Trotz der oftmals in linken Kreisen vergessenen ländlichen Regionen, traten dieses Jahr zum ersten Mal mehrere Gruppen am 1. Mai in Waiblingen an, um dort eine antikapitalistische Stoßrichtung sichtbar zu machen. Für uns ist es wichtig, politische Inhalte auch abseits größerer Städte auf dem Land sichtbar und praktisch werden zu lassen. Den Start dieses Vorhabens können wir als gelungen bezeichnen.
Nachdem sich bei regnerischem Wetter knapp 200 Personen versammelt hatten, formierten wir uns dort zu einem eigenständigen Block mit ca. 40 Personen. Im Vorfeld wurde in einem Aufruf bereits eine grobe Struktur für den Aufbau einer antikapitalistischen Praxis publiziert. Zudem erschien eine Kleinzeitung, welche sich neben einer Darstellung der Klassengesellschaft, der Thematik Fluchtursachen, dem G20-Gipfel im Juli widmete.
Insgesamt legten wir in der Mobilisierung zum 1. Mai hier einen Schwerpunkt, da wir die beiden Kämpfe für miteinander verbunden verstehen. Der Tag der Lohnabhängigen steht für die Verteidigung der Rechte der unteren Bevölkerungsschicht. Der G20 ist ein Angriff auf eben jene Schichten. Gegen diese Klassenkampfführung von oben gilt es Widerstand zu organisieren und eine gemeinsame Basis, für eine progressive politische Wende zu schaffen. Hierbei halten wir den Gipfel in Hamburg für ein zentrales Event.
Dementsprechend mobilisierte auch unser Hochtranspi zum G20. Zudem schafften wir mit weinroten Bandanas auch einen gemeinsamen farblichen Akzent zu setzen. Neben einem Redebeitrag zum „gezielten Fertigmachen“ sozial Schwacher auf Höhe des Jobcenters, rundeten mehrere Sprinteinlagen und konstante Parolen den Aufritt ab. Das mittlerweile auch bei Demonstrationen beliebte Einheitsfrontlied fand sogar Anklang und Mitsinger*innen außerhalb des Blockes. Den Abschluss bildete die Kundgebung am Marktplatz, wobei sich der Großteil zur gemeinsamen Anreise zur Revolutionären Demo in Stuttgart sammelte.
Dort zog der Block mit einer kleinen Sponti zum Auftaktkundgebungsort und bildete dort einen Teil des aktionsorientierten Demobereiches.
Am Ende des Tages können wir zufrieden auf diesen zurückblicken. Im Rahmen eines kollektiven Prozesses auf Augenhöhe konnten verschiedene ländliche Gruppen der Demonstration in Waiblingen einen kämpferischeren Rahmen geben. Mit Flyern, Plakaten und einer Kleinzeitung wurde zudem eine gemeinsame Mobilisierung und auch theoretische Textarbeit geleistet.
Hieran gilt es für uns anzuknüpfen. Die Mobilisierung zum G20-Gipfel läuft gerade erst an und wird für uns die Chance sein weiter an einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive außerhalb des nahegelegenen Ballungszentrums zu arbeiten. Dementsprechend werden wir uns nicht zurücklehnen, sondern unseren Beitrag hierfür leisten.
Organize yourself! Gemeinsam als Klasse kämpfen!
Weitere Infos folgen…