Bei den Ermittlungen zum Mord an einer Polizistin in Heilbronn haben die Ermittler in Zwickau weitere Waffen entdeckt. In den Trümmern des Wohnhauses der verdächtigen 36-jährigen Frau wurden mittlerweile neun Faustfeuerwaffen, ein Repetiergewehr und eine Maschinenpistole gefunden, wie die Zwickauer Staatsanwältin Antje Dietsch am Donnerstag sagte. Weitere Details wollte sie nicht nennen.
Wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung sitzt die 36-Jährige in Untersuchungshaft. Sie hatte mit zwei inzwischen toten Männern in dem Haus gewohnt. Sie hüllt sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang in Schweigen. Daher bleibt vorerst unklar, inwiefern das Trio in den Fall des Polizistenmordes vor viereinhalb Jahren verwickelt ist. Eine der gefundenen Pistolen soll baugleich mit der damaligen Tatwaffe sein.
Alle drei hatten Kontakte in die Neonazi-Szene, so dass die Polizei inzwischen auch mögliche Verbindungen zu rechtsgerichteten Gruppen in Baden-Württemberg überprüft. Allerdings gibt es laut Polizeiangaben in Heilbronn und im Landkreis keine strukturiert-organisierte rechte Szene. "Es gibt Rechtsgesinnte oder Skinheads als Einzelpersonen", sagte ein Polizeisprecher.
Auf das Konto der beiden Männer, die sich am Freitag in Thüringen umgebracht haben, sollen mehrere Banküberfälle gehen, darunter zwischen 1999 und 2006 drei in Zwickau und sieben in Chemnitz.