Auf dem Parkplatz des Regierungspräsidiums Freiburg haben unbekannte Täter einen Brandanschlag auf mehrere Wagen verübt. Der Schaden ist hoch – nun hofft die Polizei auf Zeugen.
Ungläubig schüttelt er den Kopf, legt die Hand über den Mund. 
Sein Blick wandert über das angekokelte Gras, die Rußspuren auf dem 
Asphalt, das ausgebrannte Innenleben des Kompaktwagens, geschwärztes 
Blech und geschmolzene Kabel. "Es ist erschreckend, ich weiß nicht, was 
in solchen Leuten vorgeht", erklärt der Mitarbeiter des 
Regierungspräsidiums, der anonym bleiben möchte.
In der Nacht zum Dienstag wurden auf dem Besucher- und 
Mitarbeiterparkplatz an der Bissierstraße ein neuwertiger BMW und ein 
Sprinter-Kastenwagen angezündet, ein danebenstehendes Auto wurde durch 
die Flammen und die enorme Hitze schwer beschädigt. "Bei zwei weiteren 
Fahrzeugen wurde versucht, diese in Brand zu stecken", sagt Bernd Belle,
 Leiter der Freiburger Kriminalpolizei. Er schätzt den entstandenen 
Sachschaden auf rund 50.000 Euro.
Ihm zufolge ging gegen 3.50 Uhr ein Notruf bei der Polizei ein. "Es 
wurde von einem lauten Knall und Feuerschein berichtet", so Belle. 
Feuerwehr und Polizei rückten aus, der Brand wurde schnell gelöscht. Für
 den Kripochef ist klar: "Wir haben es hier mit Brandstiftung zu tun." 
Dafür habe der Erkennungsdienst noch in der Nacht Spuren gefunden. 
Darüber, wie die Fahrzeuge angezündet wurden, will der Leiter der 
Kriminalpolizei aus ermittlungstechnischen Gründen nichts sagen.
Erst Berlin, dann Stuttgart – jetzt Freiburg: "Da wird einem schon ganz 
anders", so der Mitarbeiter des RP. "Gott sei Dank komme ich mit dem 
Fahrrad zur Arbeit." Er lacht bitter. Der Parkplatz, auf dem die 
Fahrzeuge angezündet wurden, liegt im hinteren Teil des RP-Geländes gen 
Norden und ist nicht abgesperrt.
Anschlag auf Regierungspräsidium auf einer größeren Karte anzeigen
"Da war es für die Brandstifter ein leichtes Herankommen", so Ulrich 
Brecht von der Freiburger Polizei. Er und Belle sind davon überzeugt, 
dass das Regierungspräsidium gezielt angegriffen wurde. Denn die 
Nummernschilder der RP-Autos fangen alle mit "FR-RP" an, zudem sind die 
Kompaktwagen mit einem rot-weißen Band am Heck gekennzeichnet.
Die Polizei geht von einem Anschlag aus der linken Szene aus. Bislang 
sei allerdings auf den einschlägigen Internetseiten kein 
Bekennerschreiben aufgetaucht, so Brecht.
Nicht so recht ins Bild passt, dass in derselben Nacht unweit des 
Regierungspräsidiums – im Schongauer Weg – auch noch ein Motorroller in 
Flammen aufging. Auch hier spricht die Polizei von Brandstiftung. Ob 
dieses Feuer im Zusammenhang mit den angezündeten Autos steht, ist 
bislang nicht bekannt. Nach Brechts Angaben ist dies jedoch ebenfalls 
Gegenstand der Ermittlungen.
In ihrer Pressemitteilung bittet die Polizei um Hinweise zu den Fragen: 
Wer hat in der Zeit von 3.30 Uhr an im Bereich der Bissierstraße 
Beobachtungen gemacht, die mit dem Abfackeln der Autos zu tun haben 
können? Wem sind dort Personen aufgefallen, die sich zwischen den 
geparkten Fahrzeugen bewegt haben und kurz vor 4 Uhr wieder weggegangen 
sind? Hinweise bitte an die Kripo Freiburg unter Telefon 0761/xxx-xxxx 
oder an das anonyme Telefon 0761/xxxxx.

