Polizeieinsatz gegen illegale Bewohner in der Rigaer Straße

Erstveröffentlicht: 
04.05.2017

Die Hausverwaltung hatte die Polizei gerufen, weil sich dort zwei Menschen unerlaubt aufgehalten und sich geweigert haben zu gehen.

 

 Von Alexander Dinger

 

Im Nachbarhaus der umstrittenen Rigaer Straße 94 in Friedrichshain ist die Berliner Polizei gegen illegale Bewohner vorgegangen. Die Hausverwaltung der Nr. 93 hatte die Polizei gerufen, weil sich in einer Wohnung zwei Menschen unerlaubt aufgehalten und sich geweigert haben sollen zu gehen. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Demnach war die Wohnung kürzlich aufgebrochen und mit einem neuen Türschloss ausgestattet worden.

Als die Polizei am Donnerstagmorgen erschien, war die Wohnung allerdings leer. Die Polizei sicherte sie für die Hausverwaltung, die nun ihrerseits ein neues Schloss einbauen ließ. Über den Umfang des Einsatzes und die Zahl der beteiligten Polizisten wurde zunächst nichts mitgeteilt. In linken Internetforen war vor dem Polizeieinsatz gewarnt und zu Gegenreaktionen aufgerufen worden.


Plakate bringen Zivilbeamte der Polizei in Gefahr

Unterdessen waren in den vergangenen Tagen in Friedrichshain und Kreuzberg Plakate der linksextremistischen Szene aufgetaucht, die verdeckte Ermittler zeigen sollen. Zuletzt hing eines dieser Plakate an der Liegnitzer Straße am Görlitzer Park. Das Plakat zeigt zwölf Polizisten und Polizistinnen sowie Nummernschilder von Autos, die von den Beamten regelmäßig genutzt werden. Dazu der Hinweis: "Achtet auf diese Personen!".

Bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sorgen die Plakate für Entsetzen: "Es ist unfassbar, zu welchen kranken Mitteln einige Chaoten greifen, um unsere Kollegen zu diffamieren und sie zum Freiwild für Extremisten zu machen", sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro.


Man wisse, dass die linke Szene auch die Polizei beobachte

Wer die Bilder von Zivilbeamten veröffentliche, setze ihr Leben aufs Spiel und gefährde die innere Sicherheit, weil die Kollegen so nicht mehr als verdeckte Ermittler Kriminalität bekämpfen könnten. "Das Plakat zeigt einmal mehr, dass der Staatsschutz die linke Szene nicht ohne Grund beobachtet", so Jendro weiter.

Man wisse, dass die linke Szene auch die Polizei beobachte, heißt es auf Nachfrage bei der Polizei. "Wer so etwas veröffentlicht, glaubt, dass unsere Arbeit so erschwert wird. Dem ist aber nicht so", sagte eine Beamter der Berliner Morgenpost. mit dpa