Fall Franco A. - Rechtsextremistisches Netzwerk in der Bundeswehr

Erstveröffentlicht: 
02.05.2017

Im Umfeld des in Untersuchungshaft sitzenden Oberleutnants Franco A., dem Rechtsextremismus und Terrorverdacht vorgeworfen wird, hat das Verteidigungsministerium Hinweise auf ein rechtsextremistisches Netzwerk in der Truppe.

 

Hannover.
Nach Erkenntnissen des RedaktionsNetzwerks Deutschland, RND, geht das Ministerium derzeit von einer Gruppe von bis zu fünf Personen aus. Entsprechende Informationen sollen die Obleute des Verteidigungsausschusses im Bundestag vom Ministerium im Rahmen einer umfangreichen Informationssammlung erhalten. Gleichzeitig wurde für 20 Uhr an diesem Dienstag eine Obleute-Unterrichtung durch die Ministeriumsspitze einberufen. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat zudem eine für Mittwoch angesetzte gut zweitägige Reise in die USA mit Stationen in New York und Washington abgesagt, um die weitere Aufklärung im Fall des rechtsextremistisch gesinnten und terrorverdächtigten Oberleutnants Franco A. zu koordinieren.

 

Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland, RND, unter Berufung auf hochrangige Verteidigungspolitiker. Zudem erhielten die Verteidigungs-Obleute der Fraktionen im Bundestag weiteres Material über Verstöße von Vorgesetzten und Betreuern des Franco A., der bereits 2014 im Rahmen seiner ersten Masterarbeit mit rechtsextremistischen Gedankengut aufgefallen war. Das Fazit der Experten von Ursula von der Leyen: Der Militärische Abschirmdienst MAD hätte „zwingend“ über den Verdacht gegen Franco A. unterrichtet werden müssen. Außerdem seien die Untersuchungsexperten auf weitere Fakten, insbesondere auch anhand von Fotos, im Zusammenhang mit den bereits bekannten Missständen bei der Ausbildung gestoßen.

Von RND/Dieter Wonka