Ausländerhass: Anklage wegen versuchten Mordes in Polenz

Erstveröffentlicht: 
16.12.2016

Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat wegen ausländerfeindlichen Angriffen bei einem Sommersonnenwendfest im Juni in Neustädter Ortsteil Polenz Anklage gegen drei Männer im Alter von 24, 32 und 38 Jahren erhoben. Einem der Männer wird versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die beiden anderen müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, einer der Männer auch wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

 

Sie sollen laut Anklage gezielt zu dem Fest am 18. Juni in Polenz gekommen sein, um Ausländer zu vertreiben. Der 32-Jährige zeigte den Hitlergruß, scrhieg "Sieg Heil" oder "Heil Hitler". Zudem schlug er einen Bulgaren gegen die Halsschlagader, dieser brach bewusstlos zusammen. Einen weiteren bulgarischen Gast schlug er dreimal mit einem Bierkrug gegen den Kopf, obwohl das Opfer bereits wehrlos am Boden lag. Er nahm damit laut Anklage den Tod des Opfers billigend in Kauf. Seine Motivationsoll Hass auf Ausländer gewesen sein.

Die anderen beiden sollen später einen Rumänen niedergetreten haben, auch in diesem Fall traten sie auf das am Boden liegende Opfer ein. Die Anklage schildert zudem, dass einer der Männer das Opfer nach oben hielten und der andere mit dem Knie auf Kopf und Oberkörper einschlug. Er rief dabei "Kanake" und "Ausländersau", teilte Oberstaatsanwalt Claus Bogner mit. Der dritte Beschuldigte passte auf, dass dem Opfer niemand zu Hilfe kam.