Franconia und Teutonia: In der Wiehre wurden zwei Studentenverbindungshäuser beschmiert

Franconia und Teutonia: In der Wiehre wurden zwei Studentenverbindungshäuser beschmiert
Erstveröffentlicht: 
13.02.2017

Unbekannte haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Stadtteil Wiehre die Häuser der Studentenverbindungen Franconia und Teutonia beschmiert. Die Polizei hat keine Hinweise auf die Täter.

 

Von Frank Zimmermann

 

 Für die Burschenschaft Franconia in der Maria-Theresia-Straße 13 ist der Fall klar: Die Graffiti "FCK NZS", "Hate Racisms" und "Make Love not war" in Schwarz und Pink auf Gehweg und an der Mauer im Eingangsbereich der Villa deuteten auf Täter aus der linksextremen Szene hin, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag. Auch das gegenüber liegende Haus der Burschenschaft Teutonia in der Maria-Theresia-Straße 12 wurde laut Franconia mit Parolen wie "Held" und "Nazis" beschmiert. Die Polizei hat dies bestätigt.

Die Ermittler haben keine Hinweise auf einen Tatverdächtigen. Es gebe in diesem Fall auch keine Tags, wie die individuellen Kürzel von Sprayern genannt werden. Die Burschenschaft Franconia ist hingegen optimistisch, den oder die Täter zu finden, da das Grundstück videoüberwacht sei. Zudem sei das Kennzeichen eines auffälligen Fahrzeugs notiert worden. Die Franconia hat Anzeige erstattet. Den Schaden schätzt sie auf mehrere hundert Euro. Den Vorwurf, rechtsextrem zu sein, weist sie entschieden zurück, man setze sich für eine demokratische, rechtsstaatliche Gesellschaft ein, sagt der Vorsitzende der Alten Herren, Martin Kersten. Ironischerweise habe sich während der Zeit des Nationalsozialismus just in ihrem Haus die Widerstandsgruppe "Freiburger Kreis" um die Universitätsprofessoren Constantin von Dietze, Walter Eucken, Adolf Lampe und Gerhard Ritter getroffen, heißt es in der Franconia-Mitteilung. An dem Gebäude erinnert eine Gedenktafel an die NS-Gegner.

Die Teutonia, die älteste und größte Burschenschaft Freiburgs, ist 2013 aus dem hoch umstrittenen Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) ausgetreten, nachdem ein rechtsextremer Flügel in der DB die Oberhand gewonnen hatte.