Robert D. Meyer über die wachsende Zusammenarbeit von Pegida und AfD
Pegida steht vor einem Problem: Seit Monaten pilgern zu den rassistischen Aufmärschen immer weniger Menschen. Zuletzt lockte die völkisch-nationalistische Bewegung selten mehr als 2500 Teilnehmer an. Damit beweist der harte Kern der sächsischen Fremdenfeinde aus Elbflorenz zwar seit zweieinhalb Jahren Durchhaltevermögen, tritt bei seinen angeblich patriotischen Zielen zur Rettung des Abendlandes jedoch auf der Stelle.
Und so dachte sich Lutz Bachmann: Suche ich doch die enge Zusammenarbeit mit einer Gruppierung, die Pegida ideologisch ohnehin nahesteht und die ebenfalls mit einer nachlassenden medialen Aufmerksamkeit kämpft. Dass die AfD sich bisher zierte, war nur Fassade. Einige ihrer völkischen Vertreter waren schon früher als Gastredner in Dresden aufgetreten, was die Parteispitze aber nicht gerne sah. Deshalb gab es zeitweise auch ein Verbot solcher Kooperationen. Formal waren die Kundgebungen der zwei Gruppierungen auch jetzt getrennt, praktisch wird aber ein Votum des letzten sächsischen Parteitags umgesetzt, der die Schranken zwischen AfD und rassistischer Straßenbewegung restlos einreißen will. Damit wäre Pegida endgültig der Straßenarm der Rechtsaußenpartei.
Frauke Petry passt das nicht. Sie ist aus Imagegründen gegen die Zusammenarbeit. Doch darauf nimmt schon längst niemand mehr Rücksicht.