NSU-Helfer in Zwickau angeklagt

Erstveröffentlicht: 
22.05.2017

André E. soll jungen Mann zu Boden geprügelt haben

 

Zwickau. Einer der mutmaßlichen Helfer der rechten Terror-Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) muss sich heute an seinem Wohnort Zwickau wegen ihm vorgeworfener Körperverletzung und Morddrohung vor Gericht verantworten. Gegen den 37-jährigen André E. wird bereits seit vier Jahren am Oberlandesgericht München verhandelt. Dort steht er wegen Terrorismus-Unterstützung zusammen mit dem mutmaßlichen NSU-Mitglied Beate Zschäpe und drei weiteren mutmaßlichen Helfern unter Anklage.

 

Im heutigen Verfahren am Amtsgericht Zwickau geht es um einen Angriff auf einen damals 18-jährigen Jungen, der mit einem der minderjährigen Söhne André E.'s in Streit geraten sein soll. Unter dem Vorwand einer Aussprache soll André E. den Jungen zu einem Parkhaus bestellt und dort angegriffen haben.

 

Die Staatsanwaltschaft Zwickau legt André E. zur Last, sein Opfer zu Boden geschlagen und dort weiter auf den Jungen eingetreten zu haben. Außerdem habe er diesem gedroht, ihn umzubringen, falls er noch eine Auseinandersetzung mit seinem Sohn habe. Das Opfer musste laut Mitteilung des Gerichts in der Notfallambulanz behandelt werden. Zu dem überregional Beachtung findenden Prozess kommt es jetzt, weil André E. gegen einen zunächst erlassenen Strafbefehl Einspruch einlegte.