Atommüllendlager – Salzlinie wird in Frage gestellt

Gorleben

BI fordert: "Lehren aus der Asse ziehen!"

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sieht durch die Ergebnisse des Asse-Untersuchungsausschusses die bisher favorisierte "Salzlinie" bei der Errichtung eines Atommüllendlagers in Frage gestellt. "Es gibt natürlich Unterschiede zwischen der illegal betriebenen und havarierten Atommülldeponie Asse II und Gorleben", räumt die BI ein. Denn in der Asse II wurde zuvor Kalisalz abgebaut. Dabei wurden große Hohlräume geschaffen. "Doch auch in Gorleben wurden große Kavernen und Strecken aufgefahren, weil es beim untertägigen Ausbau nicht bei der Erkundung blieb", unterstreicht Wolfgang Ehmke (BI).

 

Deshalb habe das sogenannte Erkundungsbergwerk unter anderem auch den Ruf als "Schwarzbau" weg, weil das alles ohne atomrechtliches Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht wurde.

 

Die Gorleben-Gegner lenken ihr Augenmerk auf die Konvergenzen im Salz, die durch die großen Hohlräume ohne Not geschaffen wurden. Nachströmendes Salz verursacht Risse und schafft Wasserwegsamkeiten.

Auf diesem Weg gelangen radioaktive Partikel bekanntlich an die Oberfläche, sollte auch Gorleben den Einlagerungsbetrieb aufnehmen. Im Sommer hatte der Bergmann und –ingenieur Egbert de Beyer, der schon 1979 das Absaufen der Asse II in einem Gutachten vorhersagte, auf diesen irreparablen Fehler beim Ausbau des Erkundungsbergwerks Gorleben verwiesen.

 

"Dazu kommt als gravierende Parallele der Wasserkontakt des Salzstocks, weil es keine durchgängige abschirmende Tonschicht gibt", betont BI-Sprecher Lennart Müller.

 

Auch auf einem anderen Feld sehen die Gorleben-Gegner Parallelen zur Asse II. "Die beteiligten Institutionen wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe oder Gutachter wie der "Atommüllpapst" Prof. Kühn, der Gorleben und der Asse II einen Persilschein ausgestellt hat, haben auch das Gorleben-Projekt kontaminiert", schreibt die BI.


Der Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel und der umweltpolitische Sprecher der Linken, Kurt Herzog, hatten zuvor von einer "Brandschutzmauer" gesprochen, die zwischen der Asse II und Gorleben gezogen werde. "Wir fordern deshalb vor dem Neustart einer Endlagersuche, dass die Ergebnisse der parlamentarischen Untersuchungsausschusse zur Asse und zu Gorleben vernetzt diskutiert werden", so Ehmke.

 

Wolfgang Ehmke  Tel. 0170- 510 56 06
Lennart Müller     Tel. 0175-199 29 89

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
http://www.bi-luechow-dannenberg.de
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de

 

Rette sich wer kann!

 
Von .ausgestrahlt, Matthias Weyland

 

Die bundesweite Energiepolitik ist derzeit geprägt von absurden Kostendiskussionen und dem Versuch, die Energiewende zu blockieren. Von den Gefahren und Kosten der Atomkraft fehlt in der Debatte jede Spur.

 

Um das zu ändern, haben wir uns von .ausgestrahlt mit Hilfe zahlreicher UnterstützerInnen mit 400.000 Postkarten zu Wort gemeldet. Doch um wirklich zu erreichen, dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden, reicht das nicht aus. Hier braucht es deutlich mehr, vor allem mehr gesellschaftlichen Druck.

 

Nachdem die letzten Monate etwas weniger Protest wahrnehmbar war, wollen wir Anfang November gemeinsam mit Euch diesen Druck mit der Aktionswoche „Rette sich wer kann!“ erhöhen.

 

Und auch der nächste Transport von plutoniumhaltigen MOX-Elementen wird ein zentraler Protestpunkt werden. Schon das „Aufwärmen“ während des ersten Transports vor knapp vier Wochen war ein gelungener Start. Es ist an der Zeit, mal wieder auf die Straße zu gehen!

 

Herzliche Grüße

Matthias Weyland
und das ganze .ausgestrahlt-Team



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1. Rette sich wer kann! Aktionswoche vom 5.-11. November
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Vom 5. bis 11. November ruft .ausgestrahlt zu einer bundesweiten dezentrale Aktionswoche auf, um das Risiko der Atomkraft in Deiner Nähe sichtbar zu machen und auf die katastrophalen Folgen eines Super-GAUs hinzuweisen, der an jedem der noch laufenden neun Atommeilern jeden Tag stattfinden kann.

 

An der Aktionswoche kannst Du alleine teilnehmen, oder Du fragst Deine FreundInnen oder eine lokale Gruppe. Wir haben eine Palette an Material für jeden AKW-Standort zur Aktionswoche entwickelt, die Du alleine oder gemeinsam Gleichgesinnten nutzen kannst. Hier findest Du alle Infos zu Materialbestellung, eine Übersicht bereits geplanter Aktionen oder Aktionsideen, damit Du selbst eine Aktion starten kannst:

http://www.ausgestrahlt.de/rettesich


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2. Stoppt die MOX-Transporte! Demo am 3.11, Mitfahrbörse online
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Nach einem ersten Transport Ende September ist für Mitte November ein weiterer Transport mit acht plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield über den Hafen Nordenham in das niedersächsische AKW Grohnde geplant. Nach dem erfolgreichen Aufwärmen gehen die Proteste gegen diesen gefährlichen Teil der Brennstoffkette somit in die zweite Runde. Wir fordern: Stoppt die MOX-Transporte! Stoppt die Verarbeitung und den Transport von Plutonium!


Und: Beendet die Produktion von immer neuem Plutonium durch das sofortige Stilllegen der Atomkraftwerke! Falls Du die Forderungen noch nicht unterschrieben hast, hole dies online nach!

 

Um den Transport im Vorfeld politisch zu verhindern, findet bereits am Samstag, 3. November, eine Demonstration in Grohnde und eine Aktion in Nordenham statt.

 

Außerdem bieten wir auf der .ausgestrahlt-Seite eine Mitfahrbörse an, um zu den Protesten zu kommen. Bis Du dabei? Mehr Infos:

http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/mox


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3. Energiewendedebatte: 400.000 Postkarten verteilt
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Dank der Unterstützung von über 600 Spenderinnen und Spendern konnten wir letzte Woche innerhalb von wenigen Tagen 400.000 Postkarten in den Druck geben. Damit wurde unser Argument "Energiewende ist bezahlbar. Atomstrom kostet das Leben" zum genau richtigen Zeitpunkt der Energiedebatte in bundesweit 6.700 Kneipen und Kulturläden ausgelegt.

Allen SpenderInnen auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die Unterstützung und Ermutigung!

 

Falls die Postkarten nicht in Deiner Kneipe ausgelegen haben: Hier gibt es Infos, was es eigentlich mit der EEG-Umlage auf sich hat und hier kannst Du die Motive als Postkarte oder Plakat kostenlos nachbestellen:

http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/energiewende


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4. Neues aus dem Shop
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Neben den vielen Katastrophenschutz-Materialien zur Aktionswoche im November gibt es neu im Shop den Fotoband "A wie aufpASSEn" mit vielen Zeichen des Widerstands rund am das havarierte Atommülllager Asse II.


Übrigens, bei den Umsonst-Materialien zahlst Du nur einmal die Versandkosten: http://www.shop.ausgestrahlt.de/shop/neuigkeiten


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5. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
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ROBIN WOOD geht für die Stilllegung der Uranfabrik in Gronau auf Infotour. Vom 15. bis 20. Oktober soll in sieben Städten über die Risiken der Uranfabrik informiert werden: http://bit.ly/Tr8p9k


Greenpeace-Studie zeigt: Salzstock Gorleben genügt nicht behördlichen Sicherheitsstandards: http://bit.ly/Tr93DJ


Litauische Bevölkerung bügelt Neubau von AKW ab: http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/12183-litauer-buegeln-akw-ab


AKW Garona in Spanien muss 2013 vom Netz: http://bit.ly/RyDPdX


.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen AtomkraftgegnerInnen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen. Mit diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen und politische Entwicklungen.

 

Mehr über .ausgestrahlt: http://www.ausgestrahlt.de/ueber-uns

Spenden für .ausgestrahlt: https://www.ausgestrahlt.de/spenden