„Massenanfall von Verletzten“, mit diesem Funkspruch wurde die Feuerwehr am 7. Juli zum Rondenbarg (Bahrenfeld) gerufen. 14 Personen waren bei einem Polizeieinsatz verletzt worden, elf davon schwer. Die Betroffenen sagen: „Die Polizei hat uns absichtlich von der Mauer gestoßen.“
David S. ist Student. Als G20-Gegner hatte er im Protest-Camp am Volkspark übernachtet. Am Freitagmorgen gegen sechs Uhr zog er zusammen mit etwa 200 Gleichgesinnten los. „Wir wollten zur Messe, um die Kolonnen der Staatsgäste zu blockieren“, so der 31-Jährige, der Gewalt nach eigener Aussage ablehnt. Doch so weit kamen sie nicht. Im Rondenbarg trafen die Gipfelgegner auf eine Berliner Polizeieinheit, die den dortigen Bauwagenplatz umstellt hatte. „Vorne war die Straße von der Polizei blockiert, von hinten kam noch eine Einheit angestürmt“, sagt S. In Panik seien sie zur Seite gesprungen, auf eine Mauer der Firma Transthermos.
Was dann geschah, wird unterschiedlich dargestellt. Die Polizei äußert sich so: „Es ist bislang nicht geklärt, ob die 14 Personen sich ihre Verletzungen bei einem Sturz beim Überklettern von Hindernissen zugezogen haben oder diese bei der Festnahmesituation entstanden sind.“ Es werde noch ermittelt.
David S. sagt: „Die Polizisten haben gegen den Zaun getreten und gedrückt, bis er einstürzte.“ Obwohl zwei Meter tiefer Leute mit offenen Brüchen lagen, hätten die Beamten dann weitere Personen die Mauer runtergestoßen. „Sie schrien: ,Antifa-Schweine. Das ist euer Frühstück!‘“, sagt S.
Zudem sei bei der Festnahme weiterer Personen auf am Boden Liegende eingetreten worden sein. Dabei erlitt ein Mann einen Schlüsselbeinbruch, S. eine Sprungbeinverletzung. Einige Verletzte liegen noch immer im Krankenhaus.