die mehreren großen und kleinen Gruppen setzten den alternativen Plan durch, nach einem Angriff der Polizei auf die Demonstration dezentral in Aktion zu treten. Es wurden Autos der Telekom, der Bahn, von Security-Firmen und Luxuskarossen entglast. Auch Luxuslofts wurden stark beschädigt, genau wie die Bundesdruckerei, die den Polizeikongress sponsert.
Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, die Gruppen unter Kontrolle zu halten, setzte aber auf Brutalität, wenn es zum Kontakt kam. Viele Menschen wurden regelrecht verprügelt und einige kurz unter maßloser Gewaltanwendung festgehalten. Dabei kam es nicht wie oft nur zu den so genannten nicht minder gefährlichen Schockschlägen. Am Boden liegende wurden hemmungslos und systematisch verletzt.

Das Polizeikonzept verfolgte offenbar das Ziel, die Demonstration losgehen zu lassen, um dann mit brutaler Gewalt gegen die kompakte Masse vorzugehen. Wäre der Angriff auf die Spitze der Demo besser koordiniert gewesen, wäre das Konzept aufgegangen. So aber gab so viele militante Aktionen wie seit Jahren nicht mehr auf einer Berliner Demonstration.

Unser Konzept setzte im Voraus auf Deeskalation durch Stärke. Durch die Ankündigung von einer gewissen Bereitschaft zur Gewaltanwendung wurde die Polizei dazu gezwungen, ihr Gewaltmonopol für einen Moment aufzugeben. Es ist als Erfolg zu sehen, dass die Demonstration sich formierte, obwohl es keine Anmeldung und keine offiziellen Verantwortlichen gab. Auch ist es eine Pleite für die Henkel-Brigade, dass der Sachschaden nach ihrem Eingreifen wohl in die hunderttausende gehen dürfte und einige Beamt_innen waagrecht nach Hause geschickt wurden.

Nun ist aber die Frage, ob wir damit umgehen können, dass es auf unserer Seite ebenfalls viele Verletzte gab und die wenigen Festgenommenen vielleicht mit harten Anklagen ihre Mühe haben werden. Außerdem gingen auch einige Kleinwagen und kleine Geschäfte durch Fehlwürfe oder unüberlegtes Handeln zu Bruch, das schwer zu entschuldigen ist. Aber Aktionen einzelner liegen auch nicht unbedingt in der Verantwortung aller Demonstrationsteilnehmer_innen. Außerdem müssen wir aus autonomer Perspektive bei der Lagebeurteilung beachten, dass durch die Abwesenheit der Polizei an vielen Stellen viele Anwohner_innen sehr spontan mitrandalierten.
Was wiederum noch besser hätte laufen müssen, wäre die Bereitschaft der erfahrenen Demonstrant_innen, die Out-of-control-Situation für einen längeren Zeitraum zu nutzen. Es wäre noch bis Mitternacht möglich gewesen, nach besserer vorheriger Organisierung Massen-Aktionen in SO36 durchzuführen. So jedoch konnte die Polizei ihr Raumschutzkonzept ab ca. zehn Uhr relativ erfolgreich umsetzen. Lediglich vereinzelt wurden noch Polizeifahrzeuge angegriffen oder Barrikaden gebaut. Eine subjektive Einschätzung ist es, dass durch die militante Mobilisierung viele Menschen mit großem Respekt dem Abend entgegengesehen haben. Viele haben nicht daran geglaubt, dass wir es schaffen könnten, gegen eine militärische Übermacht etwas durchzusetzen und so die konkrete Vorbereitung vernachlässigt.

Die Lehre aus dem Abend sollte daher sein, dass wir in der Lage sind, unangemeldet und damit gegen den Willen der Staatsmacht zu demonstrieren. Auch wenn es ungewiss ist, ob die Pläne aufgehen, müssen sich alle die Erwartungen haben selbst am Konzept beteiligen.

Jedenfalls blicken wir zurück auf kämpferische und hoffnungsreiche Aktionstage gegen die Zwangsräumung und gegen die Aufstandsbekämpfung der Polizei. Es muss weitergehen mit der Erkämpfung von Freiheit und Solidarität. Wir müssen mehr werden! Grüße an die Frankfurter Genoss_innen, die für ihr besetztes IVI kämpfen!


http://de.indymedia.org/2013/02/341723.shtml

B-DL-761 B-HP-2643 B-PI-863