(Muc) Bildungsstreik 17.11.11

Bildungsproteste 2011

Am 17.11. fanden auch in München Aktionen zum bundesweiten Bildungsstreik statt. Es gab eine Demonstration mit ca. 2000 Teilnehmer_innen, die schließlich mit dem Versuch einer Besetzung endete.

Am Morgen des 17.11. versammelten sich auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor dem Hauptgebäude der Universität Schüler_innen, Studierende, einige Auszubildende und sich mit dem bundesweiten Bildungsstreik Solidarisierende.

 

Nach einigen Redebeiträgen der Auftaktskundgebung zog die Demonstration in guter Stimmung durch Schwabing vorbei an der Kunstakademie, zwei Schulen, dem Stammgelände der Technischen Universität hin zum Odeonsplatz. Es wurden verschiedene Parolen gerufen, wie zum Beispiel "No Border No Nation - Free Education" und "Hoch mit der Bildung - Runter mit der Rüstung". Insgesamt hatte die Demonstration dadurch einen gegenüber vorangegangen Demonstrationen einen eher progressiven Charakter.

 

Zudem gab es den Ansatz einer Sitzblockade auf einer Kreuzung in Sichtweite des Luisengymnasiums. Leider wurde der Versuch nach kurzer Zeit aufgegeben. Nach der Abschlußkundgebung auf dem Odeonsplatz gab es noch eine Spontandemonstration in Solidarität mit den geräumten Besetzungen in anderen Städten hin zur Akademie der Bildenden Künste, in der 2009 die Besetzung der Universität ihren Anfang nahm. An der Sponti, die deutlich radikaleren Charakter als die vorangegangene Demo hatte, nahmen bis zu 150 Personen teil. Im Neubau der Akademie angekommen gab es ein Plenum in der Eingangshalle, auf dem das weitere Vorgehen diskutiert wurde. Das Ergebnis des Plenums war die Besetzung des Hörsaals A140 im Hauptgebäude der LMU.

 

Da die Universätsverwaltung sofort ein hartes Vorgehen in Form von Räumung und Androhung von Anzeigen angekündigt hat und einer in diesem Raum geplanten Probeklausur, beschloßen die Besetzer_innen (unter ihnen auch viele Schüler_innen) den Umzug in den größeren Hörsaal B101. Die Entscheidung fiel auch um einer Spaltung der Besetzer_innen aufgrund des Hohen Drucks von Seiten der Unileitung entgegenzuwirken, und des Wunsches Zeit zu gewinnen und sich nicht den Unmut der von der Raumbesetzung betroffenen Studierenden zuzuziehen.

 

Nach etwa einer Stunde in B101 kündigte die Unileitung die unmittelbar bevorstehende Räumung durch Bereitschaftspolizei mit den Worten "Ihr hattet jetzt anderthalb Stunden eurer demokratischen Rechte, jetzt reicht's!" an. Kurz vor Ende des von der Hausverwaltung gestellten entgültigen Ultimatums kam es zu einer Solidaritätsbekundung mit den Protesten in Athen, Rom, London, Kairo, Oakland und überall. Danach verließen die Besetzer_innen mit lauten Parolen das Hauptgebäude.