Chef-Ausbilder des Heeres - Leipziger General Spindler erfuhr seine Absetzung aus den Medien

Erstveröffentlicht: 
28.04.2017

Gefeuert: Der Leipziger Generalmajor Walter Spindler las zuerst im Internet, dass er seinen Posten räumen muss. „Ich bin entsetzt, wie er abgefertigt wurde“, so der ehemalige Brigadegeneral Harald Fugger.

 

Leipzig. Nach der Absetzung von Generalmajor Walter Spindler wird Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für die Art und Weise der Personalentscheidung scharf kritisiert. „Ich bin entsetzt, wie Generalmajor Spindler abgefertigt wurde. So geht man mit keinem Menschen um. Da wurde publikumswirksam ein Zwei-Sterne-General an den Pranger gestellt. Er ist einer der geradlinigsten und integersten Offiziere, die ich kenne“, sagte der frühere Brigadegeneral und Vizedivisionskommandeur in Leipzig, Harald Fugger. Mit dieser Absetzung habe von der Leyen offenbar von Problemen in der Armee ablenken wollen, etwa bei der materiellen Beschaffung und der Personalfindung, so Fugger gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Sonnabendausgabe).

 

Spindler war am Mittwoch als Kommandeur des Ausbildungskommandos des Heeres in Leipzig wegen schleppender Ermittlungen nach Vorfällen in seinem Verantwortungsbereich gefeuert worden. Von seiner Absetzung hat Spindler nach LVZ-Informationen zuerst aus den Medien erfahren. Um 11.49 erschien bei Spiegel online, dass Ursula von der Leyen den Chef-Ausbilder des Heeres absetzt. Um 11.51 Uhr las Spindler es selbst. Und um 11.55 Uhr rief sein Vorgesetzter, der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer an, um ihm die Entscheidung der Ministerin mitzuteilen.

Anita Kecke