Der "Fall Arnsdorf" hat Behörden und Medien in Atem gehalten - und auch nachdem der Prozess gegen vier Männer eingestellt wurde, kehrt keine Ruhe ein. Jetzt wird gegen einen Dresdner ermittelt.
Dresden. Im "Fall Arnsdorf" konzentrieren sich die Ermittlungen auf einen 48 Jahre alten Mann aus Dresden. Bei ihm gab es am Mittwoch eine Wohnungsdurchsuchung, bei der Speichermedien beschlagnahmt wurden. Details wollte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Freitag nicht nennen. "Wir erhoffen uns von der Auswertung weitere Erkenntnisse", hieß es lediglich. Dem Mann werde vorgeworfen, "Bedrohungsschreiben gegen Staatsanwälte" verfasst zu haben. In einer Vernehmung habe er sich nicht dazu geäußert.
Der "Fall Arnsdorf" dreht sich inzwischen nicht mehr allein um jene vier Männer, die 2016 in dem gleichnamigen Ort im Landkreis Bautzen einen psychisch kranken Flüchtling nach einem Zwischenfall in einem Supermarkt an einen Baum gefesselt hatten. Das Verfahren gegen sie wegen Freiheitsberaubung war Ende April eingestellt worden. Erst danach kam heraus, dass der Staatsanwalt und auch ein Zeuge im Vorfeld bedroht worden waren. Dazu gibt es nun Ermittlungen.
Die Anklage hatte vor allem in rechten Kreisen und im Umfeld der islam- und fremdenfeindlichen Pegida für Empörung gesorgt. Am Prozesstag waren rund 100 Unterstützer der Angeklagten vor dem Gericht erschienen, um Sympathie für die Beschuldigten zu bekunden.