An der traditionellen Demonstration der Gewerkschaften zum 1. Mai nahmen in Heilbronn am Vormittag mehrere hundert Menschen teil.
Am antikapitalistischen Block, zu dem erstmals linke Gruppen in der Stadt aufriefen, beteiligten sich zwischen 40 und 50 Personen.
Etwa 25 AktivistInnen des antikapitalistischen Blockes führten zunächst eine kurze Spontandemo vom Gewerkschaftshaus in der Gartenstraße zur Auftaktkundgebung in der Karlstraße durch. Das Eintreffen der kämpferischen AktivistInnen sorgte für sichtlich interessierte Gesichter in den Reihen der GewerkschafterInnen.
Die Demonstration verlief dann über Karlstraße, Gymnasiumstraße, Wollhausstraße, Allee und Weinsberger Straße zum Gewerkschaftshaus. Der antikapitalistische Block machte mit Transparenten, Schildern, Flugblättern und laustarken Parolen deutlich, worum es geht: eine grundsätzliche Kritik des kapitalistischen Systems, das die Ursache für die immer schlechter werdenen Lebens- und Arbeitsbedingungen und für Krieg, Hunger und Armut weltweit ist.
Auch in kurzen Megafondurchsagen wurde die Notwendigkeit eines breiten Widerstandes gegen den verschärften Klassenkampf von oben und die Abwälzung der Krisenkosten auf die lohnabhängige Bevölkerung betont.
Im Verlauf der Demonstration schlossen sich einige Menschen v.a. aus migrantischen Organisationen dem antikapitalistischen Block an, so dass die TeilnehmerInnenzahl auf 50 Menschen anwuchs.
Mehrere zivile Beamte des Heilbronner Staatsschutzes liefen die ganze Zeit über mit Funkgeräten provozierend innerhalb der Demonstration neben dem antikapitalistischen Block.
Nach der Abschlusskundgebung mit der stellvertretenden Ver.di- Landesleiterin Dagmar Schorsch- Brandt vor dem Gewerkschaftshaus machte sich ein großer Teil der DemonstrantInnen des antikapitalistischen Blockes zügig auf den Weg nach Mannheim, um sich dort an den antifaschistischen Aktionen gegen den Naziaufmarsch zu beteiligen.
Insgesamt bewerten wir den Block als Erfolg. Die TeilnehmerInnenzahl ist völlig zufriedenstellend in Anbetracht der Tatsache, dass wir zum ersten Mal in Heilbronn überhaupt für eine antikapitalistische Beteiligung an der DGB- Demo mobilisierten und dass parallel revolutionäre Demonstrationen in Stuttgart und Karlsruhe bzw. Aktivitäten gegen die Faschisten in Speyer und Mannheim abliefen. Wir gehen davon aus, dass wir mit unserem Konzept, unsere Kräfte für einen eigenständigen Ausdruck am 1.Mai zu sammeln und unsere lokalen Strukturen damit zu stärken und zu festigen, auf dem richtigen Weg sind.
Eine selbstkritische Reflexion unserer Mobilisierung und die Klärung der Frage, wie wir es schaffen, antikapitalistische Positionen in den nächsten Jahren am 1.Mai noch mehr zu verankern, stehen noch aus. Sicherlich wird es dazu in den nächsten Wochen und Monaten Diskussionen und Veröffentlichungen geben.
Interview mit der Revolutionären Linken Heilbronn im Vorfeld: https://linksunten.indymedia.org/de/node/58931
Lokale Mobilisierung zum antikapitalistischen Block 2012: http://www.erster-mai-hn.tk/
Überregionale revolutionäre Mobilisierung zum 1.Mai 2012: https://linksunten.indymedia.org/de/node/58418