Am 20. April wurden die Fensterscheiben einer Biogasanlage in Schmähingen eingeworfen. Die Anlage wird von Jörg Benninger betrieben. Benninger will in Schmähingen eine Mastanlage für über 80.000 Hühner bauen. Aktivist_innen der Animal Liberation Front (ALF) bekannten sich zu der Aktion und benannten ihre Beweggründe in einem Bekenner_innenschreiben.
Am 20. April wurden die Fensterscheiben einer Biogasanlage in Schmähingen eingeworfen. Die Anlage wird von Jörg Benninger betrieben. Benninger will in Schmähingen eine Mastanlage für über 80.000 Hühner bauen. Aktivist_innen der Animal Liberation Front (ALF) bekannten sich zu der Aktion und benannten ihre Beweggründe in einem Bekenner_innenschreiben.
received anonymously (translation):
"On the night of April 20th we threw in at least 4 windows at the biogas plant owned by Jörg Benninger in Schmähingen. At this property a dog is locked up to guard the premises. We did this because Benninger will soon build a large chicken farm where thousands of chickens will be raised to be killed! We will not leave you alone until you give up these murderous plans!
ALF"
German:
"In der Nacht des 20sten Aprils schmissen wir in Schmähingen bei der
Biogasanlage von Jörg Benninger mindestens 4 Scheiben ein. Auf diesem
Grundstück ist ein Hund eingesperrt der das Gelände bewachen soll. Wir
haben das gemacht weil Benninger bald einen großen Hühnchenmaststall
bauen und tausende Hühner dort drin umbringen will! Wir werden dich
nicht in Ruhe lassen bis du diese quälerischen Pläne aufgeben wirst
Mörder!
ALF"
Schmähingen – 323 Menschen und 84 900 Hühner.
Bau einer Hähnchenmastanlage im Donau-Ries Kreis geplant.
Am
Ortsrand der Gemeinde Schmähingen plant der Unternehmer Jörg Benninger
in Kooperation mit dem Agrarkonzern Wiesenhof den Bau eines
Hähnchenmastbetriebs. Die Tierfabrik soll in zwei 20 × 100 Meter große
Bauabschnitte aufgeteilt werden und Kapazitäten für 84 900 Masthähnchen
aufweisen.
Schmähingen ist ein kleines Dorf mit 323 Einwohner_innen unweit von
Nördlingen im bayerischen Hinterland. Nach dem Willen von Jörg
Benninger soll bereits im nächsten Jahr eine große Hähnchenmastanlage
am Ortseingang entstehen.
Nach Benningers Angaben bestünde eine Vereinbarung zwischen ihm und
Wiesenhof, mit welcher sich der Konzern verpflichtet, pro Quartal 84
900 gerade geschlüpfte Hähnchen zu liefern, diese würden dann in der
Anlage 40 Tage gemästet, ausgestallt und schließlich von Wiesenhof
abgeholt, geschlachtet und vermarktet.
Schmähingen ist kein Einzelfall.
Wiesenhof ist Marktführer auf dem deutschen „Geflügelmarkt“. Der Mutterkonzern, die PHW
Gruppe macht einen Umsatz von 2 Milliarden Euro. Wöchentlich schlachtet die PHW Gruppe ca. 4,5 Millionen Hühner.
In der BRD laufen pro Jahr über 80 Genehmigungsverfahren für Tierfabriken in entsprechenden Größenordnungen.
Gerade bei der Geflügelproduktion gäbe es hohe Steigerungsraten, die
laut Branchenkenner_innen auf die steigende Nachfrage der
Verbraucher_innen zurückzuführen seien.
Tatsächlich
stellen Agrarsubventionen, die besonders Großbetrieben zu Gute kommen,
einen entscheidenden Anreiz für die Realisation derartiger Bauprojekte
dar.
Dies führt unter anderem dazu, dass im Jahr 2010 weltweit 45 000 000 000 Hühner¹ getötet werden.
Im
konkreten Fall verspricht sich Benninger neben den beschriebenen
Einnahmen, auch eine Rentabilitätssteigerung seiner bereits in Betrieb
befindlichen Biogasanlage.ich Benningerenhof. Der Ko
Für den Unternehmer ergibt sich eine durchaus optimistische Perspektive
der Gewinnmaximierung, die Probleme, die aus der Tierfabrik
resultieren, eröffnen jedoch eine ganz andere.