Brandanschlag auf CDU-Büro - Ziel der Aggressionen

Das Sicherheitsglas verhinderte, dass die Flammen auf das Haus übergriffen.Foto: Jürgen Mahnke
Erstveröffentlicht: 
30.04.2012

Das Nordend ist alles andere als eine Hochburg der Christdemokraten. Schon öfter wurde das Stadtteilbüro der CDU angegriffen. Am Samstag nun brannte ein Sofa vor dem Zugang zur Parteizentrale - und dabei geriet nicht nur das Büro in Gefahr.

 

Ein brennendes Sofa am Samstagmorgen ist der neuste Anschlag auf das Stadtteilbüro der CDU-Nordend. „So schlimm war es noch nie“, sagt Christian Falk, Vorsitzender der CDU-Nordend. Unbekannte trugen ein Sperrmüllsofa vor das Haus und setzten es in Brand. Eine Anwohnerin erlitt eine Rauchgasverletzung, an zwei Autos entstand nach Schätzungen der CDU ein Schaden von 20000 Euro.

„Wir sind knapp einer Tragödie entgangen. Es hätte viel schlimmer kommen können“, sagt Falk. Dass das Feuer nicht auf das Haus überging, ist dem Schaufenster aus Sicherheitsglas zu verdanken. Die ist das Resultat eines Anschlags im Dezember. So eine Häufung von Vorfällen und eine solche Gewaltintensität hatten wir lange nicht mehr“, sagt Falk. Nur „die Nachwehen der 1968er“ seien schlimmer gewesen.

In drei Jahrzehnten viel mitgemacht

Das Stadtteilbüro der Nordend-CDU an der Friedberger Landstraße hat schon einiges erlebt. Im vergangenen Dezember und Januar gab es allein drei Anschläge. Eine eingeschlagene Scheibe, Anschläge mit Farbbeuteln und Schmierereien am Haus waren das Ergebnis. Kurz vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr wurden Fassade und Schaufenster mit Farbbeuteln beworfen. Ein anderes Mal wurde der Rollladen beschädigt, im Nachbarhaus gab es einen versuchten Brandanschlag, auch Farbbeutel flogen erneut. Seit über 30 Jahren gibt es das Büro an der Friedberger Landstraße.

Um wen es sich bei den Tätern handelt, wisse man nicht. „Eddingschmierereien und Aufkleber“ ließen zwar auf eine „extrem links orientierte Szene“ schließen, dafür gebe es jedoch keine Beweise. Es könnte, so Falk, auch die rechte Szene sein. Mit Meinungsäußerung habe diese Tat für Falk nichts zu tun. „So etwas hat keine Partei verdient.“

Das Büro bleibt weiterhin geöffnet. „Wir machen weiter.“ Man werden sich um ein gutes Verhältnis mit den Anwohnern und dem Vermieter bemühen. Vor allem die hätten unter den Anschlägen zu leiden. Die provisorisch reparierte Schaufensterscheibe soll erst nach den Bloccupy-Aktionstagen vom 16. bis zum 19. Mai ersetzt werden. „Nicht, dass dann wieder etwas passiert“, sagt Falk.