Vor knapp einer Woche wurde bekannt, dass Nazis aus dem Umfeld des "nw-berlin" regelmäßig in einem Objekt in der Lichtenberger Lückstraße Treffen abhalten. Zudem dient der angemietete Laden als Materiallager für den "nw-berlin". In der Nacht zu Donnerstag nahmen sich engagierte Antifaschist_innen schließlich der Sache an, sauten die Fassade des Ladens ein und schlugen die Fensterscheiben ein. Dabei hatten in den vergangenen Tagen Nazis in einem angemieteten Bauwagen Nachtwachen geschoben und die Bullen in den Kiez geholt. Nun liegt dem Verein "Sozial engagiert in Berlin" bereits die Kündigung vor. Bis Donnerstag müssen sie den Laden räumen.
Für Sonntag den 11.9 kündigt das Bündnis "Nazis auf die Pelle rücken" dennoch eine Demonstration gegen den Stützpunkt des "nw-berlin" an. Am selben Tag plant die NPD in Berlin anscheinend eine Kundgebung in Berlin. Vor der Demonstration wird es Aktionen gegen die NPD-Kundgebung geben, welche genau eine Woche vor der Wahl unter dem Motto "Sicherheit durch Recht und Ordnung" stattfinden soll.
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Ort und Zeit der Kundgebung sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Was allerdings feststeht ist die Redner_innen Liste, unter der sich auch der Führungskader des "nw-berlin" Sebastian Schmidtke und Kandidat der NPD auf Listenplatz 5 findet. Auf der Internetseite der NPD Berlin wird Sebastian Schmidtke zwar als ehemaliges Mitglied der sog. freien Nationalisten vorgestellt, doch erfüllt Schimdtke weiterhin eine Schlüsselposition zwischen den Brandstiftern vom "nw-berlin" und der NPD.
Die Verbindungen zwischen militanten Nazis aus dem Umfeld des "nw-berlin" und der, auf Listenplatz 6 der Berliner Abgeordnetenhauswahlen kandidierenden, NPD sind schon lange bekannt. Sebastian Schmidtke, Kandidat der NPD in Treptow-Köpenick, und Sebastian Thom (verurteilter Nazischläger) mieteten den neuen "nw-berlin" Stütztpunkt an. Mitlerweile verfügt die NPD-Berlin über ein eigenes Adminaccount auf der Webseite des "nw-berlin" und veröffentlicht dort eigene Beiträge. Außerdem steckte Schmidtke hinter der großangelegten NPD-Plakatiertour an der auch gewaltbereite tschechische Nazis beteiligt waren.
Der (neue) Stützpunkt des "nw-berlin" wurde vom Verein "Sozial engagiert in Berlin" angemietet. Dessen Vorsitzender ist der mehrfach vorbestrafte NPD-Kandidat Sebastian Thom. Dieser wurde vor einigen Wochen festgenommen, nachdem er vermeintliche Antifas, die er beschuldigte NPD-Plakate abgerissen zu haben, mit Reizgas und einem Messer angriff. Die weiteren Mitglieder des Vereins lesen sich wie das Who is who der berliner Naziszene: Christian Bentz, Sebastian Zehlecke, Stephanie Phiel, Stephan Alex und Roland Scholz. Diese gehören zum (Umfeld des) "nw-berlin".
Seit einigen Monaten kommt es aus diesem Umfeld (nw-berlin) immer wieder zu Angriffen auf vermeintliche Linke Locations und Privatwohnungen. Trauriger Höhepunkt der Ereignisse waren die durch Nazis verübten Brandanschläge auf fünf Wohnhäuser am 27.6. Zentraler Akteur des "nw-berlin" und zumindest geistiger Branstifter ist Sebastian Schimdtke. Dieser ist gleichzeitig Kandidat der NPD in Treptow-Köpenick, wo er auch einen Naziladen betreibt. Dort vertreibt er Waffen und Naziklamotten.
Aufgrund der Ereignisse der letzten Monate und insbesodere der Brandanschläge der Nazis hat sich ein berlinweites Antifa-Bündnis gegründet. Neben zahlreichen öffentlichkeitswirksamen Aktionen (0, I, II, III, IV) und diversen Demos und Gegenaktivitäten zu Nazievents in Berlin, wurde aus dem Bündnis heraus auch zu den Regionen Neukölln, Treptow-Köpenick, Lichtenberg/Hohenschönhausen und Pankow Infoblätter erstellt, die über die örtlichen Nazis und den nw-berlin aufklären. Diese wurden in hoher Stückzahl verteilt. Weitere Aktionen sind in Planung.
Achtet auf aktuelle Ankündigungen unter www.antifa-berlin.info