Die wegen ihrer Mitwirkung an einem rechtsextremen Aufmarsch suspendierte Grundschullehrerin aus Vellahn (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sucht die Nähe zur verfassungsfeindlichen NPD. Sie hat in dem juristischen Streit mit dem Bildungsministerium in Schwerin den Anwalt Peter Richter beauftragt. Der ist gleichzeitig stellvertretender Landesvorsitzender der NPD im Saarland und gilt als Chefjurist der Partei.
Von Stefan Ludmann, NDR 1 Radio MV
Anwalt verlangt Rücknahme der Suspendierung
Der NPD-Politiker hat die rechtsextreme Partei beim Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vertreten. Richter gilt als exzellenter Jurist. Vor dem Arbeitsgericht Schwerin verlangt er die Rücknahme der Suspendierung seiner Mandantin. Auch das Bildungsministerium vertraut auf Spitzenleute. In dem Streit hat es den Kieler Verwaltungsrechtler Ewer beauftragt. Ewer soll sicherstellen, dass die teilzeitbeschäftigte Frau aus dem Schuldienst entlassen wird.
Kündigung gefordert
Die Lehrerin gilt wegen ihrer Rede während eines Aufmarsches von Rechtsextremen Anfang des Monats in Boizenburg als unhaltbar. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg, forderte ihre Kündigung. Die Frau stehe offenbar nicht auf dem Boden des Grundgesetzes und dessen Werten. Auch im Kollegium soll es frühzeitig Hinweise auf rechtsextreme Tendenzen gegeben haben. So habe die Lehrerin in der Vergangenheit an mehreren Aufzügen der fremdenfeindlichen und NPD-gesteuerten MVgida teilgenommen. Die Frau hat offenbar auch auf Schüler politisch Einfluss nehmen wollen - und dafür bereits eine Abmahnung erhalten.