Stadt Pforzheim stellt das Programm für den 23. Februar vor

Die Bildtafeln, wie hier in der Leopoldstraße, die die Zerstörungen vom 23. Februar 1945 zeigen, werden 2012 zum letzten Mal Teil des Programmes sein
Erstveröffentlicht: 
31.01.2012

Gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Kirche, Kultur und Gesellschaft hat die Stadt Pforzheim gestern das Programm für den 67. Jahrestag des Luftangriffs vom 23. Februar 1945 vorgestellt. Traditionell wird die zentrale Gedenkveranstaltung auch in diesem Jahr wieder am Hauptfriedhof stattfinden. Doch auch neue Wege sollen beschritten werden.

 

Pforzheim. Ziel der diesjährigen Aktionen sei vor allem eine noch stärkere Fokussierung auf die Erfahrungswelten von Jugendlichen, für die der 23. Februar 1945 weit zurückliege, sagte Kulturreferentin Isabel Greschat. „Es ist uns gelungen, ein Programm zusammenzustellen, das jüngere Generationen in das Gedenken einbezieht.“ Hierzu gehört unter anderem „Rock gegen Rechts“ am 11. Februar im Haus der Jugend. Ohnehin haben sich die Organisatoren ein vielseitiges Begleitprogramm ausgedacht: So wird es ab 9. Februar eine Tafelausstellung des Nagelkreuzzentrums im Pavillon am Neuen Rathaus geben. Das Kommunale Kino zeigt am 16. Februar um 16.45 Uhr den Film „Kriegerin“, ein packendes Sozialdrama um eine junge Frau in einer rechtsradikalen Clique.

 

Weil damit alle Altersgruppen angesprochen werden, sei auch die Mosaik-Aktion wieder Teil des Programms. Ab 10 Uhr wird das Puzzle am 23. Februar in Anwesenheit von Oberbürgermeister Gerd Hager unter anderem von Schülern der Fritz-Erler-Schule auf dem Marktplatz zusammengebaut. Die Jugendlichen werden dabei die „Todesfuge“ von Paul Celan vortragen und einen Tanz sowie Musik aufführen.

 

Die Ökumenische Orgelmeditation in der Schlosskirche beginnt in diesem Jahr bereits um 18 Uhr. Hintergrund dafür ist die Kundgebung „Bündnis Pforzheim Nazifrei“, die für 19.15 Uhr, ebenfalls auf dem Marktplatz, angesetzt ist. „In einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenschluss haben die Pforzheimer Bürger hier die Chance, ein deutliches Zeichen der unmissverständlichen Ablehnung der sogenannten ‚Mahnwache‘ zu setzen, die alljährlich von Anhängern des rechts-radikalen Vereins ‚Freundeskreis Ein Herz für Deutschland‘ am Gedenktag der Zerstörung auf dem Wartberg stattfindet“, so die Organisatoren. Das Glockengeläut der Pforzheimer Kirchen zum Gedenken an den Angriff beginnt um 19.50 Uhr (bis 20.10 Uhr), was dem historischen Zeitraum der Bombardierung entspricht. Das gesamte Programm gibt es unter www.kultur-pforzheim.de

 

Autor: Sabine Simon