In seiner Kunstfigur Günther Zieschong hat der Kabarettist Uwe Steimle am Montag für einen Menschenauflauf auf dem Neumarkt gesorgt. Er stellte dort für zwei Stunden einen aus Sperrholz gesägten und von einem Halbmond bekrönten Fernsehturm „als höchstes Minarett“ auf dem Schauplatz politischer Konflikte und Ort der Kunst auf.
Dresden. In seiner Kunstfigur Günther Zieschong hat der Kabarettist Uwe Steimle am Montag für einen Menschenauflauf auf dem Neumarkt an der Dresdner Frauenkirche gesorgt. Er stellte dort für zwei Stunden einen aus Sperrholz gesägten und von einem Halbmond bekrönten Fernsehturm „als höchstes Minarett“ auf dem Schauplatz politischer Konflikte und Ort der Kunst auf.
Sein Werk „Rischdsche Gunsd“ soll zur lockeren Auseinandersetzung beitragen und „Brücken bauen zwischen den sich nicht verstehenden Lagern“. In strömendem Regen umringten mehrere hundert Menschen Steimle und seinen Beitrag zum Tag der Befreiung (8. Mai) - unter dem Motto „Wir haben verstanden. Dresden ist Groß.“
Der Neumarkt wird auch von der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung für Kundgebungen genutzt. Seit zwei Wochen ist dort die Skulptur „Denkmal für den permanenten Neuanfang“ von Hamburger Künstlern Gegenstand der Diskussion. Nach dem Willen der Stadt soll es anregen, Geschichte zu hinterfragen. Zuvor hatte das zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens 1945 aufgestellte „Monument“ von Manaf Halbouni gegen Krieg und Terror, bestehend aus drei alten Bussen, zu einer heftigen Kontroverse in der Stadt geführt.