[B] Intervention bei Lassahn-Lesung in Kreuzberg

Feministisches Symbolbild

Heute war Bernhard Lassahn, Mitgestalter der Seite "nicht-feminist.de", Redner bei der Compact-Konferenz 2013 und Autor des Buches "Der Krieg gegen den Mann" zu einer Lesung im DIM-Café in Kreuzberg eingeladen. Die Veranstaltung wurde kurzzeitig wegen Protesten unterbrochen.

 

Bernhard Lassahns im Internet veröffentlichten Texte handeln u.a. davon, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, wenn Schwule Kinder adoptieren und vom Feminismus, welcher als "Fempokalypse" bereits schon jetzt Unglück für alle und Elend für Kinder gebracht hat. Diesem Rechten, der auch gern gesehener Gast bei der Compact-Konferenz 2013 war, hat das DIM-Café (Die Imaginäre Manufaktur), ein Verkaufsladen mit Café der USE (Union Sozialer Einrichtungen) eine Bühne gegeben. Der Anti-Feminist Lassahn verfasst mindestens seit dem vergangenen Jahr Texte für deren Weihnachtskalender, der an diesem Abend vorgestellt wurde.

 

Bei diesem kleinen (immerhin schlecht besuchten) vorweihnachtlichen Event haben einige Menschen die Veranstalter während der Lesung aufgefordert, homophoben Rechten kein Podium zu bieten. Etwa eine halbe Stunde wurde mit der Gastgeberin (verantwortlich im Verein für Öffemtlichkeitsarbeit) diskutiert, unterbrochen von Zwischenrufeneiniger offensichtlicher Pegida-Freunde („ Links-fa-schis-ten, Links-fa-schis-ten, Links-fa-schis-ten“), die fleissig Bilder gemacht haben.

 

Lassahn selbst wurde ignoriert, unser Ziel war es, die Veranstalterin zu überzeugen, die Lesung abzubrechen. Leider waren auch wir sehr wenige und insgesamt kam das Ganze nicht über ein Rausreden ihrerseits hinaus. (wir wussten nicht..., es geht heute um den Weihnachtskalender..., wir finden da nichts menschenverachtendes..., wir wollen mit ihnen diskutieren..., in einer Demokratie zählen alle Meinungen...). Allerdings hat die USE zugesagt, öffentlich zu einer Diskussion einzuladen, warum sie Leuten wie Lassahn eine Bühne bieten.

 

Keine Bühne, keine Stimme und keine öffentlichen Räum für nationale, anti-feministische und homophobe Weihnachtskalender-Verkäufer.

 

Geht Euch beschweren, sagt den Leuten im DIM-Café eure Meinung.

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Aber wir sprechen doch immer noch von "unserem"/"euerem" vielgerühmten Kreuzberg, sogar Oranienstrasse.

 

Ort vieler Kämpfe seit den Sechzigern, heute Ort der Vergangenheit, so durchgentrifiziert, dass einer/m nicht mehr bleibt, als kaltes Grausen.

 

Dort, wo der Kampf gegen Dealer (!) zur rassistischen Intervention gegen MigrantInnen verkommen ist - Görli, Kotti. Wo solche Veranstaltungen in Läden wie DIM, Max und Moritz...an der Tagesordnung sind...

 

Vergesst Kreuzberg.

 

Für einen revolutionären 1. Mai in Wedding, Lichtenberg, Neukölln...

 

http://dim-berlin.de/bis-in-den-spaeten-abend/

ganz integrativ gemeinsam mit "nicht-behinderten Menschen" (da wird auch total political correct bestimmt gesprochen) in einer Manufaktur (nicht in einer bösen, bösen Fabrik) produziert werden, läd nen Antifeministen, Compact-Schreiberling, also Nazi ein - cool

 

ich glaub, das bringt das Problem der im Nirgendwo des real existierenden Kapitalismus angekommenen Altlinken fast beispielhaft auf einen der möglichen Punkte!

dass dieser Laden auch schon immer sehr eng mit der Polizei zusammenarbeitete. Fahndungsplakate nach´m 1. Mai schon fast ein Muss im Fenster!!!

 

Grüsse aus dem "Schönen, neuen" Kreuzberg...