Der Umweltausschuss des niedersächsischen Landtags besucht am heutigen Vormittag das "Erkundungsbergwerk Gorleben". Nicht geplant war ein Gespräch mit den Kritikern des Projekts. "Wenn die Abgeordneten nicht zum Volk gehen, kommt das Volk zu den Abgeordneten" - Aktivisten der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg empfingen die Parlamentarier und forderten sie auf, sich mit den geologischen Fakten auseinanderzusetzen, die letztlich zum Baustopp im Jahr 2000 geführt hatten.
Gutachten und Fachaufsätze belegten, dass die Parallelen zwischen der havarierten Asse II und Gorleben weitaus deutlicher ausfielen, als es bisher von offizieller Seite zugegeben wurde:
"Die Asse ist im Gegensatz zu Gorleben ein altes, wie ein Schweizer Käse durchlöchertes Bergwerk. Daher kann man die Probleme der Asse nicht direkt auf Gorleben übertragen. Aber die Probleme zeigen, dass wir andere Alternativen wie eben Ton oder Granit prüfen müssen. Davon unabhängig sind die Probleme in der Asse aber ein GAU für die Glaubwürdigkeit der Endlagerfrage insgesamt. Die Asse zeigt, dass eine frühe Standortfestlegung ohne Sicherheitsanalysen und das ständige Wiederholen von Glaubensbekenntnissen nicht der richtige Weg sind."
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im BfS-Magazin "Asse Einblicke 01/09" Die ständigen Wasserzuflüsse beim Abteufen der Schächte des sogenannten Erkundungsbergwerks führten in den 80er und 90er Jahren bezüglich des Salzstocks Gorleben zu exakt den gleichen Überschriften, wie sie der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) jetzt für die Asse II gewählt hat, erinnert die Bürgerinitiative. Glaubwürdig, sei die Politik nur, wenn diese Parallelen nicht verwischt würden, die Aufgabe des Salzstocks Gorleben als Atommüllendlager im Entsorgungspoker dränge sich förmlich auf. Ein BI-Sprecher: "Aus Schaden wird man klug: in Gorleben darf sich das Verwischen von Fakten und Verdrehen von Erkenntnissen nicht wiederholen, sonst droht hier nach Morsleben und Asse II ein Asse III."
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