Mehr Wohnungen statt Hotelzimmer

Erstveröffentlicht: 
05.05.2017

Mitmach-Demo zieht am Samstag unter dem Motto „Recht auf Stadt“ durch Aachen

 

Aachen. Es ist ein großes Sammelsurium an Ideen und Forderungen – die einen für, die anderen gegen etwas: zum Beispiel für mehr Grün in der Stadt oder für mehr bezahlbaren Wohnraum in Aachen. Genauso aber auch gegen Mieterhöhungen und gegen Rassismus. Mit all diesen – und noch vielen weiteren Zielen – zieht die Initiative „Recht auf Stadt“ am morgigen Samstag, 6. Mai, in Form einer Demonstration durch die Aachener Innenstadt.

 

Um 14 Uhr startet die Mitmachaktion bei stimmungsvoller Musik am Hauptbahnhof. Von da aus wandert die Protestgruppe über den Frankenberger Park, am Kaiserplatz und Elisenbrunnen vorbei bis hin zum Theaterplatz und zurück zum Bahnhof. Immer wieder wird dabei gestoppt, um Redebeiträge von Betroffenen zu hören.

 

„Wir wollen Druck auf die Politik machen und Umsetzungen vorantreiben“, meint Mitorganisator Christian Walter. Dazu hat sich die Initiative Alternativen für Pläne der Stadtplanung überlegt. Die Intention: Jedem das Recht auf Stadt geben, auch wenn es ein steiniger Weg ist mit vielen Hindernissen.

 

300 Teilnehmer erwartet

 

„Wir haben beobachtet, dass es auf dem Wohnungsmarkt Verschärfungen gibt“, erzählt Mitorganisatorin Caro Rosenbaum. Gemeint seien damit Diskriminierungs- und Verdrängungsprozesse – sei es durch Sanierungen und dadurch steigende Mieten im Frankenberger Viertel oder abgerissener Wohnraum durch den Bau des Aquis Plaza. „Wer Geld hat, kann wohnen, wo er will. Wer aber kein Geld hat, muss wohnen, wo er kann“, fassen sie zusammen.

 

Besonders betroffen vom mangelnden Aachener Wohnraum seien die Studierenden, so Rosenbaum. Die Kritik der Kampagne richtet sich vor allem auch gegen das Bauprojekt am Theaterplatz. „Das hätte sich die Stadt nehmen können“, meint Christian Walter. Dann hätte es mehr Wohnungen statt Hotelzimmer geben können, sagt er.

 

Eine weitere Mangelware seien Begegnungsstätten sowie Grünräume. „Grüne Oasen“ nennt Walter diese Orte, die einerseits der Erholung, andererseits aber auch einer Verbesserung der Luftqualität dienen sollen.

 

Es ist also eine Reihe von langfristigen Zielen, auf die die Mitmachkampagne aufmerksam machen will. Weitaus kurzfristiger gedacht ist das Ziel für Samstag: Die Organisatoren erhoffen sich bei der Demo nämlich rund 300 Unterstützer. (jot)