Am Montag den 30.5. wurde der Wagenplatz Schlagloch auf dem ehemaligen Kleingartengelände Prüner Schlag - heute Möbelkraft Baugelände – durch eine Gerichtsvollzieherin in Begleitung von etwa 50 PolizistInnen zwangsgeräumt. Die BesetzerInnen wollten mit der Besetzung u.a. auf eine „fehlgeschlagene Stadtpolitik, die sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen, wie z.B. nach bezahlbarem Wohnraum, richtet“ aufmerksam machen. Hintergrund ist der Konflikt um den Bau eines Möbel Kraft Möbelhauses auf dem Kleingartengelände.
Die BesetzerInnen verhandelten sowohl mit Möbel Kraft als auch der Stadt um einen etwaigen Verbleib auf der Fläche als auch um eine potentielle neue Fläche im Eigentum der Stadt. Die Stadt berief sich allerdings auf das Argument, dass Verhandlungen nur ohne „Rechtsbruch“ erfolgten und zudem das besetzte Gelände Eigentum von Möbel Kraft sei. Möbel Kraft wiederum stellte nach etwa zwei Wochen Anzeige gegen die BesetzerInnen.
Etwa vier Wochen nach der Besetzung erfolgte nun die Zwangsräumung, bei der die BewohnerInnen eigenständig und mit Hilfe vieler UnterstützerInnen ihre Wagen vom Platz fuhren. Am Nachmittag mobilisierte die Wagengruppe Schlagloch etwa 150 Menschen zu einer Demo in der Kieler Innenstadt, die sich für einen neuen Wagenplatz in Kiel aussprach. Nun gilt es, gemeinsam einen neuen Platz für die Gruppe zu finden und den Kampf für ökologisches, solidarisches und gemeinschaftliches Wohnen mit einer politischen Haltung gegen unsoziale Stadtpolitik zu verknüpfen.
Eine ausführliche Stellungnahme der Wagengruppe zur Räumung gibt es hier:
http://schlagloch.blogsport.eu/2017/05/29/wagengruppe-schlagloch-raeumung-sponti-heute-17-uhr/
Solidaritätserklärung Wohngenossenschaft Dampfziegelei eG mit Wagengruppe Schlagloch:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/213907
Presse zur Räumung:
https://www.shz.de/regionales/kiel/pruener-schlag-in-kiel-wurde-geraeumt-id16931726.html
Presse zur Besetzung:
