Rechtsoffene Kneipe Rock'n Schröders in Neukölln - Boykott-Aufruf!

Berserker Berlin

Am 2. September 2016 wurde in der Silbersteinstraße 63 die Kneipe „Rock' n Schröders“ eröffnet. Inhaber ist Stefan Schröder, gleichzeitig Sänger der Deutschrock-Band Berserker Berlin, die dem Spektrum rechtsoffen/Grauzone zugehört.


Im Rock'n Schröders wird Merchandise für Bands aus dem rechtsoffenen Spektrum verkauft, z.B. für die Band Frei.Wild. Auch Tickets für das größte rechtsoffene Deutschrock-Festival GOND werden verkauft. (berlin-schroeders.de)


Die Band Berserker Berlin sticht in zahlreichen ihrer Songs mit gewaltverherrlichenden Texten hervor, beispielsweise rufen sie in ihrem Song „Das Schwein“ zur „Lynchjustiz an Kinderschändern“ auf. In ihrem Song „Der Führer der mich führt“ wird die deutsche Nazi-Diktatur verharmlost:


Uns're Geschichte zu verleugnen hat keinen Sinn, die Wurzeln Goethes und noch mehr sind tief in uns drin. Die Geschichte uns'res Volkes wollt ihr uns nehm', wegen ei'm verrückten Mann für den ihr euch selber schämt.“ (Aus: Berserker Berlin – „Der Führer der mich führt“)

 

Auch gibt es von Berserker Berlin ein Loblied („Onkelz“) auf die Band Böhse Onkelz, die als Nazi-Band erfolgreich wurde und später dazu wechselte, sich als unpolitisch darzustellen, sich jedoch nie von ihrer rechten Vergangenheit distanziert hat.


Auch der Sänger der Band Frei.Wild, Philipp Burger, hat eine Neonazi-Vergangenheit und bekennt sich zu dieser. In einem Interview erklärt er, dass auch Neo-Nazis bei seinen Konzerten im Publikum willkommen seien: „solange sich die Leute benehmen“. Denn: „nur weil einer was anderes denkt“, dürfe niemand ausgegrenzt werden. (Mehr Infos zum Thema rechtsoffen/Grauzone auf der Rückseite.)


Schröder's Rock bietet einer rassistischen, rechtsoffenen und rechten Szene einen Raum. Wenn es auf Schröders' Website heißt: „Wir lieben sämtliche Kulturen und Subkulturen“, dann ist das nicht mehr als eine verlogene Marketing-Strategie, um sich im vielfältigen Neukölln zu etablieren.


Wir rufen alle Menschen dazu auf, die Kneipe zu boykottieren und darüber hinaus aktiv gegen den Laden zu werden!


Kneipen, die von Rechten, Rechtsoffenen und Rassist_innen betrieben werden, auch wenn sie noch so oft behaupten, dass sie unpolitisch wären, haben in Neukölln nichts zu suchen!

 

Für einen solidarischen Kiez, in dem alle Menschen willkommen sind, egal welche Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht und sexuelle Orientierung sie haben!

 

Was bedeutet Rechtsoffen/Grauzone?

 

Mit Grauzone wird eine Musikszene beschrieben, in der sich von extremen Rechten, über gemäßigte Rechte und rechtsoffene Fans bis hin zu Fans, die sich als nicht rechts oder unpolitisch bezeichnen, alle versammeln.


Die Inhalte der Musik sind von Ideologien der Ungleichheit geprägt, dass heißt, es geht in den Songs gegen Frauen, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung, gegen Menschen anderer Herkunft und Religion, gegen Muslim_innen, Juden_Jüdinnen und gegen alle, die nicht in das Konstrukt eines vermeintlichen völkischen „Wir“ hineinpassen. Es werden immer wieder Gegensätze von „Wir und die Anderen“ aufgemacht. Die Texte sind häufig gewaltverherrlichend und bedienen sich eines militärischen Vokabulars.


Dabei ist es eine oft erfolgreich betriebene Marketing-Strategie der Bands, sich als unpolitisch zu verkaufen.

 

Um die völkische Ideologie anhand der sehr erfolgreichen südtiroler Band Frei.Wild zu veranschaulichen, hier ein Ausschnitt aus ihrem Song „Wahre Werte“ auf dem Album „Gegengift“ von 2010.


Hier heißt es: „(...) wo soll das alles hinführen, wie weit mit uns gehen; selbst ein Baum ohne Wurzeln kann nicht bestehen (…); Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat (…); ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk“


Aus diesen Zeilen spricht ein zutiefst reaktionärer Volksbegriff, nach dem eine Person eine Heimat und Volkszugehörigkeit nur an dem Ort finden kann, an den sie mit „Wurzeln“, „Erbe“, „Tradition“ und Sprache gebunden ist. Das ist eine Blut- und Boden Ideologie, die große Teile der Gesellschaft, die einen Migrationshintergrund haben, implizit ausschließt.


In ihrem Song „Land der Vollidioten“ gehen sie auf die politische Debatte zum Kopftuch und zu religiösen Symbolen an Schulen ein und befeuern den anti-muslimischen Rassismus. „Kreuze werden aus Schulen entfernt, aus Respekt vor den andersgläubigen Kindern.“, jammert der Sänger Philip Burger in dem Song.

 

Mit diesen Einstellungen hat es die Band Frei.Wild 2010 sogar auf Platz 2 der deutschen Charts gebracht. Das macht sie umso problematischer.

 

Weitere Bands, die in das Spektrum Grauzone eingeordnet werden können sind Gerbenok, die beispielsweise gegen „Schwule“ und „Asylant_innen“ hetzen („Die neuen Hippis“, 2006), die rechte Punk-Band OHL, die gegen Muslim_innen texten („Die Invasion“, 2006), Martens Army, die „Todesstrafe für Kinderschänder“ fordern („Zieht sie hoch“, 2010).

Im Bereich Hiphop verbreiten Rapper wie Bushido, der extrem homophobe Textzeilen hat oder der Rapper Fler, der mit frauenfeindlichen Texten hervorsticht, Ideologien der Ungleichheit und können deshalb dem Spektrum Grauzone zugeordnet werden.

 

Weitere Beispiele und Infos zum Thema Grauzone befinden sich auf der Seite der Agentur für Soziale Perspektiven: https://aspberlin.de/projekte/grauzonen.html

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Wolf-Rüdiger Mühlmann betreibt mit "Sure Shot Worx" ferner eine Promo-Agentur, die Bands wie Frei.Wild unter Vertrag hatte/hat. Darauf wießen Genossen bereits vor Jahren hin: http://laermstoerung.blogsport.de, Zitat: "Nur ein Beleg dafür ist die Übernahme der Promotiontätigkeiten durch Sure Shot Worx, geleitet vom RockHard-Mitarbeiter Wolf-Rüdiger Mühlmann, der sich im Rock Hard gerne als „Antifaschist“ geriert und gegen NSBM Stellung bezieht, mit dem Promoten von nationalistisch-rassistischen Bands wie eben Frei.Wild oder Winterfylleth aber keine Probleme hat."

 

Hier ein Teil der Werbemaßnahmen für Frei.Wild: http://www.plastic-bomb.eu/index.php/171-uncategorised/734-statement-von...

 

Der Chefredakteur des "Deaf Forever" Wolf-Rüdiger Mühlmann stellt sich gerne als "Anti"-Faschist dar, bietet aber Bands wie Inquisition mit seinem Blatt eine Plattform (Screenshot hier: http://oi63.tinypic.com/2u5qn1g.jpg) - das neue Album hat eine 9/10 bekommen. Die Problematik bezüglich Inquisition wurde hier bereits ausführlich dargestellt, auch BURZUM werden im Heft regelmäßig gefeiert.

 

Bei einigen der promoteten Bands kann einem wirklich schwindelig werden: http://www.sureshotworx.de/index.php?pg=287

Der Verlag hat folgende Anschrift:
In Dubio Pro Metal Verlags- und Handelsgesellschaft mbH
Bremer Straße 19 A
44135 Dortmund

Die Promo-Agentur:
Sure Shot Worx / Edition Wolffackel
Hagoltweg 3
21217 Seevetal-Over

danke für die infos! aber eine anmerkung:

 

''Auch gibt es von Berserker Berlin ein Loblied („Onkelz“) auf die Band Böhse Onkelz, die als Nazi-Band erfolgreich wurde und später dazu wechselte, sich als unpolitisch darzustellen, sich jedoch nie von ihrer rechten Vergangenheit distanziert hat.''

 

ich glaube, das stimmt so nicht. die haben sich des öfteren von rechts distanziert.

Worin besteht denn die Veranlassung die Band Inquisition als rechts bzw. rechtsoffen oder ähnliches zu titulieren? Weil es BM ist ? Weil BM gegen Religion ist? Oder gegen die Menschheit oder für "Satan"? 

 

Ich lese die DF jede Ausgabe und von einem "Abfeiern" von Burzum kann keine Rede sein. Die Band Burzum ist doch schon lange nur noch ein Schatten seiner selbst. Und Varg Vikernes nur noch eine Witzfigur die sie sich im neuen kruden Ideen und Gedankenkonstrukten verennt. Die DF geht mit dem Thema NSBM ziemlich kritisch um, allerdings schwingt sie nicht den Bannhammer und verdächtigt nicht ohne Grund. Wenn man BM natürlich im Grunde schon nicht mag, ist es leicht alles direkt generalistisch abzuurteilen. Natürlich ist es immer richtig und gut, kritisch zu sein, aber man kann auch überall Nazis sehen, wenn man will.

 

Wolf Rüdiger Mühlmann ist zwar bei der Deaf Forever, allerdings nicht der Chefredakteur, sondern Herrausgeber zusammen mit Götz Kühnemund.

Ich persönlich halte nichts von Frei.Wild habe die Bands selbst im Zuge meiner BA analysiert und ich empfinde sie definitiv als rechtsoffen und nationalistisch. Sie schlagen für mich in die selbe Kerbe wie BÖ und andere "Deutschrock" Bands.