Linksextreme bekennen sich zu Brandanschlägen in Berlin

Foto: Polizei Berlin
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Erstveröffentlicht: 
03.03.2017

Sie zündeten die Autos einer Sicherheitsfirma an, um auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam zu machen. Und kündigten weitere Taten an.

 

Es brannten mal wieder Autos in Berlin. Am vergangenen Dienstag traf es sechs Autos der Sicherheitsfirma Securitas, die vor dem Tempodrom standen. Seit letzter Nacht ist klar: Der Anschlag war politisch motiviert. Freitag früh um kurz nach Mitternacht veröffentlichte die "Verschwörung rachsüchtiger Brandstifter_innen" eine Selbstbezichtigung bei linksunten.indymedia. Sie wollten nicht herumjammern, sondern die Brücken der Gesellschaft zerstören und die werden in diesem Fall von Securitas zusammengehalten, so die Verfasser.

 

Als Motiv führen die Täter die Situation der Flüchtlinge in der Berliner Gerhart-Hauptmann-Schule an. Dort kümmert sich die Sicherheitsfirma um den Wachschutz. "Securitas bewacht in Berlin seit zwei Jahren den Zugang zur besetzten Schule in der Ohlauer Straße in Kreuzberg und zwingt damit die wenigen dort verbliebenen Geflüchteten zu einem Knast-ähnlichen Leben", so ein Auszug aus dem Schreiben.

 

"Ja, es gab einen Anschlag mit einem Sachschaden von 80.000 bis 100.000 Euro", so Bernd Weiler von Securitas. Weiter möchte die Sicherheitsfirma keine Stellung zu den Vorfällen beziehen.

 

Allerdings hatten sich die Flüchtlinge in der leerstehenden Schule einst für einen Schutz durch den Sicherheitsdienst ausgesprochen. Anschläge von Rechtsextremisten gibt es genauso wie Konflikte unter den Bewohnern, die aus unterschiedlichsten Regionen kommen. Außerdem ist Securitas auch für eine schnelle Evakuierung bei Brandstiftung verantwortlich. Erst im Januar hatte es ein Feuer im Schulgebäude gegeben.

 

In diesem Jahr gab es in der Hauptstadt bereits acht politisch motivierte Brandanschläge auf Autos. Insgesamt wurden dabei 15 Fahrzeuge angezündet, in drei Fällen gab es Bekennerschreiben. "Wir stationieren weiterhin uniformierte Streifen und Zivilpolizisten in den betroffenen Bereichen. Ein Auto anzuzünden, geht jedoch schnell und unbemerkt und bis die Flammen richtig hochschlagen, ist der Täter schon vier Blocks entfernt. Brandstifter eines Fahrzeugs auf frischer Tat zu ertappen, ist sehr schwierig", so Winfried Wenzel von der Polizei Berlin zu VICE.

 

Die "Verschwörung rachsüchtiger Brandstifter_innen" hat in ihrem Schreiben bereits weitere Aktionen angekündigt. Beim G20-Gipfel im Juli in Hamburg stattfindet, wollen sie "nachhaltig unkontrollierbare Zustände ohne politische Forderungen" hervorrufen.