Gewollte Krawalle?! Beitrag zur Debatte um den Freitagabend in der Schanze

Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

Einige Gedanken zur Debatte, ob die Ausschreitungen am Freitagabend in der Schanze Teil des Polizeikonzeptes waren oder nicht.

 

Um es kurz zu machen, wir teilen die Einschätzung dass der Freitagabend in der Schanze fester Bestandteil der Polizeistrategie war, aus den folgenden Gründen:



-Die Polizeikräfte waren zu jeder Zeit in der absoluten Überzahl, während in der Schanze fröhlich verbarrikadiert und geplündert wurde standen tausende Cops um das Viertel, an jeder Ecke mindestens einen Wasserwerfer. Wäre es gewollt gewesen, hätten sie die Ausschreitungen von Anfang an unterbunden bzw. gestört.


-Viele Augenzeugen berichteten unabhängig darüber, dass sie regelrecht in die Schanze getrieben worden und mitunter sogar das Gefühl hatten, sie wurden regelrecht gelockt (zu Beginn der Ausschreitungen leuchtete Ein Helischeinwerfer minutenlang quasi in die MItte der Schanze, die Menschen liefen zum Licht um zu checken was da los ist ). Außerdem hatten viele den Eindruck, die Bullen hätten stundenlang regelrecht zugesehen, wie sich immer mehr Menschen in der Schanze sammelten und die Feuer größer wurden.

 

-Die Einsatzleiter haben sich über mehrere Monate auf diese Szenarien vorbereitet, es wäre naiv zu denken darauf wären sie nicht vorbereitet gewesen und hätten die Kontrolle verloren.

 

-Die Cops wussten schon lange vor dem G20 von dem Haus mit dem Gerüst, wurden vom Eigentümer explizit daraufhin gewiesen und hatten sogar einen Schlüssel zum Tor. Hätte wirklich verhindert werden sollen, dass dieser strategische (und später in der Begründung der Cops, warum sie nicht früher einschreiten konnten) Punkt von Menschen betreten und genutzt wird, hätten sie genug Einsatzkräfte vor Ort gehabt um das zu verhindern.

 

-Ein Szenario wie am Freitagabend in der Schanze hätte sich auch problemlos schon am Donnerstagabend nach der zerschlagenen Demo entwickeln können, es wurde in der Form aber nicht zugelassen. Der Freitagabend hatte als Besonderheit inne, dass sich zuverlässig viele Menschen in der Schanze rumtreiben, insbesondere alkoholisiertes Partyvolk, ohne dass manche Szenen vielleicht anders verlaufen wären. Die Barrikaden und die am Ende riesigen Feuer sind ein Selbstläufer geworden, das war absehbar.


-Ein Großteil der Menschen war in der Schanze gebunden, der Gipfelprotest wurde durch das überschaubare Geschehen dort nicht dezentral in die ganze Stadt getragen und war keine Gefahr für den reibungslosen Ablauf.


-Die Bullen haben sich mit ihren Rechtsbrüchen und ihrem brutalem Vorgehen in den Tagen davor sehr unbeliebt gemacht, in der öffentlichen Wahrnehmung standen sie definitv als "die Bösen" da, die Berichterstattung war durchgehend negativ. Die Solidarität der Anwohner*innen und die gemeinsame Ablehnung der Polizei in der Stadt war sehr groß. Nach dem Freitagabend hat sich dieser Umstand komplett gedreht.

 

-Die Bilder von schwer bewaffnetet Einheiten im Einsatz gegen Ausschreitungen/Menschenansammlungen sind schon am Samstagabend nicht mehr ungewöhnlich gewesen. Wer diese Bilder sieht, empfängt unter anderem diese zwei Informationen:

1.) es scheint nichts Ungewöhnliches/Undenkbares mehr zu sein dass in Menschenansammlungen schwer bewaffnete Einheiten eingesetzt werden.

2.) Menschen die sich an Ausschreitungen beteiligen (insbesondere mit "linkem", antikapitalistischen Hintergrund) sind so gefährlich und als terroristisch einzustufen, dass schwer bewaffnete Einheiten anrücken müssen.

 

-Die Medien haben sich derart auf die "Krawalle" gestürzt, dass alle Verfehlungen und polizeistaatlichen Maßnahmen der Bullen in den Tagen davor vergessen scheinen. Die Rufe nach schärferen Gesetzen, die dem Ausbau des Polizeistaats dienen werden laut. Alles "Linke" wird defamiert, kriminalisiert und als terroristisch eingestuft. Die Forderungen nach Abgrenzung und Distanzierung sind für einige Akteur*innen offenbar erdrückend, das treibt eine Spaltung innerhalb der Bewegung voran.

 

 

 

Welche Schlüsse ziehen wir daraus?


- Es ist absolut notwendig den Umstand zu reflektieren, dass die Ausschreitungen und der darauf folgende öffentliche Shitstorm mit großer Wahrscheinlichkeit Teil des Polizeikonzepts waren.


-Es ist paralell zu dieser Reflektion möglich, die Ausschreitungen als politischen Anknüpfungspunkt zu sehen und ihre Signalwirkung in die Welt zu begrüßen! Wir betonen das an dieser Stelle, weil sich die Positionen in den Kommentaren gegenüberzustehen scheinen, das müssen sie aber nicht! Wir können sowohl zeitgleich erkennen, dass die "Krawalle" zumindest zum Teil gewollt und inszeniert waren, dass die Bullen es so aussehen lassen wollten als hätten sie die Kontrolle verloren, und dennoch den Wert des Umstands dass sie statt gefunden haben und der Bilder die nach außen gehen feiern und Kraft daraus ziehen!

 

-Wir sollten einen Teufel tun und in die Falle tappen uns jetzt nach innen zu zermürben und zu spalten!



 

Offene Fragen der Autor*innen


-Es fällt uns schwer einzuordnen, welche Wertigkeit die weltweit gesendeten Bilder (schwere Ausschreitungen und radikaler Widerstand anlässlich des G20 Gipfels)  gegenüber den nationalen Interessen (z.B. den Ausbau des Polizeistaats und die Verunglimpfung emanzipatorischer Strömungen) haben. Wertigkeit meint an dieser Stelle Wert für die Bullen und den Staat.


-Waren die Ausschreitungen in diesem Ausmaß schon vor der Protest-Woche geplant und wenn ja warum? Waren sie vielleicht auch nur ein mögliches Szenario sollte die Stimmung in der Bevölkerung kippen, was ja definitiv der Fall war, und Mittel zum Zweck sein das gewollte Weltbild wieder herzustellen (die Bullen sind die Guten, der radikale Protest ist gefährlich)? Gedanken dazu sind, dass ein gefährlicher Moment für die Regierenden immer dann entsteht, wenn breite Teile der Gesellschaft sich mit radikalem Protest solidarisieren.




Die angeführten Punkte sind weder vollständig noch an jeder Stelle abschließend zu Ende gedacht, wir freuen uns auf konstruktive Diskussionen und Gedanken!

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Ein Link zum Thema polizeiliches Management bei Gipfelprotesten: https://de.wikipedia.org/wiki/Summit_policing

Durchaus einen Klick wert, zeigt nochmal wie durchgeplant solche Proteste begleitet werden, und insbesondere wie sehr nach Lehrbuch natürlich auch der G20 in Hamburg durchgeführt wurde.

Inwieweit die SPD und insbesondere Innensenator Grote in diese Planung mit einbezogen war.

Wurde das gezeigte Vorgehen nur von der Polizei oder auch von der Politik geplant?

Ist auch die SPD von der Polizeiführung hereingelegt und gesteuert worden, indem einzelne Aspekte der Planung zurückgehalten wurden?

Die Berichterstattung in den Medien bzw. der Staat verfolgt hier ganz klare Ziele.

 

1. Ausgrenzung von der "Normalen Bevölkerung". Ergebnis: Ihr steht alleine da, es gibt keine Untersützung von Seiten der "normalen Bevölkerung". 

2. Der Normalbürger soll sich unsicher fühlen. Dann ruft er von sich aus nach mehr Polizei. Ergebnis: Polizeitstaat, der die Interessen der Mächtigen schützt.

2. Sicherheitsdebatte. Auf diese Weise lassen sich Gesetzesverschärfungen, die sich auch gegen die Normale Bevölkerung richten leichter durchsetzen.

 

Ihr wurdet benutzt und natürlich war das vorbereitet.

 

 

Sorry, aber die Nachdenkseiten sind als Quelle ungefähr genauso seriös wie PI-News: https://www.psiram.com/de/index.php/NachDenkSeiten
Guter Beitrag, hier mehr https://de.indymedia.org/node/13127

Es war nicht die einzige Falle! Die Eskalation unserer Welcome to Hell Demo war genauso geplant und gewollt wie der tobende Mob in der Schnanze! Beweis: Sie haben uns eine Route ganz dicht an der Messe genehmigt. Vor derm Hintergrund der Schikanen und Unterdrückung im Vorfeld bei den einzelnen Zwiebeln im Camp durchgezählt wurden wäre es völlig naiv und weltfremd anzunehmen die Bullen hätten gerade diese Demo gerade diese Strecke laufen lassen wollen! Sie haben die Demo völlig anlasslos angeggriffen und nach den ersten Angriff ohne Grund komplett auf den ganze Zug und mit ungkaublicher Brutalität ausgeweitet! Festnahmen gab es kaum!

 

Es gab gar keine Möglichkeit anders zu reagieren als sich in Kleingruppen zu verteilen! Die Wut Frustration über die gesamte Eskalationsstrategie auch beim Camp Entenwerder hat sich dann in der Schanze entladen, unter den begeisterten Blickrn der Bullen. Quo boni? Diese Situation nützt eindeutig Dudde. Er ist plötzlich nicht mehr im medialen Feuer und wird für seine Rechtsbrüche und Brutalitäten nicht mehr kritisiert! Und genau das müssen wir durchbrechen! Wir müssen den Ablauf der Eskalationsstrategie und die Polizeigewalt dokumentieren und medial gegenhalten!

 

UND wir sollten einen Teufel tun und uns jetzt nach innen zu zermürben und zu spalten! Solidarität mit den Gefangenen, Solidarität mit unsere bedrohten Projekten, verteidigen wir die Rote Flora auf und die Rigaer! Auf die Strasse, auf die Barrikaden! Für den kommenden Aufstand!

Halte die von den Ladenbesitzer*innen gemachten  Beobachtungen der Ausschreitungen für die Diskussion darüber für extrem Wichtig!

Bitte lesen!

 

 

https://www.facebook.com/BistroCarmagnole/posts/1451018668300206

 

+++ STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE +++

Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.

Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.

Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung an dem Tag viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.

Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.

Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.

Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.

In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.

Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel

BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO'S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE
BLUME 1000 & EINE ART
JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO
SCHMITT FOXY FOOD

Ich möchte hier keinen mega langen Text veröffentlichen und in die Tiefe gehen, lediglich zum nachdenken anregen.

 

- mit Absicht legte man den Gipfel in eine Stadt wie Hamburg

- man kalkulierte ein das es krachen wird

- so gut wie alle Bullen und ihre Gerätschaften waren anwesend

- Panzer wurden "zufällig" verlegt - Reaktionstest Bundeswehr im Innern?

- ausländische Kräfte waren anwesend - EU-Zusammenarbeit bei Riots?

- Spezialkräfte waren in einer merkwürdigen Vielzahl vertreten (siehe https://imgur.com/a/G8x62 ) - es kommt einen wie ein regelrechtes Schaulaufen vor

- sowohl wir als auch die Bullen haben alle Register eines städtischen Krieges mit all seinen Facetten gezogen - Mollys, Gehwegplatten, Zwillen, Barrikaden, Plünderungen, Ziften die Rumschießen, usw.

 

Die wichtigste Frage ist also was wir daraus für die Zukunft lernen. Lasst uns das gemeinsam reflektieren und in kommenden Aktionen darauf achten. Es ist keine Verschwörungstheorie das die Herrschenden sich neuer repressiver Taktiken bemühen müssen um den Kapitalismus vor den Auswirkungen des Kapitalismus ( "the coming insurrection") zu schützen.

wir für die zukunft lernen können ist zu aller erst, sich nicht am geschäft der bullen und medien zu beteiligen, fake news (mollis und gehwegplatten) weitertragen oder gar das wort "krieg" für diese riots zu benutzen, schon gar nicht unsererseits, das ist schlicht verblendet af.

und natürlich war das eine live übung in aufstandsbekämpfung plus waffenschau für angereiste despoten...!

An dieser Stelle sei nochmal darauf verwiesen, daß es bereits im Vorfeld dazu kritische Einschätzungen gab: https://linksunten.indymedia.org/de/node/197836

leider wiederholen sich hier die verschwörungstheoretischen Interpretationen der Ereignisse, obwohl es doch viel naheliegender ist, dass nachdem infolge der "Welcome to Hell"-Demo große Teile der Militanten rausgesickert sind und auf Guerillastrategie in den umliegenden Stadtteilen umgeschaltet haben, die Bullen die Kontrolle verloren haben.  Sie haben es daher vorgezogen die Auseinandersetzungen auf die Schanze zu beschränken, anstatt gezwungen zu sein weiterhin mit kleineren und mittleren Gruppen im gesamten Stadtgebiet zu tun zu haben. Der Einsatz von SEK mit Schusswaffen dürfte jedoch durchaus einem politischen Kalkül im Sinne der durchgezogenen Eskalationsstrategie entsprochen haben. Damit haben die Bullen natürlich eine Vorlage für den nachträglichen politischen Umgang mit ihrer defacto-Niederlage gegeben!

Ich denke wir müssen auch aufpassen dass es nicht ins Verschwörungstheoretische abgleitet, aber es gibt genug Belege dass die Ausschreitungen geplant zugelassen und quasi gewollt waren. Dein Argument bestärkt das ja eigentlich auch nur. Aber es hinkt im zeitlichen Verlauf, die W2Hell Demo war am Donnerstag, die Ausschreitungen in der Schanze am Freitagabend.

Ich finde es wichtig dass wir uns nicht NUR abfeiern für die Riots sondern begreifen, dass sie ihren Platz und ihre Rolle im Konzept der Bullen hatten.

Es ist aus meiner Sicht einfach eine fatale Fehleinschätzung, dass die Bullen die Konrolle verloren hätten.

Ich war nachts in einem Geschäft in der Schanze selber drinne und hab mich umgeguckt nachts, es war irre, weit und breit kein Bulle zu sehen der mich gehindert hat, grad in Geschäften ohne Kameras drin gab es viel Betrieb. Ich hab einigen Leuten die Scheiss rausgetragen haben beim 2. oder 3. Gang "hallo" gesagt, da war kein Bulle hatte, der Order hatte einzuschreiten oder ein Geschäft zu blockieren, dass niemand mehr reinkann! Das müsste eigentlich unmöglich sein, ich frag mich selber was da los war und war von den wenigen linken die ich noch nachts getroffen hab eher enttäuscht, dass das so lakonisch hingenommen worden ist.

Der Fall "Krawall im Schanzenviertel" bekommt offenbar neue Sichtweisen. Nicht nur, dass vermutlich V-Leute vom "Verfassungschutz" im Schwarzen Block, sowie vom Staat bezahlte "Agent Provocateurs" die sogenannten "Krawalle" vermutlich erst so richtig "angeheizt" haben, um die erwünschten Bilder in den Medien zu bekommen.

Laut eines Journalisten der vor Ort war, sollen offenbar auch Neonazis im Autonomen-Outfit bei den "Krawallen mitgemischt" haben. so sollen dort auch unter anderen Parolen zu hören gewesen sein, die man sonst nur bei Pegida-Demos hört.

Das Neonazis im Schanzenviertel bei den "Krawallen mitgemacht haben" waren wäre nicht so Abwegig.

Gehört doch auch bei dem einen oder anderen Neonazi "die Polizei", oder "der Staat" zum Feindbild.

So kann man auch den "Zecken" mal "ordentlich eins auswischen" bzw. die verhasste linke Bewegung in ein schlechtes Öffentliches Licht rücken.