Uni Heidelberg: Vom Studienkollegen ausspioniert

Erstveröffentlicht: 
19.01.2011

Uni Heidelberg: Vom Studienkollegen ausspioniert

Der Fall Simon Brenner sorgt in Deutschland für Schlagzeilen: Ein angeblicher Student soll ein Spitzel des Landeskriminalamts gewesen sein - angesetzt auf seine linken Studienkollegen.

 

Grillen, Demos, Hörsaalbesetzung, der nette, hilfsbereite Simon Brenner war immer dabei - bis ihn eine Urlaubsbekanntschaft als Polizisten enttarnte. Der Germanistik- und Ethnologiestudent war ein Spitzel des Landeskriminalamts, angesetzt auf die linke Szene an der Uni Heidelberg.

Das bestätigte das baden-württembergische Innenministerium kürzlich. Seitdem sorgt der Fall in Deutschland für Schlagzeilen. Ziel sei es gewesen, durch Erhebung personenbezogener Daten "Straftaten mit erheblicher Bedeutung" vorzubeugen, erklärte das Ministerium laut SZ

Die Opposition der Landesregierung fordert nun Erklärungen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Theresia Bauer, sagte laut Spiegel, sie habe den Eindruck, "dass der verdeckte Ermittler einen ganz pauschalen Auftrag hatte, die linke Szene vorsorglich auszuspähen".

 

Seit der angebliche Simon Brenner im Dezember enttarnt wurde, war er nicht wieder gesehen. Auf der linksgerichteten Seite Indymedia wurden aber bereits vermeintliche Handynummern, E-Mail-Adressen und der mutmaßliche Name des Ermittlers öffentlich gemacht. Nun beklagt der konservative Studentenverband RCDS "Hetze".