150 Menschen randalieren am Hasselbachplatz

Erstveröffentlicht: 
24.06.2017

In der Nacht zu Sonnabend haben 150 Menschen auf dem Hasselbachplatz in Magdeburg randaliert. Eigentlich wollte die Polizei nur eine Anzeige aufnehmen, dann eskalierte die Situation.

 

Schwere Ausschreitungen hat es in der Nacht zu Sonnabend in der Magdeburger Innenstadt gegeben. Wie die Polizei mitteilte, haben etwa 150 "zum Teil erheblich alkoholisierte" Menschen massiv und gezielt Beamte angegriffen. Marc Becher, Pressesprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Es waren alles sehr junge Menschen, auch Teenager." Etwa 80 Prozent der Täter seien deutsche Jugendliche gewesen. Später hätten sich einige Fußballhooligans eingemischt. Außerdem seien einige Menschen mit Migrationshintergund beteiligt gewesen.

 

Den konkreten Auslöser konnte die Polizei bisher nicht ausmachen. Becher sagte: "Kollegen haben vor Ort wohl eine Anzeige aufgenommen. Hier muss eine verletzte Person gewesen sein, der Rettungsdienst war vor Ort." Die Kollegen hätten das gesehen und seien ausgestiegen um den Sachverhalt aufzunehmen. "Die Beteiligten und auch umstehende Schaulustige haben sich dann sofort miteinander solidarisiert und haben die Beamten angegriffen." 

 

Sieben Festnahmen, ein schwer verletzter Polizist


Die Randalierer warfen demnach mit Flaschen und Steinen auf die Beamten. Mindestens ein Polizist sei schwer verletzt worden, 14 weitere leicht. Zudem seien Autos beschädigt, Pflastersteine und Verkehrsschilder herausgerissen und Blumenkübel und Mülltonnen umhergeworfen worden. Erst nach Stunden war die Lage laut Polizei unter Kontrolle. Sieben Randalierer wurden vorläufig in Gewahrsam genommen, sind aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. 

 

Die Polizei war von zwei bis sechs Uhr auf dem Hasselbachplatz


Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung laufen.

 

Insgesamt waren 110 Polizeibeamte im Einsatz. Darunter auch Beamte der Bundespolizei und Einheiten der Bereitschaftspolizei aus Magdeburg und Halle. Insgesamt erstreckte sich der Einsatz von 2 Uhr bis kurz vor 6 Uhr morgens. Man habe die Lage auch deswegen so spät in den Griff bekommen, weil die angeforderten Polizeikräfte teilweise eine "extrem weite Anreise" gehabt hätten, so Becher. Die Polizei sprach von einer katastrophalen Nacht und chaotischen Zuständen.