Liebe Freundinnen und Freunde, dies sind umfangreiche Anti-Atom-News heute, aber alles sehr aktuell und leider nicht immer erfreulich - aber wir lassen nicht locker.
1. 31 Jahre Tschernobyl
2. Exportstopp für Brennelemente ist machbar!
3. Petition für Brennelemente-Exportstopp
4. Ahaus: Einlagerung bald unbefristet?
5. Proteste bei RWE
6. 25. Juni: Auf zur Menschenkette Aachen-Tihange!
7. Save the date: Lingen-Demo am 9.9.
1. 31 Jahre Tschernobyl: Gestern jährte sich zum 31. Mal der Beginn der Reaktorkatatrophe von Tschernobyl. Während hierzulande das Thema eher selten noch eine Rolle in öffentlichen Diskussionen spielt, müssen sich in der Ukraine und Weißrussland noch immer Millionen von Menschen hautnah und tagtäglich mit den Folgen beschäftigen.
Zugang zu Medikamenten und unbelasteten Lebensmitteln sowie eine soziale Absicherung für Strahlenopfer und ehemalige Liquidatoren ist noch immer ein schwieriges Thema. Wenig hilfreich ist es da, dass die Bundesregierung erst letzten Herbst zusammen mit Großbritannien und den Niederlanden dafür gesorgt hat, dass der (Gronauer) Urananreicherer Urenco nun die maroden ukrainischen Altreaktoren mit angereichertem Uran "aus dem Westen" versorgen darf, anstatt massiv den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen. Übrigens: Es gab auch dieses Jahr wieder viele Aktionen zum Jahrestag, u. a. in Münster und Lingen.
2. Exportstopp für Brennelemente ist machbar! Das Bundesumweltministerium kann und muss die Exporte von Brennelementen in die Schrottreaktoren in Belgien und Frankreich unterbinden. Dazu legten heute auf einer Pressekonferenz in Berlin der IPPNW, der BBU sowie mehrere Anti-Atom-Initiativen aus Aachen, Bonn und dem Münsterland eine neue Stellungnahme der Juristin Dr. Cornelia Ziehm vor.
Unterstützt werden die Initiativen in ihren Forderungen auch von Prof. Renneberg, dem ehemaligen Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium. Damit wird es für Ministerin Hendricks immer schwerer ihr Nichtstun zu begründen - wann hört sie endlich auf, ihre schützende Hand über die Brennelementefertigung in Lingen und die Urananreicherung in Gronau zu halten?
Hier ein Ausschnitt aus dem Presseecho heute: http://www.aachener-zeitung.de/dossier/tihange/gutachten-bund-muss-keine-brennstaebe-an-belgische-akw-liefern-1.1611397 http://www1.wdr.de/nachrichten/rechtsgutachten-aerzte-ippnw-100.html http://www.taz.de/!5401765/
3. Petition gegen Brennelementexporte von Lingen nach Tihange Fast 80 000 Menschen haben bereits eine Online-Petition an Umweltministerin Hendricks unterzeichnet, mit der die Brennelementexporte von Lingen nach Tihange gestoppt werden sollen. Bitte beteiligt euch an der Aktion und verbreitet die Petition, damit die 100 000-Marke geknackt wird: https://weact.campact.de/petitions/exportstopp-fur-brennelemente-nach-tihange
4. Ahaus: Atommüll-Lagerung bald unbefristet? Und dann kam heute noch die Nachricht, dass die GNS im Zwischenlager Ahaus den mittel- und schwachaktiven Atommüll bald zeitlich unbefristet lagern möchte, weil sich das - von uns strikt abgelehnte - Endlagerprojekt Schacht Konrad weiter verzögert: http://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/atommuell-ahaus-100.html
Damit geht die GNS in Ahaus genau denselben Weg wie Urenco in Gronau: Zwischenlagerfristen sind einfach nur lästig (s. Jülich), also lieber zeitlich unbefristet. Doch das öffnet dann eben die Möglichkeit, aus den Atommülllagern in Ahaus und der kurz vor der Inbetriebnahme stehenden Uranmüll-Lagerhalle in Gronau de facto ein oberirdisches Endlager zu machen.
Die Nachricht heute macht erneut klar: Die Atommüllentsorgung in Deutschland ist gescheitert - und trotzdem wird weiterproduziert!
5. Proteste bei RWE Proteste gegen die Atom- und Kohlepolitik bei RWE- und EON-Hauptversammlungen haben inzwischen eine kleine Tradition. So konnte u. a. der Neubau einiger AKW in Bulgarien und anderswo verhindert werden. Heute war wieder RWE dran und es gab draußen und drinnen viel Gegenwind für die Betonmanager, die weiter auf Kohle und Atom setzen.
Am RWE-Turm wurden jedoch mehrere AktivistInnen in Gewahrsam genommen. Dazu folgende Berichte: https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/proteste-zur-rwe-jahreshauptversammlung-rwe-braunkohletagebau-sofort-stoppen http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/proteste-bei-rwe-aktionaerstreffen-in-essen-104.html
6. 25. Juni: Auf zur Menschenkette! Wir rufen gemeinsam mit vielen anderen Gruppen und Verbänden zur Teilnahme an der internationalen Menschenkette von Aachen über Maastricht und Lüttich nach Tihange auf: http://www.stop-tihange.org/de/ Noch sind es zwei Monate bis zum Tag X, doch es ist wichtig, dass bereits jetzt in möglichst vielen Orten Busse gechartert werden, Kontakt mit dem Orga-Büro in Aachen aufgenommen wird, Werbung geordert und verteilt wird, lokale Bündnisse geschmiedet werden, etc. pp. - die Menschenkette durch drei Länder knüpft sich nicht von alleine, sondern lebt davon, dass wir alle mitmachen.
Setzen wir gemeinsam am 25. Juni ein unübersehbares Zeichen für einen internationalen Atomausstieg und für das sofortige Ende der Exporte von Brennelementen und angereichertem Uran aus Deutschland - Atomausstieg bleibt Handarbeit!
7. Save the date: Lingen-Demo am 9.9. Und last but not least gibt es schon jetzt einen sehr wichtigen Anti-Atom-Termin für September: Am 9. 9. werden wir zwei Wochen vor der Bundestagswahl am mittlerweile heftig umstrittenen Atomstandort Lingen mit einer überregionalen und grenzüberschreitenden Demo erneut für den sofortigen Atomausstieg, die umgehende Stilllegung der verbliebenen AKW (u. a. Lingen II) und ein Ende von Brennelementfertigung und Urananreicherung auf die Straße gehen.
Lingen als "letzte Bastion der Atomindustrie" (taz) ist genau der richtige Ort, um vor der Bundestagswahl öffentlich das Ende der Atomenergie zu forcieren! Bitte merkt euch das Datum vor!
Atomfeindliche Grüße Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster (www.sofa-ms.de, www.urantransport.de)