Der Pegida-Mitbegründer und Meißner Ex-Stadtrat sieht in der Partei nicht mehr seine politische Heimat.
Meißen. Der ehemalige Meißner CDU-Stadtrat Thomas Tallacker verlässt die Partei. „Die CDU ist nicht mehr meine politische Heimat, weil sie nicht mehr für meine Heimat ist“, teilte er in einer E-Mail an die CDU-Kreisgeschäftsstelle und an den CDU-Stadtverband mit.
Bei der CDU habe es in den vergangenen Jahren eine Wandlung gegeben, die er als eine „Wandlung von der Leitkultur zur Leidkultur“ nennt. Die CDU habe nicht die Kraft, sich gegen „einen Bundesvorstand und die Kanzlerin zur Wehr zu setzen, die unser Grundgesetz gegen angebliche humanistische Verpflichtungen außer Kraft setzt“. Dieses Land verkomme nach Ansichts Tallackers. Die Bilder bewaffneter Soldaten an der Geburtskirche in Bethlehem unterscheiden sich nur noch marginal von denen des Dresdner Weihnachtsmarktes. Tallacker: „Bevor das C im Namen der Partei vollständig das Symbol für den Halbmond darstellt, will ich die Partei verlassen.“
Tallacker erhielt vor einem Jahr nach einem Ausschlussverfahren aus der CDU eine Rüge. Der Raumausstatter durfte aber in der Partei bleiben. Grund für die Disziplinarmaßnahme waren rassistische Aussagen von ihm auf Facebook. Der Pegida-Mitgründer hatte dort hauptsächlich im Jahr 2013 über „halb verhungerte Ramadan-Türken“ geschrieben und Flüchtlinge als „ungebildetes Pack“ bezeichnet. In Folge von SZ-Berichten legte er sein Stadtratsmandat nieder und trat aus dem Vorstand des Meißner CDU-Stadtverbandes aus.