Aktivist im Tunnel macht Polizei schwer zu schaffen. Seit über 27 Stunden versuchen hunderte von Polizist_innen die Waldbesetzung im Hambacher Forst zu räumen + + + Letzte Aktivisten aus den Bäumen geräumt + + + einer weiterin in einem Tunnel festgekettet + + + Solidaritätsaktionen in bisher sieben Städten
Es war eine kalte Nacht im Hambacher Forst, welche zwei Aktivisten hoch oben über in den Bäumen verbrachten. „Die Polizei entschloss sich gegen 23:00 Uhr keine Bergung dieser beider mehr vorzunehmen – aus Sicherheitsgründen. Jedoch entschlossen sie sich auch dazu, den Besetzern
keine warmen Decken zu reichen und selbst für eine Wasserversorgung musste hart gekämpft werden. Da sieht man mal mit welcher Art Räumung man es hier zu tun hat!“ empört sich Sven.
Auch in anderer Hinsicht hat sich die Polizei grobe Fehler vorzuwerfen: Dies hat bereits begonnen, indem die Presse erst nach ein paar Stunden
nach Eintreffen der Polizei am vergangenen Dienstag auf das Camp gelassen wurde. Auch hier war die Begründung der Schutz der Journalist_innen. „Absolut fahrlässig und lebensgefährlich agierte die Polizei, indem sie trotz mehrmaliger Hinweise auf eine Person in einem unterirdischen Tunnel mit schwerem Gerät nah an der bestimmten Stelle fuhr und sogar versuchte den Tunnel aufzubaggern – dabei hält ein Tunnel wegen seiner Deckenwölbung; eine Destabilisierung kann ihn zum Einstürzen bringen und damit das Leben des dort befindenden Aktivisten gefährden“ so Sven weiter.
Die Räumungsteams sehen sich bezüglich des Tunnels noch immer einer ungelösten Aufgabe gegenüber. zur Zeit steigt Feuerwehr, die Amtshilfe leistet mit Sauerstoffflaschen in den Tunnel. Sie müssten sich den Weg „mit den Händen freischaufel“ hieß es. Die Person im Tunnel hat sich auf mehrere Tage eingestellt und ist fest entschlossen, solange wie möglich zu bleiben. Bei einer Soli-Aktion in Hamburg wurde dies mit den Worten „Die Räumung soll unbezahlbar oder noch besser: unmöglich gemacht werden“ bezeichnet.
Im Laufe der letzten beiden Tage musste die Polizei immer mehr Spezialgerät heranholen, um Menschen aus ihren Baumhäusern zu befreien, die sich in Betonwürfel dort festgekettet hatten. Eine ähnliche Vorrichtung fanden die Räumteams in der 3stöckigen Küche vor – 4 Personen waren dort aneinander in einem Betonwürfel aneinander gekettet. Die Polizei hatte über 10 Stunden damit zu tun, die Personen nach und nach zu befreien.
Den Aktivist_innen die auf der Besetzung festgenommen wurden, werden unverschämte Verdachtsvorwürfe gemacht. Auf dem Polizeirevier wurde ihnen gesagt dass sie verdächtigt werden, für 70 bis 100 Straftaaten – das einzige Indiz dabei – der Aufenthalt auf der Besetzung. „Das ist so, als wenn Sie alle Menschen in einem Stadtviertel festnehmen und sie für alle Straftaaten des vergangenen Jahres verdächtigen“. Selbst die Polizei musste zugeben, dass das „ein eher schwaches Indiz ist“ – so ein Polizeibeamter auf der Wache. „Der Polizei ist schon klar, dass sie keine Beweise für die angeblichen Straftaaten finden wird. Ihnen geht es ja aber auch um etwas anderes. Nämlich darum, dassin jedem Bericht über die Räumung nun diese willkürliche Zahl (mal werden „Mitte 80, mal 100 genannt) der Straftaaten, die von dem Camp ausgegangen sein sollen, als Rechtfertigung für die Räumung genannt werden“
Derweil begann direkt nach Bekanntwerden der Räumung eine Welle an Solidarität und Unterstützung; sowohl in Form von Solidaritätsbriefen, Aktionen oder durch das schnelle Anreisen und vor Ort unterstützen. „Als ich von der Räumung gehört habe, bin ich direkt ins Rheinland gefahren. In den letzten Monaten habe ich die Besetzung immer wieder besucht; den Wald dabei immer wieder bestaunt. Es ist für mich unfassbar, dass ein solch wichtiges Gut für die Abbaggerung des CO2 intensivsten Rohstoff abgebaggert wird“, berichtet Sophia Hertel, die seit Dienstagnachmittag an
einer Mahnwache in Buir ihre Unterstützung leistet.
Um zu zeigen, dass die Besetzer_innen mit ihren Forderungen nicht allein sind und der Widerstand keinesfalls mit der Räumung beendet sein wird, fanden Solidaritätsaktionen in bisher sieben Städten statt. In Hamburg, Köln, Essen, Berlin, Heidelberg, Münster und Osnabrück machten sich jeweils mehrere Dutzend Unterstützer_innen der Waldbesetzung auf den Weg zu Spontandemonstrationen, die in Heidelberg z.B. in einer Kletteraktion am Rathaus und in Köln in einer Sitzblockade vor der Zentrale der RWE Power AG mündeten. Heute findet um 15:30 eine Kundgebung vor der RWE Kundenzentrale in Düren am Marktplatz statt, wo auch Klaus der Geiger spielen wird. Mehr Infos und Fotos dazu unter ausgeCO2hlt.de
Aktuelle Informationen über das Infotelefon:
017656707282
"Endgegner"
Die Bullen die das zweite Mal im Tunnel waren haben den Endgegner noch immer nicht gefunden. Polizei noch immer planlos. Suchen großflächig die Gegend ab nach Rohren. Haben keine Ahnung wo sich der Aktivist genau befindet. Sie wollen anfangen die Küche abzubauen (die über dem Tunnel ist) Auch das ist sicherheitsgefährdend. Gerüchteweise meinten sie dass sie doch von oben graben wollen, was gar nicht geht, sicherheitstechnisch.
Teilt der Polizei mit was ihr davon zu haltet Profite wichtiger zu nehmen als Menschenleben:
pressestelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de
Die zweite DDOS Welle rollt
Vom 15. bis 22. November rollt die zweite DDOS-Welle gegen RWE.
Das Netzdemo Portal erklärt sich solidarisch mit den Waldbesetzern im Hambacher Forst. Wir werden dem Energieriesen den Stecker ziehen!
https://privatepaste.com/adbea65a91