Etwa 150 Menschen zogen am Samstagnachmittag vom Connewitzer Kreuz zum Neuen Rathaus um gegen den Kirchentag in Leipzig zu demonstrieren. Insbesondere am Antisemitismus Martin Luthers übten die Teilnehmer scharfe Kritik.
Leipzig. Kirchenkritiker haben in Leipzig eine Plattform: Die Partei „Die PARTEI“ ist am Samstag vom Connewitzer Kreuz die Karl-Liebknecht-Straße entlang in Richtung Neues Rathaus gezogen. Das Motto der Veranstaltung: „Wer Juden hasst, hat Luther verstanden“ ist ein Hinweis darauf, dass Reformator Martin Luther Antisemit war, und in seinen Schriften alles andere als liberal. Etwa 150 Menschen zogen 13 Uhr in Connewitz los. Durch den Demo-Zug staute sich der Verkehr auf der Karli zeitweise. Gegen 14.30 Uhr war die Veranstaltung mit einer Abschlusskundgebung vor dem Neuen Rathaus beendet.
Auf der Demonstration wurde des Weiteren dafür geworben, den Martin-Luther-Ring südlich der Innenstadt in Martin-Sonneborn-Ring umzubenennen. Der frühere Rathaus-Ring wurde im November 1933 anlässlich des 450. Geburtstags des Reformators in Martin-Luther-Ring umbenannt. Martin Sonneborn ist Mitglied des Europaparlaments und Chef der Partei „Die PARTEI“. Als damaliger Chefredakteur des Satire-Magazins Titanic nimmt er für sich in Anspruch, die WM 2006 nach Deutschland geholt zu haben.