24 Tage Hungerstreik in Griechenland

hunger strike in greece

Immer noch befinden sich 300 Migrant_Innen in Griechenland seit dem 25.1.2011 im Hungerstreik um fuer ihre Rechte und gegen die EU-Einwanderungspolitik zu kaempfen. Die regelmaessigen Solidaritaets-Demonstartionen in Athen und Thessaloniki helfen den Hungerstreikenden sich nicht durch die Sturheit der Regierung zur Aufgabe des Streiks verleiten zu lassen. Erst vergangen Freitag lief das Ultimatum der Regierung fuer die von den Migrant_Innen besetzten Gebaeude aus. Schliesslich sind die hungerstreikenden Migrant_Innen ja "eine Gesundheitsgefahr fuer die Gesellschaft", so der Gesundheitsminister von Greichenland. Doch was hat sich geaendert seit der Streik began und wie stehen die Chancen auf ein erfolgreichen Ausgang des Kampfes?

 

Seit mehr als drei Wochen befinden sich nun die 300 Migrant_Innen im Hungerstreik. Es handelt sich hierbei hauptsaechlich um Maenner, die Frauen und Kinder haben und von denen die meisten schon seit mehreren Jahren in Griechenland leben. Sie kamen hierher, weil sie vor Arbeitslosigkeit, Kriegen und Armut fliehen mussten. Doch das ertraeumte Bild von einem beseren Leben fanden sie hier nicht. Dadurch, dass einige Fluechtlinge bis heute nicht "legalisiert" wurden, ist es ihnen nicht moeglich medizinische Leistungen zu geniessen oder sich juristisch zu wehren, wenn sie bei ihrer Schwarzarbeit keinen Lohn ausgezahlt bekommen. Was bleibt ist nicht ein besseres Leben in Europa, sondern eine wachsende Verzweiflung.  Waehrend die EU Mitschuld traegt an der Armut in den Fluechtlingslaendern, sehen sie sich totzdem nicht bereit alle Fluechtlinge aufzunehmen. Im Gegenteil, die Festung Europa zieht ihre Mauern hoch. So ist plant die Regierung Griechenlands, laut ersten Aeusserungen Anfang Januar, einen Grenzzaun an der 206 km langen Grenze zur Tuerkei zu errichten. "Wir koennen keine weiteren Fluechtlinge mehr aufnehmen, unsere Moeglichkeiten sind erschoepft. Wir planen deshalb einen Zaun zu bauen, um die illegale Migration abzuwehren." ,so der griechische Minister fuer Buergerschutz,  Christos Papoutsis. Dieser Zaun wuerde die taeglich 200 - 250 dort ankommenden Fluehtlinge auf gefaehrlichere Routen zwingen und sie verstaerkt  in die Haende von Menschenhaendler bringen.

 

Das alles ist es was die Hungerstreikenden kritisieren. Sie lehnen die rassistische Politik der EU ab und fordern die Legaisierung aller Migrant_Innen, sowie die gleichen politischen und sozialen Rechte fuer Alle!

 

Dabei erfahren die Hungerstreikenden in Thessaloniki und Athen grosse Solidaritaet. Regelmaessig werden Solidaritaets-Demonstrationen durchegfuehrt, andenen sich mehrere hundert Menschen beteiligten. Die meisten Unterstuetzter kommen aus dem Umfeld antirassistischer Initativen oder anarchistischer Zusammenhaengen. Doch es bleibt nicht nur bei Demonstrationen. Einige Gruppen schrieben Soli-erklaerungen, welche zusaetzlich Druck auf die Regierung ausueben und Konzerte zugunsten der Migrant_Innen sind finden woechentlich statt.

Am 11.2.2011 kam es europaweit zu Soli-Aktionen.  Aktivisten in verschiedenen Staedten Europas zogen vor griechische Konsulate und verkuendeten ihre  Solidaritaet mit den 300 Migrant_Innen. Und genau daruaf sind die Migrant_Innen im Hungerstreik angewiesen. Auf Solidaritaet aus ganz Europa, denn sonst verlieren sie ihre Stimme gegenueber der Regierung in Griechenland.

 

Zeigt Solidaritaet! Verschafft der Verzweiflung der Migrant_Innen Gehoer!

 

 

Die Situation wird sich in den kommenden Tagen sicherlich zuspitzen, denn zum Einem geraet nach ueber drei Wochen Hungerstreik allmaelich die Gesundheit in Gefahr(erst vor kurzem mussten in Thessaloniki zwei Migrant_Innen  ins Krankenhaus. Mittlerweile sind sie jedoch wieder zurueck im besetzten Gebaeude), zum Anderem ist vergangenen Freitag das ultimatum der Regierung fuer die von den Migrant_Innen besetzten Gebaeude ausgelaufen. Wie die Riot-Polizei in den naechsten Tagen reagieren wird bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die Polizei, sollte sie die Gebaeude tatsaechlich raeumen, auf heftigen Widerstand stossen wird. Vermutlich ist das auch der Grund, weshalb die Raeumung bisher ausblieb.

 

 

Gebt den Migrant_Innen eine Stimme! Lasst sie nicht alleine!

 

No one is illegal!

 

 

Videoclip vom 14.2.2011