HN: Tatort Kurdistan

1September2011

Wie bereits im letzten Jahr rief die Kampagne "TATORT Kurdistan" zu einem bundesweiten Aktionstag am 1.September auf.
Im Fokus sollte diesmal vor allem der Protest gegen die Rüstungsexporte der BRD in die Türkei stehen.

 

Die Türkei ist der wichtigste Abnehmer von Rüstungsgütern aus der Produktion deutscher Konzerne wie MTU, Heckler & Koch,
Rheinmetall oder ThyssenKrupp. Wozu dieses Kriegsmaterial verwendet wird, wurde in den vergangenen Wochen wieder
deutlich: seit Mitte August greift das türkische Militär massiv kurdische Gebiete an. Dabei richten sich die
Bombardierungen und militärischen Operationen der Türkei nicht nur gegen die kurdische Guerilla, sondern auch gegen
die zivile Bevölkerung.  Für den September kündigte der türkische Ministerpräsident Erdogan bereits weitere großangelegte
Angriffe auf die kurdische Bewegung an.

Die Türkei bekommt von der BRD jedoch nicht nur durch umfangreiche Waffenexporte Unterstützung bei ihrer
Kriegspolitik gegen die Kurdinnen und Kurden.
In der BRD sind kurdische AktivistInnen von massiven Repressionen betroffen. Sie werden mit Hausdurchsuchungen,
Verhaftungen, Ermittlungsverfahren und Abschiebungen bedroht und ihre Organisationen und Vereine kriminalisiert.
Politische Aktionen der kurdischen Bewegung werden regelmäßig verboten oder können nur unter schikanösen Bedingungen
statt finden.
In Heilbronn wurde am 20. November 2010 eine gemeinsame Demonstration kurdischer und internationalistischer
linker Gruppen unter dem Motto "Frieden und Freiheit für Kurdistan!"nach wenigen Metern von der Polizei angegriffen, gekesselt und zerschlagen. Mehrere DemonstrantInnen wurden durch Knüppelschläge und Pfefferspray verletzt, 41 Menschen wurden in Gewahrsam genommen und weitere 82 Menschen wurden vor Ort gekesselt, einzeln abfotografiert und bekamen einen Platzverweis. Gegen 49 Personen wurden Strafverfahren eingeleitet.
Offensichtlich ging es dabei vor allem darum, eine erfolgreiche Zusammenarbeit kurdischer, türkischer und deutscher Linker
zu verhindern.

Rund 25 AktivistInnen fanden sich deshalb am 1.September 2011 an genau der Stelle ein, an der am 20. November 2010
die Demonstration von prügelnden Polizeieinheiten zum Stehen gebracht und gekesselt wurde.
Sie verteilten Flugblätter der Kampagne "TATORT Kurdistan" und machten mit einem Transparent und Fahnen deutlich,
dass es auch in Heilbronn weiterhin eine internationalistische Praxis und Solidarität mit der kurdischen
Freiheitsbewegung geben wird.

Bereits in der Nacht zum 1.September wurde in der Heilbronner Innenstadt außerdem ein Transparent angebracht.

 

Hoch die internationale Solidarität!
Waffenexporte stoppen - Frieden und Freiheit für Kurdistan!