Revolutionäre Perspektive Kiezkampf: unsere Projekte im Spannungsfeld zwischen Anpassung und Isolation
In den letzten Jahren stachen die Friedel54 und die Rigaer Straße als politische Projekte hervor, die im Kampf gegen Gentrifizierung und für selbstbestimmte Räume klassische autonome Konzepte anwandten. Dabei gelang es teilweise, über die subkulturell geprägte Szene hinaus mit radikalen Inhalten zu mobilisieren. Andererseits wurden die eigenen Strategien und Inhalte auch oft am Anspruch der solidarischen Nachbarschaft ausgerichtet.
Da das letzte Jahr von einer permanenten Praxis geprägt war und wir zeitweise keine Gelegenheit zum innehalten hatten, wurden grundsätzliche Fragen im größeren Rahmen wenig diskutiert. Entlang der Hauptfrage von unserem Verhältnis zur Gesellschaft – Anpassung oder Isolation – wollen wir gemeinsam mit euch unser Profil schärfen. Dabei entstehen weitere Fragen:
- Was ist eine solidarische Nachbarschaft und wie können wir uns als Kiezpojekte daran beteiligen?
- Welches Potential sehen wir in Projekten wie der Kadterschmiede oder dem Kiezladen F54 im Kampf gegen die Gentrifizierung? Können derartige Projekte vielleicht auch einen negativen Effekt haben?
- Solidarische Nachbarschaft, rebellischer Kiez, revolutionäre Zelle?
- Wie sehen wir uns im Kontext eines weltweiten, revolutionären Kampfes? Wird das vernachlässigt?
- Können wir von anderen Stadtteilkämpfen wie in Exarchia in Athen lernen?
Wir würden uns freuen, wenn ihr zahlreich kommt und euch an der Diskussion beteiligt. Einleiten werden wir die Veranstaltung mit kurzen Selbstdarstellungen der Friedel54 und des Rigaer Straßenplenums. Wenn ihr als Projekt eine eigene Position habt, könnt ihr diese anschließend vorstellen. Danach soll in großer Runde diskutiert werden.
Die DIskussion wird am Freitag, den 24.02.2017 um 18.30 Uhr in der Brauni (Braunschweiger Straße 53/55, Neukölln) stattfinden.