Neonazis demonstrieren in Heilbronn

Erstveröffentlicht: 
02.04.2011

Eine kurzfristig angemeldete Kundgebung von Neonazis aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz fand am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr in Heilbronn statt. Die rund 150 Teilnehmer versammelten sich unter dem auch für die Großdemonstration am 1. Mai geplanten Motto "Fremdarbeiterinvasion stoppen". Das für die Veranstaltung ausgesprochene Versammlungsverbot der Stadt Heilbronn war von einem Gericht kurzfristig am Freitag gekippt worden.

 

Die rechten Demonstranten waren mit Bussen und der Bahn in die Käthchenstadt gereist. Von einem Großaufgebot der Polizei wurden sie bis zum Berliner Platz begleitet. Dort skandierten die Neonazis abgeschirmt hinter Absperrgittern ihre Parolen. Auch rund 40 Linke waren vor Ort. Sie wurden, wie alle anderen Beobachter, von der Polizei auf Abstand gehalten. Mehrere Scheiben eines Busses wurden jedoch durch Steinewerfer eingeworfen. Der Bus konnte aufgrund der Schäden nicht mehr eingesetzt werden.

Bis auf wenige Rangeleien und einige aggressive Parolen verlief die Demonstration friedlich. Gegen 17 Uhr führten Polizisten die rechten Demonstranten zum Heilbronner Hauptbahnhof zurück. Hierbei sorgten sie mit Polizeihunden dafür, dass die Linken den Neonazis nicht in aggressiver Weise zu nahe kamen.

Tatverdächtiger Steinewerfer festgenommen

Aggressive Stimmung war am Ende auf Seiten der Rechten und der Linken vorhanden. 160 Beamte, einige davon in voller Schutzmontur, waren im Einsatz, um die Neonazis eingeschlossen zum Bahnhof zu begleiten. Dort  stiegen die Demonstranten am frühen Abend in einen Zug, der sie nach Bad Friedrichshall zu ihren Bussen brachte. Für den zerstörten Bus stand ein Ersatzbus bereit. Die Polizei nahm einen tatverdächtigen Steinewerfer fest.

Am Bahnhof nahm die Polizei  nach Angaben  eines Sprechers drei linke Gegendemonstranten in Gewahrsam. Wegen Beleidigung, Widerstandes und versuchter Gefangenenbefreiung. Verletzte gab es nach Einschätzung des Polizeisprechers keine. Von Sachbeschädigungen in der Innenstadt war am Abend nichts bekannt. 

cf


02.04.2011