Demo zum 40. Geburtstag des Tübinger Epplehaus

Epple-Demo Schilder

Etwa 150 bis 200 Personen versammelten sich am 22. Juni 2012 vor der Mensa Wilhelmstraße um lautstark den 40. Geburtstag des Epplehaus in Form einer Tanz-Demo zu begehen.

 

Die Route führte vom Ausgangsort über den Stadtgraben direkt vor das Epplehaus. Es gab vier Redebeiträge, die abgespielt wurden. Sie widmeten sich den Themen Freiraum, Epplehaus und aus aktuellen Anlass auch der Nationalismus-Kritik.
Leider fiel nach der Hälfte der Strecke die Anlage auf Grund einer „Ölkrise“ des Generators aus. Deswegen gab es ungefähr ab dem Lustenauer Tor nur noch selbstgemachte Parolen, die gerufen wurden. Besonders den allgegenwärtigen Deutschland-Verliebten wurde lautstark klar gemacht, dass nicht jede_r mit Deutschland Händchen halten will. Am Rande der Neckarbrücke reagierten auch einige Stolzdeutsche empört, konnten aber von den Ordner_innen fern gehalten werden.

Am Epplehaus angekommen gab es eine Begrüßung durch Bengalos, Feuerwerk und Konfetti-Kanonen.
Die Demonstration endete dann auf dem Openair-Gelände des Epple-Jubiläumsfest hinter dem Mancuso. Dort gab es dann noch einen Redebeitrag zur Situation des Autonomen Zentrums „Kulturschock Zelle“ in Reutlingen und eine Solidaritätsadresse an das „Institut für vergleichende Irrelevanz“ (IVI) in Frankfurt. Danach spielte als Headliner Egotronic auf.  

Da so viele Menschen mit einer antinationalen Einstellung nach der Demo in der Stadt waren, kam es immer wieder zu kleineren Zusammenstößen mit Deutschlandfans. Besonders nachdem diese nach dem Sieg „ihrer“ Mannschaft ihrem Fußball-Nationalismus freien Lauf ließen.
Dem Träger einer Reichkriegsflagge aus Wannweil und seinen Freund_innen wurde im Laufe des Abends deutlich gemacht, wie unerwünscht er ist. Er konnte nur durch die herbeigerufene Polizei gerettet werden, die seine Fahne kurzerhand beschlagnahmte.

Dass die Fußball-Nationalist_innen auch über ein rassistisches Weltbild verfügen, konnte man daran merken, dass nach Kontakt mit Antinationalen häufiger gemutmaßt wurde, man sei mit „Scheiß Griechen“ aneinander geraten. 

Dass so viele antinational eingestellte Menschen den Deutschland-Liebhaber_innen immer wieder klar machten, dass es auch eine Gegenposition zum Nationalismus gibt, ist definitiv eine Verbesserung zu den letzten EMs und WMs gewesen.