Neonazi-Rittergut kommt wieder unter den Hammer

Erstveröffentlicht: 
25.07.2017

Kohren-Sahlis. Das Rittergut des früheren Anführers der Wehrsportgruppe Hoffmann, Karl-Heinz Hoffmann, kommt wieder unter den Hammer. Der Versteigerungstermin am Amtsgericht Leipzig sei für den 6. September festgesetzt worden, sagte gestern ein Gerichtssprecher.

 

Eine erste Zwangsversteigerung war im vergangenen Jahr gescheitert. Ein Bieter aus Oberhausen hatte 160 000 Euro für das 60 000 Quadratmeter große Areal mit mehreren Bauwerken geboten und den Zuschlag bekommen. Allerdings überwies er den vereinbarten Kaufpreis nicht. Der Abwasserzweckverband Whyratal hatte die Versteigerung beantragt, weil Hoffmann ausstehende Rechnungen über mindestens 170 000 Euro nicht zahlte.

 

Der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist hatte das Rittergut in Kohren-Sahlis (Landkreis Leipzig) im Jahr 2004 erworben. Für die Sanierung der Gebäude erhielt er staatliche Fördermittel. Das Innenministerium erklärte damals dazu, zwischen 2005 und 2010 seien rund 130 000 Euro geflossen. Hoffmann gehört seit den 1960ern zu den bekanntesten Köpfen der Neonazi-Szene und saß mehrere Jahre in Haft. 1980 wurde die von ihm gegründete Wehrsportgruppe verboten.