Frei.Wild Konzert in Pahlen verhindern!

klargegenrechts

Am 24.3.2012 wird die Musikgruppe Frei.Wild aus dem italienischen Südtirol im Rahmen ihrer „Allein nach Vorne“-Clubtour unter anderem auch Halt in Pahlen machen. An sich ist dies keine Ungewöhnlichkeit; nutzten doch schon viele, auch bekanntere Bands, die Eiderlandhalle des Pahlazzos als Spielstätte. Bei Frei.Wild verhalten sich die Dinge aber anders:


Einige Mitglieder von Frei.Wild, vielen Menschen als Nachfolgeband der „Deutschrockgruppe“ Böhse Onkelz bekannt, teilen mit ihren eben genannten Vorbildern eine Gemeinsamkeit: die Vergangenheit in der rechten Szene. Frei.Wild-Sänger Philipp Burger spielte früher in der Nazi-Band Kaiserjäger. Außerdem war er bis in das Jahr 2008 hinein Mitglied der als europafeindlich und rechtspopulistisch einzustufenden Partei „ Die Freiheitlichen“, die für eine „Stärkung des Tiroler Volksbewusstseins“, eine Anbindung Südtirols an den „deutschen Sprach- und Kulturraum“ und gegen Zuwanderung und Multikulturalismus eintritt, um nur einige der rückständigen Forderungen zu nennen.

Der Austritt Burgers aus der Partei ist allerdings kaum als Gesinnungswandel zu begreifen, sondern fand wohl vielmehr auf Anraten des Frei.Wild-Managements statt, nachdem die Band wegen eines Auftritts bei einer Parteiveranstaltung mit Kritik konfrontiert worden war und eine langfristige Rufschädigung befürchtet worden war. Burger sympathisiert wohl nach wie vor mit rassistischen, nationalistischen und anderen menschenfeindlichen Inhalten der Partei. Obwohl er und Frei.Wild versuchen, sich selbst als unpolitische Band zu inszenieren und dieses Image aufrechtzuerhalten, sind zahlreiche Songtexte von einer nationalistischen Blut- und Bodenideologie geprägt.

Dem „unpolitischen“ Selbstverständnis der Band widerspricht auch die große Zahl an offen auftretenden Nazis auf ihren Konzerten, die sich dort unter unpolitische Jugendliche mischen. Hierin besteht die Gefahr, die von Bands ausgeht, die, wie Frei.Wild, der sogenannten Grauzone zugeordnet werden. Solche Bands sind politisch weder schwarz, also eindeutig faschistisch oder neonazistisch, noch weiß und demokratisch bzw. wirklich unpolitisch.

Verschiedene antifaschistische Gruppen dokumentierten bereits Versuche organisierter Nazis auf den Konzerten in bierseliger Feierstimmung neue Kamerad_innen zu rekrutieren. Eine richtige Distanzierung von solchen „Fans“ hält die „unpolitische“ Band Frei.Wild allerdings nicht für nötig: Frontmann Philipp Burger ließ verlauten, dass auf den Konzerten seiner Band auch Naziskinheads willkommen seien, „solange sich die Leute benehmen“. Eine mehr als zynisch klingende Aussage, wenn man das Konzert vom 29.12.2011 in Dresden im Hinterkopf behält, nach welchem eine ursprünglich aus Kenia stammende Frau von Konzertbesucher_innen in der Nähe der Veranstaltungshalle rassistisch beleidigt, bespuckt und schließlich niedergeschlagen wurde.

Wir wollen keine Konzerte, auf denen Nazis geduldet und rechtsoffene Inhalte propagiert werden.

Wir rufen daher die Betreiber_innen des Pahlazzos und alle anderen Konzertveranstalter_innen und Clubbetreiber_innen dazu auf keine Bands spielen zu lassen, die der Grauzone oder dem Rechtsrock zuzuordnen sind.

Nationalismus ist nicht unpolitisch. Nazis und anderen rechten Gestalten die Party versauen!!!

Aus diesem Anlass wird es eine Protestkundgebung vor dem Veranstaltungsort des Konzertes geben.

24.3.2012
17.00 Uhr
vor dem Pahlazzo in Pahlen


Mitfahrgelegenheiten ab und (nach der Kundgebung) zum Bahnhof in Heide, können wir vermitteln. Meldet euch hierfür am besten über freigeistpahlen@yahoo.de

Geimeinsame Anreise aus Hamurg um 13:40 Uhr an der S-Bahnhaltestelle Sternschanze (Obststand wie immer) oder ab 14:10 Uhr Altona Gleis 8 !