Razzia gegen Freie Kameradschaft Dresden - Großeinsatz gegen Dresdner Neonazi-Szene – Sechs Festnahmen

Erstveröffentlicht: 
30.11.2016

Mit einer großangelegten Razzia sind Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch gegen die Dresdner Neonazi-Szene vorgegangen. Ziel sei die „Freie Kameradschaft Dresden“, teilten die Behörden mit. Es habe sechs Festnahmen gegeben.

 

Mit einer großangelegten Razzia sind Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch gegen die Dresdner Neonazi-Szene vorgegangen. Ziel sei die „Freie Kameradschaft Dresden“, ein Zusammenschluss von Rechtsextremen in der Region, teilten die Behörden mit. Seit 6 Uhr am Morgen durchsuchten die Beamten insgesamt 17 Wohnungen und ein weiteres Objekt in Dresden, Freital und Heidenau. Es habe sechs Festnahmen gegeben. Die Festgenommenen sollen im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.

 

Die Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES-PMK) und das Operative Abwehrzentrum der Polizei (OAZ) ermitteln gegen insgesamt 15 Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Ermittlungen hierzu laufen bereits seit Juni 2015, teilten die Behörden mit.

 

Den Beschuldigten werden insgesamt 14 Straftaten vorgeworfen, darunter das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, versuchte Brandstiftung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Hinzu kommen Straftaten gegen Asylunterkünfte in Freital, Heidenau und Dresden sowie Angriffe auf Asylsuchende und politische Gegner.

 

Die Freie Kameradschaft Dresden gilt als Zusammenschluss von gewaltbereiten Rechtsextremen aus Dresden und der näheren Umgebung. Neben dem 13. Februar treten deren Mitglieder unter anderem auch bei Pegida, den „Wellenlänge“-Gruppen und Festung Europa auf. Mehrere Mitglieder standen bereits wegen Angriffen auf politisch Andersdenkende und wegen Angriffen auf Asylunterkünfte vor Gericht. Es soll zudem Verbindungen zur wegen Rechtsterrorismus angeklagten „Gruppe Freital“ geben.