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Frohe Kunde: Während des anarchistischen Sommerfestes öffneten sich die Türen der ehemaligen Jugendkirche in der Meiendorferstraße 47 ( Hamburg Rahlstedt ) und es entstand ein neues selbstverwaltetes Jugendzentrum. Nach Verhandlungen mit Vertreter*innen der Kirchengemeinde darf das Gebäude vorerst genutzt werden, am Dienstag wird weiter verhandelt. Für die Besetzung und Wiederbelebung des Gebäudes gab es viel Solidarität von Anwohner*innen und ehemaligen Nutzer*innen, die auch den Wunsch hegen, dass das Gebäude wieder genutzt wird. Im Plenum wurde entschieden, das anarchistische Sommerfest zu verlängern. Das Sommerfest soll morgen wieder offen für alle zum Mitgestalten und Selbermachen sein. Um 10 Uhr werden sich morgen die Türen erneut öffnen und das Programm sieht bisher so aus:

• Mitbringbrunch

• Büchertisch

• Schminktisch

• Graffitiworkshop ( Gerne noch Dosen mitbringen )

• Tischtennis, Kicker, Billiard

• offener veganer Grill

• ( vielleicht ) Siebdruck

Um 17 Uhr wird es ein offenes Plenum geben, bei dem über Ideen für die weitere Nutzung des Hauses und die Verhandlungen mit der Kirchengemeinde gesprochen werden soll. Nach dem Plenum gibt’s KüfA & Kino ( bringt eure Filme, es wird spontan entschieden ).

Falls Menschen Bock haben Musik zu machen, gibt es hier 2 kleine Gitarrencombos, eine kleine Basscombo, ein schrottiges Schlagzeug, und Gesangsboxen ( Mischpult fehlt noch ).

Einige der Menschen die an der Besetzung mitgewirkt haben, haben schon einen ersten Entwurf ihrer Idee verfasst und veröffentlicht:

„Hurra, hurra – Die Kirche ist besetzt! Jugendkirche wird selbstverwaltetes Jugendzentrum

Wir machen Neues, bevor das Alte zerfällt und mit Zäunen versehen wird. Wir öffnen die Türen der stillgelegten Jugendkirche Hamburg-Ost in der Meiendorfer Straße 47, um den kleinen Traum eines selbstverwalteten Jugendzentrums in Rahlstedt zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, frische Luft ins alte Kirchenschiff fließen zu lassen und die ungenutzten Räume gemeinsam neu zu beleben, Konzepte zu entwickeln, wie sich die vorhandene Infrastruktur des Gebäudes für alle am besten nutzen lassen könnte und das Ganze mit einem großen anarchistischen Sommerfest am 04. Juni 2017 in die Wege zu leiten!

An diesem Tag wollen wir zeigen, welches große Potential zur politischen und künstlerischen Selbstverwaltung mit jedem Tag verschenkt wird, den das Gebäude ungenutzt und brach liegt, während Immobilienpreise im Großraum Hamburg explodieren. Im öffentlichen Raum indes wird es immer schwieriger, egalitär und frei von Konsumzwang aufeinander zu treffen. Wir wollen gemütlich beisammensitzen, ohne dafür alle halbe Stunde eine Tasse Kaffee kaufen zu müssen, wir wollen Stress und Weltschmerz aussperren. Vor allem die Jugend braucht einen Raum zur eigenverantwortlichen Selbstentfaltung in der Umgebung, wo Leistungsdruck keine Rolle spielt. Doch anders als der Name nahelegt, heißt das Jugendzentrum natürlich nicht nur junge Menschen willkommen, sondern Interessierte und Aktive aus allen Altersschichten, selbstverständlich unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Aussehen, Lieblingsfarbe oder Haarschnitt.

Für den Erfolg dieses Projektes heißen wir alle Interessierten herzlich willkommen, um auf Augenhöhe mit uns an der Verwirklichung zu arbeiten. Frei wollen wir sein von jeglichen Unterdrückungs- und Ausgrenzungsmechanismen, wünschen uns also eine Gemeinschaft frei von Hierarchien und Autoritäten. Diese Prinzipien möchte das Haus beibehalten, um ein produktives Beisammensein zu gewährleisten. Weiterhin sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: ein Gemüsegarten, eine freie Bibliothek, die Ausrichtung von Konzerten (in Absprache mit der Nachbarschaft), Kletterwände, Proberaum & Tonstudio (sind theoretisch schon da), Werkstätten (Siebdruck, Fahrrad, Kunst), eine Küche für alle, Barabende, Infoladen, Umsonstladen, Flohmärkte (umsonst?), Kickerturniere oder was Ihr euch sonst vorstellen könnt!

Lernen wir uns kennen, lernen wir von- und miteinander für die Verwirklichung einer Welt, in der wir uns alle wohl fühlen können – vom Kleinen ins Große!“

Im Verlauf des zweiten Besetzungstages und beim offenen Plenum soll mit allen, die sich daran beteiligen wollen, ein neues Konzept entworfen werden.

Kommt vorbei, bringt euch ein, zeigt euch solidarisch!