Stellungnahme zu der Eskalation nach der Antifa-Demo am 4. Februar 2012

Pfefferspray wird massiv in den Bunker gesprüht

Wir, das Plenum des Autonomen Zentrums (AZ), beziehen mit dieser Pressemitteilung Stellung zu den jüngsten Ereignissen im Zusammenhang mit der in den Medien heftig kritisierten antifaschistischen Demonstration am 4. Februar 2012.

Anlass der Demo war das zehnjährige Bestehen der rechtsradikalen Kameradschaft Aachener Land (KAL) und die in der Region zunehmend militant agierende Neonazi-Szene. Mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen zogen vergangenen Samstag gemeinsam durch die Aachener Innenstadt, um lautstark Stellung gegen neofaschistische Gewalt zu beziehen.


Bereits im Vorhinein legte die Polizei inakzeptable Auflagen fest. So wurde zum Beispiel die ursprünglich geplante Nutzung eines ausrangierten und nachweislich nicht einsatzfähigen Wasserwerfers als Lautsprecherwagen von den Verantwortlichen der Polizei untersagt. Nachdem kurzfristig für kostspieligen Ersatz gesorgt werden musste, startete die Demo bei zweistelligen Minusgraden fast eine Stunde verspätet.

 

Die Eskalation vor dem AZ aus unserer Perspektive


Während die Demonstration selbst weitgehend friedlich verlief, kam es im direkten Anschluss vor dem Autonomen Zentrum zu Auseinandersetzungen zwischen DemonstrantInnen und den Einsatzkräften der Polizei. Diesen bedenklichen Vorfall wollen wir im Folgenden aus unserer Sicht darstellen.


Kurz vor 21.00 Uhr endete die Demonstration auf dem Vorplatz des Autonomen Zentrums. Zu diesem Zeitpunkt versuchte die Polizei ohne erkennbaren Grund DemonstrationsteilnehmerInnen festzunehmen und ihnen die auf der Demo mitgeführten Transparente zu entreißen. Tatsächlich kam es in Folge dessen zu Feuerwerkskörper- und Flaschenwürfen durch einzelne DemonstrationsteilnehmerInnen. Die VeranstalterInnen forderten daraufhin die Polizei dazu auf, sich zurückzuziehen, damit sich die Situation entspannen könne. Ebenfalls wurden die verbliebenen DemonstrantInnen gebeten, sich in das AZ zu begeben. Nachdem sich die meisten Personen in das AZ zurückgezogen und sich die Situation zunehmend entspannt hatte, kam es von Seiten der Polizei zu einem massiven Angriff auf die auf dem Vorplatz verbliebenen DemonstrationsteilnehmerInnen, wobei Schlagstöcke und Pfefferspray gegen die flüchtenden Personen eingesetzt wurden.

 

An der Eingangstür des AZs entstand daraufhin ein Gedränge, in dessen Verlauf mehrere Personen durch Schläge und Tritte verletzt und die Treppenstufen herunter gestoßen wurden. Zudem sprühte die Polizei mit Pfefferspray in den Eingangsbereich, wodurch bei zahlreichen Personen Augen- und Atemwegsreizungen verursacht wurden. Zwei der beteiligten Polizisten versuchten in dieser Situation sogar, DemonstrationsteilnehmerInnen vor den Übergriffen ihrer Kollegen zu schützen. Aus unserer Sicht ging es den übrigen Einsatzkräften ausschließlich um eine Eskalation. Festnahmen gab es keine und nachdem es gelungen war, die Türen des AZs zu schließen, rückten sämtliche Einheiten innerhalb von dreißig Minuten ab. Die rund zwanzig Verletzten wurden währenddessen im Autonomen Zentrum behandelt.

 

Die Position des Autonomen Zentrums zu den Vorfällen


Das AZ und sein Trägerverein sind in vielerlei Hinsicht durch verschiedene Meinungen, Einstellungen und Ansichten gekennzeichnet, die sowohl politisch als auch kulturell unsere alltägliche Arbeit prägen. Wir leben von dieser Pluralität. Antifaschistische Arbeit betrachten wir hierbei insbesondere in Aachen, einer Stadt mit einer der aktivsten Neonazi-Szenen ganz Nordrhein-Westfalens, als unabdingbar. Somit erklärte und erklärt sich das Plenum des Autonomen Zentrums nach wie vor solidarisch mit der Demonstration.


Die Eskalation auf dem Vorplatz des AZs war nach unserer Beobachtung Folge mehrerer Faktoren: Zum einen gingen, wie bereits dargelegt, von der Polizei gezielte Provokationen aus. Zum anderen halten wir auch die auf dieses Verhalten folgenden Flaschen- und Böllerwürfe durch einzelne DemonstrationsteilnehmerInnen für unüberlegt und gefährdend für alle Beteiligten. Dies hätte an dieser Stelle nicht passieren dürfen und war nicht im Sinne des Autonomen Zentrums.


Freiräume wie unser Autonomes Zentrum, oder auch die Rote Flora in Hamburg, der Schokoladen in Berlin und das AZ in Köln befinden sich in einem ständigen Existenzkampf. Aus diesem und anderen Gründen bewerten wir das Einlassen auf Eskalationen, wie am Samstag nach der Demo, äußerst kritisch. Durch derartige Handlungen werden nicht nur Unbeteiligte gefährdet, sondern auch unsere Räume massiv in ihrer Existenz bedroht. Unserer Meinung nach ist jedoch besonders hervorzuheben, dass der provozierende und unbedachte Aktionismus gegenüber der Polizei in keiner Relation zu dem darauffolgenden Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz gegen DemonstrationsteilnehmerInnen und dem Blockieren unserer Räumlichkeiten und Fluchtwege stand. Bei diesem Vorfall wurden neben DemonstrantInnen auch MitarbeiterInnen unseres Vereins und Gäste verletzt. Dieses Vorgehen verurteilen wir zutiefst.


Aufgrund der Berichterstattung möchten wir außerdem ausdrücklich darum bitten, mit uns in Dialog zu treten. Wenn einseitig über uns berichtet wird, wollen wir auch eine Gelegenheit bekommen, uns zu äußern. Aufgrund der umrissenen internen Pluralität unseres Plenums bedarf es für Stellungnahmen unsererseits stets einer Diskussion und Reflexion. Hierdurch kann es zu Zeitverzögerungen kommen, wir werden uns jedoch bemühen, zeitnah zu allen Anliegen Stellung zu beziehen.

 

Autonomes Zentrum Aachen

az-aachen.de

 


 

Bilder: Anarchistische Gruppe Freiburg

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Natürlich war der Angriff nicht vom AZ AC geplant. Natürlich kann mensch sich drüber streiten ob es so günstig war damit auch "andere" in Gefahr zu bringen.

 

ABER...

 

Ein Angriff auf die Bullen ist immer und überall berechtigt!  

 

All Cops Are Targets!

mit solch schwachsinnigen schwarz-weiss-kommentaren giesst du öl ins feuer derjenigen, die zb. grade jetzt die erneute schliessung des AZ forcieren werden. glückwunsch. 

danke dass das jemand mal ausspricht!!! solche kommentare sind einfach nur destruktiv und sind ein zeichen dafür, dass es einigen offensichtlich nur darum geht gewalt gegen die polizei auszuüben. das ist nicht sinn und zweck der sache und das will ich auch nicht unterstützen!!!

"Ein Angriff auf die Bullen ist immer und überall berechtigt!"

 

Sehe ich anders. Strassenpräsens und ideologische Verteidigung des Ganzen ist richtig und wichtig, aber lasst euch nicht provozieren und zu Übersprungshandlungen verleiten. War selber nicht dabei, aber die Stellungnahme erklärt aus meiner Sicht sehr gut die Abläufe. Fight Facism immer und überall, aber bitte mit Intelekt. Wie wäre es denn mal, wenn nicht nur 2 Bullen versuchen, euch zu schützen, sondern sogar alle? Undenkbar, ich weiss, aber man wird ja wohl noch utopieren dürfen. Gegen die braunen Idioten wäre es jetzt mehr denn je bitter vonnöten, wenn es eine breite Phalanx aus der Mitte der Gesellschaft gäbe, die euch unterstützt. Ihr seid der Kern, aber Antifaschismus muss endlich wieder Mainstream werden! Danke, dass es das AZ nach wie vor gibt!

- Ein Sympathisant

Unabhängig davon, dass der erste Kommentar völlig unreflektiert und schwachsinnig ist, finde ich die folgenden noch schlimmer. Die Leute sollen sich um das AZ rum dann also von Bullen drangsalieren und verletzen lassen, um das AZ nicht zu gefährden? "Gegen die braunen Idioten wäre es jetzt mehr denn je bitter vonnöten, wenn es eine breite Phalanx aus der Mitte der Gesellschaft gäbe" Gibt es aber nicht!!! Findest du nicht, dass die Taten der NSU 3 mal für eine "breite Phalanx aus der Mitte der Gesellschaft" gereicht hätten? Hör auf zu träumen! Die hier vertretenen Positionen sind ein weiter Sargnagel der linksradikalen Szene. Immer schön den Schwanz einziehen und sich alles gefallen lassen finden die meisten eben extrem unattraktiv.

Da hat man mal wieder in aller öffentlich gezeigt, warum die meisten Bürger immer nochVorurteile dem AZ gegenüber haben. 

Wenn ich so etwas lese wie "All Cops are targets" werde ich wütend. Die Frage nach den Feindbildern, die auch oben schon gestellt wurde, stellt sich mir dann auch. Ich bin in jedem Falle der Meinung, dass Faschisten/-innen "targets" sein sollten, die es zu bekämpfen gilt - gerade in der Kaiserstadt. Aber wie ein solcher Kampf funktionieren soll, wenn man die Polizei kurzerhand mit zum Feind erklärt, ist mir schleierhaft. Es ist natürlich nicht in Ordnung, wenn die Polizei in geschlossenen und engen Räumen Pfefferspray benutzt, schon alleine, weil so immer auch unbeteiligte Verletzte nicht ausgeschlossen werden können. Es gehört aber auch nicht zur feinen Kinderstube, auf die Polizeibeamten/-innen Flaschen etc. zu schmeißen.

 

Das Problem bei den aktuellen Demos der linken Szene in Aachen sehe ich an einem ähnlichen Punkt: Es wird eine Demo gegen die rechte Szene in Aachen angemeldet, der Grund wird wohl das 10-jährige Bestehen der K-A-L sein. Nebenbei geht es dann aber auch um die Zukunft des AZ, es geht um die Erkämpfung autonomer Zonen, gegen Polizeigewalt usw. Jemand, der zwar aus vollster Überzeugung gegen Rechtsextremismus eingestellt ist, aber kein Problem mit Polizeipräsenz  auf der Spraße hat, kommt nicht zur Demo, weil er nicht hinter allen Parolen steht, die dort wild durcheinander skandiert werden. Schlimmer noch: Problematischer ist dann sogar noch, dass dieser Jemand - mir ist es in Aachen vor einem Jahr so ergangen - dann eben schwarz-weiß-malerisch mit zum Feind erklärt wird, obwohl er als Sympatisant zur Demo gekommen ist. Ein kritisch-reflektierter Austausch wird nicht geduldet, es gilt nur "Teile alle unsere Meinungen, sonst bist du raus". Kein halbwegs intelligenter Mensch hat Lust, durch dieses Parolenmousse und die Reaktion der Polizei darauf verletzt oder diskreditiert zu werden, obwohl er sich gegen Rechtsextremismus einsetzen wollte.

 

Ich freue mich über jedes übersprayte Nazitag, über jeden überklebten K-A-L-Aufkleber und jeder blockierte Nazi-Demo - keine Frage. Aber die örtliche Antifa sollte ihre Feindbilder überdenken. Wenn neben der Polizei nämlich auch "bürgerliche" Sympatisanten mit in den konfusen Feindbild-Pott gemixt werden, verliert man leicht die Lust mitzuziehen.

 

Viele Grüße von einem solchen Sympatisanten!

 ... Mackerscheisze!

Ich bin früher sehr gerne ins AZ Aachen gegangen, weil sich dort eine bunte Subkultur getroffen hat, die durch unterschiedliche Meinungen besonders dadurch punkten konnte, dass man durch Gespräche und das Zusammensein viele Ideen miteinander verbinden konnte. Dies ist führte automatisch zu einem sehr menschlichen Miteinander und der Möglichkeit sowohl für den einzelnen als auch für das System dazu zu lernen.

So wie eine natürliche Entwicklung meiner Meinung nach funktionieren sollte. Ich bin mir sicher, dass die Botschaft von sehr vielen aus innerer Motivation nach "draußen" getragen wurde. In die Familien, auf den Arbeitsplatz, in andere soziale Netzwerke.

Dies ist ein länger andauernder Prozess der Entwicklung, aber meiner Meinung nach ein sehr viel bodenständigerer.

 

In den letzten Jahren wurde das Klima im Az kälter und kontrollierter. Auf einmal waren alt bekannte Gesichter nicht mehr gern gesehen und bekamen sogar Hausverbot.

 

Es gibt klare Regeln und es wird ständig danach gesucht, "eine gemeinsame Meinung" zu vertreten - aus der Ferne betrachtet - ist leider kaum mehr ein Unterschied zu anderen radikalen Bewegungen erkennbar.

Diese lassen den Nicht-Anhängern der Bewegung kaum Phantasie für eine Identifikation mit den Werten und dem eigentlichen Ziel.

 

Daher nun meine Frage: Wie sieht für das Plenum des AZs eine "gute" Welt aus? Nur keine Nazis? Soziale Gerechtigkeit? - Wenn ja in welcher Form?

Und dann die erlaubte Frage: Wer kann als nächstes Feindbild eintreten, wenn es mal keine Nazis mehr gibt? Schließlich wird sich ja doch sehr stark über dieses Feindbild identifiziert.

 

Mit dem Wunsch, irgendwo wieder einen Treffpunkt zu bekommen, der so ist, wie das AZ vor 4/5(?) Jahren war.

also nachdem ich das alles gelesen hab frag ich mich ja schon wie wohl der ein oder andere agieren würde wenn er die Waffen und die Panzerungen hätte die der Polieiapparat einsetzt bzw. einsetzten darf.....obwohl doch zumindest fast jedem klar sein sollte, dass die Polizei die Macht des Staates verkörpert, gehen die Meinungen über das Verhalten der Polizei stark auseinander...das wird ja nicht von ungefähr kommen wie die Bilder beweisen!.......Nach den Morden an Ihren Kollegen durch nachweißlich von Landesbehörden beobachteten (und höchstwahrscheinlich sogar gedeckten) Faschos, die nun wirklich das Ausmaß rechten Gewaltpotentials aufgezeigt haben sollte da doch zumindest von Seite der Polizei einwenig mehr Rückendeckung für junge Menschen gegeben sein, die sich für die aktive Auseinandersetzungen mit dem Thema entschieden haben.....das AZ war häufig genug viel zu vielen ein Dorn im Auge.......verstanden haben sie es dennoch nie, leider!!

Ok, 

die kommentare hier sind teilweise echt zum ausraste.

natürlich war die aktion vor dem az so wie es passiert ist unnötig, wobei ich es auch für völlig richtig halte, dass den bullen deutlich gemacht wird, dass provokation nicht einfach hingenommen wird und die tun und lassen können was sie wollen. zudem halte ich den kommentar mit der utopie von vielen bullen die mich beschützen schwachsinnig. ich und mit sicherheit auch die meisten der hier angeklagten menschen wollen nicht von bullen beschützt werden, weil die nu mal teil des problems sind und wer meint, dass die hier angefriffenen nur die nazis als feind betrachten liegt für viele falsch. zudem ist es in den meisten fällen nicht so, dass antifa arbeit eine besonders spaßige oder erfüllende sache ist, aber sie muss gemacht werden und wer sich auch nur ein wenig eingelesen hat sollte wissen, dass es erwiesen ist, dass in den meisten fällen eine starke antifa das beste mittel gegen nazi vollidioten ist und selten bürgeliche sesselpupser. aber ihr könnt sicher sein, dass es da vielen nicht um ein feindbild nach dem nächsten geht und die menschen nach den nazis genug konstruktive beschäftigung finden. 

des weiteren halte ich es im besten fall für einen nostalgischen anfall das az aachen als radikal zu bezeichnen. dafür, dass sich viele dort selbst als anarchisten betrachten, haben kontrollwahn, unberechtigte ausschlüsse und ekelhafte anbiederung an bürgerliche stellen (wie hier geschehen) mir sehr zu denken gegeben ob die meisten da wirklich gerafft haben was anarchismus, und radikalismus überhaubt bedeuten, oder nur was vorschieben um ihr alternativ, underground angehauchtes wochenendvergnügen zu haben.

ich halte es für legitim und richtig die vorfälle von samstag zu besprechen, aber den eigenen leuten öffentlich so in den rücken zu fallen, so bescheuert das auch war, nimmt den bullen viel spaltungsarbeit ab.

also vielen dank, der staatsschutz hat sich sicher über diese pm gefreut

.

danke für diesen kommentar.

War am Samstag in der Situation selbst zugegen und fand die Böllerschmeißerei am Ende der Demo auch ziemlich unnötig. Den Vorwurf einer "ekelhaften Anbiederung an bürgerliche Stellen" kann ich aber nicht teilen: Konstruktive antifaschistische Arbeit muss meiner Meinung nach viel mit Diskussionen und auch mit Kritik innerhalb einer linksradikalen Szene zu tun haben. Dass diese Auseinandersetzung jetzt halbwegs öffentlich betrieben wird (werden muss?), hat glaube ich außerdem viel mit der prekären Lage des AZs in Aachen zu tun. Sich nach Ende einer Demo noch auf so stumpfe Provokationen von Seiten der Bullerei einzulassen, weil die Demo selbst vielleicht manchen zu "langweilig" war, halte ich in diesem Kontext für ziemlich problematisch. Denn die AZ-Leute müssen jetzt sehen, wie sie mit der Scheiss-Situation umgehen, während von Seiten der Stadt wieder mal fröhlich argumentiert werden kann, dass dieser "linksextremistische Szeneschuppen" unbedingt weg muss. Vielleicht mal sensibel überlegen, anstatt polemisch von "spaltungsarbeit" zu reden und das Feindbild Bullenschwein zum tausendsten Mal durchzukauen: Was hat die Aktion am Samstag gebracht, ausser dass das AZ als einer der wichtigsten (und einzigen) Räume, in denen in Aachen autonome und linke antifaschistische Arbeit geleistet werden kann, wieder mal kurz vor einer möglichen Räumung steht?

 

Ich zitiere:
...Kurz vor 21.00 Uhr endete die Demonstration auf dem Vorplatz des Autonomen Zentrums. Zu
diesem Zeitpunkt versuchte die Polizei ohne erkennbaren Grund DemonstrationsteilnehmerInnen
festzunehmen und ihnen die auf der Demo mitgeführten Transparente zu entreißen. Tatsächlich kam
es in Folge dessen zu Feuerwerkskörper- und Flaschenwürfen durch einzelne
DemonstrationsteilnehmerInnen. ...

So "unüberlegt" und grundlos waren die "Böller und Flaschenwürfe" doch wohl gar nicht!
Es ist auch absolut falsch und irreführend hier von einer "polizeilichen Provokation" zu schreben.
Das war doch wohl eher ein unbegründeter, brutaler bewaffneter Überfall auf eure Demo. Also auch auf euch und das Anliegen eurer Demo!
Zumindest aber eine direkte körperlich, gesundheitlich und represive Bedrohung und Verletzung der direkt angegriffenen Demonstranten.

Und ihr verlangt das sich diese Menschen nicht wehren und schützen dürfen gegen diesen Polizeiangriff?!
Es ist meines Erachtens niht nur gerechtfertigt, sondern auch unbedingt notwendig sich zusammen gegen solche "Überfälle" zu wehren. Und zwar effektiv!

Und was macht Ihr? Ihr diskreditiert nicht nur diese AntifaschistInnen, sondern entsolidarisiert euch offen von ihnen.
Ihr geht sogar weiter und kolportiert hier, das dieser Selbstschutz nur folgerichtig dazu führte das die "arme Polizei" gar nicht anders konnte, als dann das AJZ anzugreifen.
Zitat:
Ebenfalls wurden die verbliebenen DemonstrantInnen (von der Demoleitung) gebeten, sich in das AZ zu begeben.

 

Ich bin ehrlich gesagt angewiedert von so viel Unsolidarischem Verhalten! Muss mensch demnächs damit rechnen,  das ihr bei einer ähnlichen Situation noch schnell die Tür zumacht und die Bullen foltern und verhaften AntifaschistInnen direkt vor dem AJZ? Oder wie?
Wenn euer AJZ so unter Druck steht ist das eine scheis Situation. Aber analysiert mal VON WEM es abgeschaftt werden soll!
Sicherlich nicht von AntifaschistInnen die sich und ihre Freunde nicht wehrlos zusammenschlagen lassen wollen.
Die Bullen sind "nur" die exikutiven Schlägertrupps derer, die euer AJZ weg haben wollen.

Eure Erklärung ist das Allerlezte! Schämt euch!Ehrlich.

Ich glaube du hast da was durcheinandergebracht: der angriff war eine reaktion auf die flaschenwürfe. VOR dem angriff wurden die menschen aufgefordert ins az zu gehen um den bullen keine chance zu geben diese anzugreifen.
In der erklärung wurde sich auch explizit NICHT von irgendwem distanziert. Aber eine kritik an unnötigem rumgemackere hier aufjedenfall nötig.
Les dir den text vlt nochmal durch.

Und mal nebenbei, ich denke die menschen die menschen die hier mitarbeiten (az-team, demoleitung, 1. Reihe) sind auch diejenigen die am meisten aufs maul bekommen haben...

Ich hingegen war da und nein, die Genoss_Innen die am meisten aufs Maul gekriegt haben waren nicht vom AZ (jedenfalls nicht alle und lang nicht "die meisten") und nein, in dem von "nicht aus Aachen" geschriebenen Kommentar wurde sich klar auf den Versuch der Polizei bezogen "ohne erkennbaren Grund DemonstrationsteilnehmerInnen festzunehmen und ihnen die auf der Demo mitgeführten Transparente zu entreißen

ich sagte auch nicht dass alle vom az waren sondern dass es durchaus vorallem die leute die die orga geschmissen haben, transpischutz um die menge gemacht haben etc. aufs maul bekommen haben. 

Ich bin der letzte der sich wegen einer flasche auf nen bullen aufregt, aber sie sollte schon einen zweck erfüllen, in dem Moment (die böller waren eine reaktion aufs rausziehen, die flaschen  kamen erst ca. 15 minuten später. wobei die bullen in dem moment schon am abrücken waren) war es einfach rumgepose und dicke eier gehabe. Man sollte schon halbwegs intelligent an so ne sache rangehen. gut, 10 minuten spasss gehabt und die bullen genervt, dafür dann haufenweiße verletzte, und das az ist in seinem Kampf um Erhalt um Jahre zurückversetzt. 

Wie kommt man denn von Flaschen- und Böllerwürfen auf "effektive Überfallabwehr"?? Dort lag ein zeitliches Fenster zwischen! Das geht nicht aus der Erklärung hervor und ist daher missverständlich geschrieben. Die versuchten Festnahmen passierten während des Demoverlaufs und nicht am Ende. Ebenso wie der Versuch einigen Teilnehmern Transpis zu entreissen. Ergo handelt es sich nicht um Überfallabwehr - die im übrigen bei Bullen in Prügelmontur alles andere als effektiv gewesen wäre...

Des Weiteren schreibst du von Demoleitung und AZ synonym - auch wenn es da sicherlich eine gute Vernetzung gibt sind das nicht die gleichen Akteure. Das Autonome Zentrum deren Plenum... Verein... wie auch immer... waren weder Anmelder oder Organisator.

 

Auch verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man den letzten Abschnitt in diese Mitteilung reininterpretieren kann!!?

Es wurde sich mit der Demonstration solidarisch erklärt und das Verhalten einiger weniger "bemängelt". Als "unsolidarisch" könnte man auch sehen, dass diejenigen die Flaschen und Böller geworfen haben sich schnell ins sichere AZ geflüchtet haben und damit Leute davor und an der Türe gefährdet haben. Wenn du unreflektierte Solidarität propagierst, dann zeige dich doch mit dem AZ solidarisch

Was wir mir denn hier unterstellt? "unreflektierte Solidarität"!
Nur weil du das aufschreibst, ist es noch lange nicht so! Ich (meine Meinung) scheine hier in den Focus geübter Propagandisten geraten zu sein. Wird mir doch gleich nebenher versucht unterzuschieben ich währe "unreflektiert" und somit wird auch der gleich der Kern meiner Kritik mit diskreditiert.
Ich kenne solche Typen zu Genüge. Sie hängen seit Jahren auf Plenas rum, schreiben Texte, Aufrufvorlagen und üben sich im zermürbenden Kampf des Kleingeplänkels der Gruppen- Bündniss- und offenen Plena Arbeit mit ihren angesammelten rethorischen Tricks. Sie haben schon etliche Konflikte und Spaltungen überstanden zumal sie nie zugeben würden das sie selbst die meisten davon ausgelöst haben.
Das erkenn ich an solchen diskursiven Techniken.
Ich  hab auch mal versucht so mitzuspielen, weil ich als jüngerer Aktivist dachte das muss so sein. Es ist Scheisse und alles andere als emanzipatorisch. Ich habs satt, finde es falsch und will mit solchen Menschen nichts mehr zusammen machen.

Das heisst nicht das ich nichts und niemanden habe zu dem ich solidarisch sein kann und bin!
Grundsätzlich fordere ich sie hier ja auch ein, die Solidarität untereinander. Die einzigen die selektieren sind zB. die AutorInnnen der Erklärung.
Ich bin auch grundsätzlich solidarisch mit Autonomen Zentren! Nur - müssen sie auch den Namen verdienen! Durch Inhalt!
Der in der Erklärung, teilweise gezeigte Inhalt, läst mich (!) deutlich an dem Label (Inhalt) AZ zweifeln.

 

Mir ist es auch egal wann die Bullen die Demo angeriffen haben um AntifaschistInnen zu schlagen, abzupfeffern, Transparente zu entreissen etc.
Es ist und bleibt ein Polizeilicher Übergriff und dem müsste und sollte effektiv etwas aus der Demo und dem politischen Umfeld was entgegengesetzt werden!
Nur will wir das momentan nicht erfolgreich genug können, darf mensch nicht die Notwendigkeit dessen negieren!
Einige hier scheinen solche polizeilichen Übergriffe scheinbar schon als normal hinzunehmen, und sprechen ihnen hiermit auch eine gewisse Rechtfertigung aus.
Das Schlimmste, wie ich finde, ist das Einige daran schon anfangen ihr eigenes politisches Vehalten auszurichten und dann komt mensch  bei  dem Geist solcher obiger Erklärungen an!

"Na, ja Scheisse wars schon von den Bullen, aber die sind halt auch nur Menschen die ihren Job machen, und wenn die blöden Punker Kiddies die Cops nicht noch provoziert hätten dann währ ja die Demo überstanden gewesen."
EKELHAFT!

Mal was produktives! In Berlin ist am 28 Januar ne Demo gegen den anstehenden internationalen Polizeikongress mit einem selbstbewussten Konzept gegen Bullengewallt, Vorkontrollen, Seitenspaliere angetreten und hat viele ihrer Ziele erreicht!
Die haben auch hier auf diesem Forum eine Erklärung nach ihrer Demo abgegeben. Die haben mal nach vorn gedacht und andere Konzepte ausprobiert, anstatt sich danach untereinander zu entsolidarisieren.
Könnt ihr ja mal lesen. Und - beruhigt euch - ich komm auch nicht aus Berlin.

Macht was draus! Schmeisst mal n paar Betonköpfe von ihren Plenumsseseln.

Da ich ja nicht aus Achen komme, kann ich mich auch nicht tiefer in die Diskussion hineinbegeben, da mir ab hier der direkte Einblick fehlt. Deshalb war das auch mein letzter Post dazu.
Ihr wolltet Reaktionen - und ihr habt sie bekommen. Jedenfalls steckt Ihr jezt in der tatsächlichen Situation "Reflektieren" zu können.