Kriegsminister zu Guttenberg in Hamburg

Weder euren Krieg noch euren 'Frieden'

Zum Auftakt des Hamburger Wahlkampfes hatte sich die CDU am Montag (17.01.10) Kriegsminister zu Guttenberg eingeladen. Da Herr zu Guttenberg als Kriegsminister die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft verantwortet und propagiert, haben wir uns zu diesem Anlass ebenfalls eingeladen, um auf die tödlichen Folgen militärischer Einsätze aufmerksam zu machen.

 

Weder euren Krieg noch euren 'Frieden'

Zum Auftakt des Hamburger Wahlkampfes hatte sich die CDU am Montag (17.01.10) Kriegsminister zu Guttenberg eingeladen. Vor gesammelter Wählerschaft sprachen im Congress Centrum (CCH) am Dammtor um 17uhr zunächst unser verehrter erster Bürgermeister Ahlhaus, und anschließend zu Gutenberg, der einen ausführlichen Beitrag zur Kriegspolitik hielt.

Guttenberg und die CDU, die sich laut Ahlhaus auch 'die Partei der Bundeswehr' nennt, betreiben weiterhin den Umbau der Bundeswehr zur Weltweiten Eingreiftruppe, die durch Kriege Ressourcen, die zur Aufrechterhaltung des kapitalistischen Systems benötigt werden, sichern soll.

Zudem wird das Bild der Mörder in Uniform in der Öffentlichkeit zunehmend aufpoliert um mehr Akzeptanz für bereits laufende und zukünftige Kriegshandlungen zu schaffen.
Im Zuge dessen wird ein tragisches Bild gezeichnet, indem Täter zu Opfern werden, die 'für ihr Land' gefallen sein sollen. Beispiele für die zunehmende Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit sind das geplante Denkmal für gefallene Bundeswehrsoldaten in Berlin, öffentliche so genannte 'Heldengedenken' oder aber die ständigen Rekrutierungsversuche an Schulen, Uni's und Arbeitsämtern.

Dieser Logik, sowie der, dass Bundeswehreinsätze als sogenannte 'Friedensmissionen' bezeichnet werden, obwohl sie nichts anderes als Kriegshandlungen zur Sicherung von Ressourcen oder der politischen Einflussnahme darstellen, verweigern wir uns.
Die Befürworter von Kriegshandlungen scheinen offenbar vergessen zu haben, das diese für die Menschen in den betroffenen Gebieten ausschließlich nahezu grenzenloses Leid, Vertreibung und Tod bedeutet, denn 90% der Toten in heutigen Kriegen sind zivile Opfer.

Da Herr zu Guttenberg als Kriegsminister die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft verantwortet und propagiert, haben wir uns zu diesem Anlass ebenfalls eingeladen, um auf die tödlichen Folgen militärischer Einsätze aufmerksam zu machen.

Wir verschönerten den Eingangsbereich und Umgebung mit Kreideleichen und Blutspurgen, flyerten und ließen 'unseren eigenen Soldaten' zwischen den Gästen umher spuken. Dieser hatte im übrigen auch das Vergnügen Guttenberg als aller erster zu Begrüßen.
Zu beginn der Rede Gutenbergs entrollten wir im Saal ein Transpi mit der Aufschrift
'Aller guten Dinge sind drei?! - Weltkrieg jetzt sofort'.

Der offensichtlich davon verwirrte Kriegsminister begann daraufhin über Meinungsfreiheit zu sprechen, sowie darüber das er unsere Anwesenheit im Saal sehr begrüße.
Paradoxerweise wurden wir noch währenddessen höflich vom Sicherheitsteam heraus gewiesen.
Zum Abschluss der Veranstaltung platzierten wir uns gemeinsam als Leichen und (teilweise blutüberströmt) im Foyer, stellten unser Transpi erneut zur Schau, und unterlegten das ganze mit lautem Pfeifen getriller.

Das anwesende Bullenaufgebot inkl. Zivis begnügte sich die ganze Zeit über damit böse Blicke mit uns zu tauschen lies uns aber ansonsten in Frieden, was von der versammelten CDU-Wählerschaft nicht behauptet werden kann.
Zunächst versuchte eine Dame bereits bevor wir unser Transpi ausrollen konnten, uns dieses gewaltsam zu entreißen. Bei der Aktion im Foyer kam es dann zu weiteren 'Angriffen' der überwiegend älteren Gäste. So wurden wir teilweise getreten und mit Saft bekippt, hauptsächlich jedoch als 'Wohnungslose', 'Drogenfritzen', 'schlimme Kommunisten' und 'Arbeitsloses Pack' bepöbelt. Als Höhepunkt des ganzen hörten wir dann noch 'Alle ins Arbeitslager'....

das ganze gibt’s auch als Video
→ beteiligt euch am Bundesweiten Aktionstag gegen NATO- und Bundeswehreinsatz am 22.01.2010 (Samstag!)